Fußball

Rote Ausschreibung Interpol fahndet nach Fifa-Funktionären

Mit dieser Ausschreibung fahndet die Interpol auf ihrer Internetseite.

Mit dieser Ausschreibung fahndet die Interpol auf ihrer Internetseite.

(Foto: http://www.interpol.int)

Neue Entwicklungen im Fifa-Skandal: Einen Tag nach der Rücktrittsankündigung von Verbandschef Joseph Blatter schreibt die internationale Polizeibehörde Interpol sechs Personen zur Fahndung aus. Es geht um Korruption und Erpressung.

Der Skandal um den Fußball-Weltverband Fifa zieht immer weitere Kreise. Interpol hat zwei ehemalige Fifa-Offizielle und vier Geschäftsleute zur Fahndung ausgeschrieben. Gegen die Männer wird wegen Erpressung, organisierten Verbrechens und Korruption ermittelt. Das gibt die internationale Polizeibehörde auf ihrer Internetseite bekannt. Nach diesen Personen wird per roter Ausschreibung gefahndet:

  • Jack Warner aus Trinidad und Tobago, bis 2011 Fifa-Vizepräsident. Bereits vor einigen Tagen war bekannt geworden, dass Fifa-Generalsekretär Jerome Valcke Warner 2008 zehn Millionen Dollar von einem Fifa-Konto überwiesen haben soll. Im Gegenzug sagte Warner seine Unterstützung für die WM-Bewerbung Südafrikas für 2010 zu. Darüber hatte die "New York Times" berichtet.
  • Nicolás Leoz aus Paraguay, von 1986 bis 2013 Präsident der südamerikanischen Fußball-Konföderation Conmebol. Von 1998 bis 2013 war er außerdem Mitglied des Fifa-Exekutivkomitees. Leoz steht seit Montag unter Polizeiaufsicht. Er soll gemeinsam mit anderen Funktionären die Übertragungsrechte des America-Cups gegen mehrere Millionen Dollar an Bestechungsgelder vergeben haben.
  • Alejandro Burzaco, Hugo Jinkis und Mariano Jinkis, Sportmarketing-Unternehmer aus Argentinien. Die argentinische Steuerbehörde Afip hatte bereits am Donnerstag Strafanzeige gegen die drei gestellt.
  • Dem Brasilianer José Margulies, auch als José Lazaro bekannt, wird vorgeworfen, im TV-Rechte-Handel als Vermittler bei illegalen Zahlungen aufgetreten zu sein.

Interpol leistet der US-Justiz im Auslieferungsverfahren damit Amtshilfe. Die sechs Beschuldigten stehen auf einer Liste des US-Justizministeriums, mit der am 27. Mai der jüngste Fifa-Skandal ins Rollen gebracht worden war. Schweizer Behörden nahmen damals sieben hochrangige Fußball-Funktionäre in Zürich in Auslieferungshaft. Warner wurde in seinem Heimatland kurzzeitig festgenommen und auf Kaution wieder freigelassen. Auch als Konsequenz aus diesem Skandal hatte Fifa-Präsident Joseph Blatter am Dienstag seinen Rücktritt angekündigt. Interpol stellte klar, dass das Ersuchen für ein Mitglied nicht verpflichtend ist. Es ist kein internationaler Haftbefehl.

Quelle: ntv.de, cro/dpa

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