Fußball

"Tag, den ich nicht oft erlebe" BVB feiert einen Spieler, der gar nicht spielen sollte

Julian Brandt (l.) und Karim Adeyemi machen den BVB froh.

Julian Brandt (l.) und Karim Adeyemi machen den BVB froh.

(Foto: IMAGO/Werner Schmitt)

Borussia Dortmund bleibt mit beeindruckender Effektivität und defensiver Stabilität erster Jäger des FC Bayern. Gefeierter Held der Schwarzgelben ist Julian Brandt. Der erlebt beim FSV Mainz 05 indes einen Tag, den er nicht so oft erlebt.

Niko Kovac und Lars Ricken übten sich nach dem nun schon vierten Sieg in Serie ohne Gegentor noch weiter in Zurückhaltung, da sendete Kapitän Nico Schlotterbeck schon eine erste Dortmunder Kampfansage Richtung Süden. "Wir wollen extrem lange oben dabeibleiben. Die Bayern legen jede Woche vor, das ist unglaublich, sie schießen in jedem Spiel vier Tore", sagte der 25-Jährige bei Sky und betonte mit Blick auf den besten Saisonstart der Borussia seit acht Jahren: "13 Punkte aus fünf Spielen - ich bin hier, um etwas zu gewinnen."

Der BVB wolle das Meisterschaftsrennen definitiv "eng halten". Mit Tabellenplatz zwei und lediglich zwei Zählern Rückstand sehe es "im Moment gut aus". Er wähne die Borussia "ein Stück weit in der Jägerrolle", führte Julian Brandt nach dem abgezockten 2:0 (2:0) beim FSV Mainz 05 aus: "Die Rolle nehmen wir jetzt erstmal so an." Er selbst schwang sich beim Auswärtssieg völlig unverhofft zum Helden auf.

"Wir müssen erstmal die Konstanz halten"

Eigentlich sollte der Offensivspieler nach seiner Hand-Operation auf der Bank sitzen, doch dann musste Serhou Guirassy mit Oberschenkelproblemen nach dem Aufwärmen passen. Brandt rückte in die Startelf und ebnete mit zwei perfekten Vorlagen bei den Treffern von Daniel Svensson (27.) und des erneut starken Karim Adeyemi (40.) bereits in Hälfte eins den Weg. "Es ist ein Tag, den ich so oft nicht erlebe", so der 29-Jährige, "umso glücklicher bin ich über unsere Leistung."

Naturgemäß "froh" und "stolz" über die Leistung in Rheinhessen war auch Kovac. Doch ein Versprechen auf eine spannende Bundesliga-Saison wollte der Coach keinesfalls abgeben. "Wir schauen nur auf uns und wollen bei uns bleiben", sagte der Trainer: "Ich weiß, dass Fußball-Deutschland die Erwartungshaltung hat, dass Bayern nicht allein vorweg marschiert. Aber wir müssen erstmal die Konstanz halten, es ist erst der fünfte Spieltag".

Auch Ricken gab den Mahner. Er könne sich noch "an letzten Sommer erinnern", sagte der Sport-Geschäftsführer den Journalisten, "da habt ihr uns auch als ersten Verfolger von Bayern tituliert, und wir haben es nicht wirklich verneint. Irgendwann waren wir Elfter und sind auf der letzten Rille in die Champions League gekommen." Deshalb sei in dieser Saison der "Anspruch", von Anfang an erfolgreich zu sein und nicht wieder hinterherzulaufen. Dies sei erstmal gut gelungen.

"Kein Zufall"

Der gute Saisonstart sei auch "kein Zufall oder eine Momentaufnahme mehr, das ist schon eine Entwicklung", betonte Ricken. Und auch Kovac wähnt die Dortmunder "auf einem guten Weg", so der Kroate: "Wir haben das vierte Spiel zu null gespielt, lassen generell wenig zu. Das erhöht bei unserer individuellen Klasse die Wahrscheinlichkeit, Spiele zu gewinnen." Hinten ließ der BVB in Mainz mit Ausnahme eines Pfostentreffers von Paul Nebel (26.) nichts anbrennen.

Vorne brachten die beiden einzigen Chancen vor der Pause die entscheidenden Treffer, in Durchgang zwei spielte die Borussia die Partie spätestens nach der Roten Karte für Robin Zentner (67.) im Stile einer Spitzenmannschaft im Schongang herunter. So konnten ein paar Körner für die Champions League gespart werden, in der am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) gegen Athletic Bilbao der Erfolgslauf weitergehen soll. Dann soll auch Guirassy, so Sportdirektor Sebastian Kehl im ZDF, wieder fit sein.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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