Fußball

Königsklasse eine Nummer zu groß Juventus lässt Gladbachs CL-Traum platzen

Es sah oft gut aus, was Gladbachs Raffael und seine Teamkollegen gegen Juventus zeigten. Zum Sieg über die abgezockten Italiener reichte es nicht.

Es sah oft gut aus, was Gladbachs Raffael und seine Teamkollegen gegen Juventus zeigten. Zum Sieg über die abgezockten Italiener reichte es nicht.

(Foto: AP)

Auch im zweiten Champions-League-Heimspiel der Vereinsgeschichte geht Borussia Mönchengladbach in Führung, diesmal gegen Juventus Turin. Zum ersten CL-Sieg reicht es wieder nicht. Statt ums Achtelfinale geht es jetzt nur noch um die Europa League.

Die Mannschaft der Stunde in der Fußball-Bundesliga ist in der Champions League nur Zaungast. Auch am vierten Gruppenspieltag blieb Borussia Mönchengladbach durch das 1:1 (1:1) gegen Juventus Turin sieglos und hat damit keine Chance mehr, noch das Achtelfinale zu erreichen. Vor 46.217 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park erzielte Fabian Johnson (18.) den Treffer für die Gastgeber, der Schweizer Stephan Lichtsteiner (44.) glich für den Vorjahresfinalisten aus. Auch die Rote Karte für Juventus-Spieler Hernanes (53.) wegen groben Foulspiels nützte den Gastgebern nichts, um ihren ersten Champions-League-Sieg der Clubgeschichte einzufahren.

M'gladbach - Juventus Turin 1:1 (1:1)

Tore: 1:0 Johnson (18.), 1:1 Lichtsteiner (44.)

Rote Karte: Hernanes/Juventus (53.)

Mönchengladbach: Sommer - Nordtveit,  Christensen, Dominguez, Wendt - Dahoud, Xhaka - Traore, Johnson (85.  Hazard) - Raffael, Stindl

Turin: Buffon - Lichtsteiner, Chiellini, Bonucci, Evra - Sturaro  (87. Lemina), Marchisio, Pogba - Hernanes - Dybala (63. Cuadrado),  Morata (75. Barzagli)

Referee: Kuipers (Niederlande) Zus.: 46.217 (av)

Mit zwei Erfolgen in den letzten beiden Spielen gegen den FC Sevilla (25.11.) und bei Manchester City (8.12.) könnten die Gladbacher aber noch den dritten Gruppenplatz erreichen. Damit könnten sie international überwintern und 2016 zumindest in der Europa League weiterspielen. Nach vier Spieltagen liegen die Gladbacher (2 Punkte) als Tabellenletzter der Gruppe D einen Zähler hinter dem FC Sevilla, während Manchester City (9) und Juventus (8) souverän führen.

Selbstbewusster Start

Dabei war für den Bundesligisten zwei Wochen nach dem 0:0 in Turin diesmal gegen den italienischen Rekordmeister mehr als nur ein Remis drin. Trainer André Schubert schickte die selbe Startelf wie beim Bundesliga-Erfolg am Samstag bei Hertha BSC aufs Feld. Bis auf die ersten drei Minuten, in denen Patrice Evra (2.) einmal in aussichtsreicher Position verzog, spielte zunächst nur seine Mannschaft.

Mit dem Selbstvertrauen aus sechs Siegen in der Bundesliga und dem Aufstieg bis auf Platz fünf legte sie los. Immer wieder spielten die Borussen mutig nach vorn, pressten früh und zwangen Juves Defensive zu ungewohnten Fehlern. Zudem probierten es die Gastgeber mit Fernschüssen gegen Italiens Torwart-Ikone Gianluigi Buffon. Pech hatte Youngster Mahmoud Dahoud (13.), dessen 25-Meter-Schuss gegen die Latte klatschte. Fünf Minuten später wurden Gladbachs Bemühungen belohnt: Raffael nutzte einen Patzer von Turins Abwehrchef Giorgio Chiellini und passte zu Johnson, der Buffon aus zehn Metern keine Chance ließ.

Auch in den nächsten Minuten bestimmte der Bundesligist Tempo und Spiel. Erst allmählich fand der Favorit aus Italien, bei dem der verletzte Weltmeister Sami Khedira fehlte, in die Partie. Die Gäste drängten mehr und mehr nach vorn und deckten dabei die Schwächen der Gladbacher in der Abwehr auf. Ein Kopfball von Chiellini (26.) nach einem Eckball ging knapp vorbei, Evra (39.) scheiterte ebenfalls per Kopf an Gladbachs Keeper Yann Sommer.

Überzahl bringt Chancen, aber kein Tor

Dann fiel der Ausgleich doch noch vor der Pause: Nach einem genialen Zuspiel von Frankreichs Jungstar Paul Pogba schloss Lichtsteiner bei seinem Comeback erfolgreich volley ab. Der Außenverteidiger hatte sich erst Anfang Oktober einer Herz-OP unterziehen müssen. Auch nach der Pause blieb Turin das bessere Team. Pogba (47.) hätte schon früh für den zweiten Schock für die Gladbacher sorgen können, verzog aber knapp.

Doch mit der berechtigten Roten Karte für Hernanes (53.) nach einem bösen Foul an Alvaro Dominguez änderte sich das Bild. Juventus ließ sich zurückfallen, Gladbach übernahm wieder das Kommando im Mittelfeld. Doch aus dem Übergewicht machte die Fohlen-Elf zu wenig. Johnson (64.) und vor allem Lars Stindl (77.) hatten noch die besten Chancen zum Siegtreffer. Am Ende scheiterten die Königsklassen-Debütanten an ihrer fehlenden Cleverness.

Quelle: ntv.de, cwo/dpa

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