Die Highlights der Auslandsligen Klopp arbeitet hart an der Nicht-Rivalität
19.09.2020, 09:23 Uhr
Jürgen Klopp und Frank Lampard haben keine Rivalität. Streiten tun beide dennoch ganz gerne.
(Foto: imago images/PA Images)
Der FC Liverpool startet spektakulär in die Premier League - und es geht hochkarätig weiter. Jürgen Klopp bekommt es mit dem FC Chelsea zu tun. Ein frühes Spitzenspiel, in dem mehr drinsteckt als nur drei Punkte. In Italien schaut alles auf einen ganz Großen.
Premier League: Klopp trifft auf Lampard, Werner und Havertz
In der Premier League empfängt der FC Chelsea mit seinen deutschen Neuzugängen Timo Werner und Kai Havertz am Sonntag (17 Uhr/Sky und im Liveticker auf ntv.de) den englischen Fußballmeister FC Liverpool. Trainer Jürgen Klopp dementierte am Freitag eine Rivalität mit Chelsea-Coach Frank Lampard. Mit Blick auf die knapp 250 Millionen Euro teure Transferoffensive der Blues in diesem Sommer hatte Klopp gesagt, Liverpool könne sich in Zeiten von Corona "nicht auf einmal wie Chelsea verhalten".
Als Kritik wollte er das nicht verstanden wissen, betonte Klopp am Freitag. "Ich respektiere sehr, was Frank macht", so Klopp. "Mit einer Rivalität kann ich nicht dienen." Lampard hatte Klopps Aussagen gekontert, indem er Klopp dessen eigenen Kader vorhielt: "Wenn man die Liverpool-Spieler durchgeht - Van Dijk, Alisson, Fabinho, Keita, Mané, Salah", sagte der Chelsea-Trainer, "herausragende Spieler, die zu einem sehr hohen Preis kamen."
Der Transfer-Zwist der beiden Coaches hat aber eine Vorgeschichte: Während des Premier-League-Spiels zwischen beiden Teams im Juli hatte Lampard Klopp unflätig beschimpft ("Fuck off!", "Sit down!"), hinterher bezeichnete der Chelsea-Trainer seine Verbalattacke als "peinlich". Er "bereue das und werde es richtigstellen, wenn wir uns treffen", sagte Lampard. Immerhin: Seine Attacke, betonte der frühere englische Nationalspieler, habe "definitiv nichts mit Geringschätzung für Jürgen Klopp zu tun. Ich bewundere ihn sehr."
Die Reds hatten ihr Auftaktspiel gegen Aufsteiger Leeds spektakulär mit 4:3 gewonnen, Chelsea siegte - noch ohne deutsche Tore - mit 3:1 bei Brighton. Die beiden teuren deutschen Chelsea-Einkäufe Timo Werner und Kai Havertz begeistern Klopp aber dennoch: "Havertz und Werner sind außergewöhnliche Spieler, die nochmal eine Stufe über den anderen außergewöhnlichen jungen deutschen Spielern stehen", sagte Klopp - und dürfte hoffen, dass die außergewöhnlichen Spieler einen nicht allzu guten Sonntag erwischen.
Auch der FC Arsenal will nach dem guten Start bei Aufsteiger Fulham (3:0) und der Verlängerung mit Pierre-Emerick Aubameyang den positiven Trend fortsetzen und das nächste London-Derby am Samstag gegen West Ham United gewinnen. Manchester City bestreitet sein erstes Liga-Spiel am Montag bei den Wolverhampton Wanderers.
Serie A: Alle schauen aufs Debüt des Weltmeisters
Die Serie A startet am Wochenende mit zunächst sieben Partien in die neue Spielzeit. Besonders im Fokus steht Ex-Weltmeister Andrea Pirlo, der sein Debüt auf der Trainerbank gibt - und das gleich bei Rekordmeister Juventus Turin. Gegner ist am Sonntag (20.45 Uhr) zu Hause Sampdoria Genua. Klares Ziel für die Bianconeri ist der zehnte Meistertitel in Serie. Dem Debütanten ist natürlich klar, was auf ihn zukommt: "Ich weiß, dass ich gewinnen muss. Das war schon als Spieler so, und das wird auch als Trainer so sein."
Erst wenige Tage vor seinem Debüt hatte Pirlo seine Trainerprüfung bestanden. Damit erhielt der Weltmeister von 2006 die Lizenz auf dem Level Uefa Pro, die für die Tätigkeit in der Serie A benötigt wird. Im Hauptquartier der italienischen Nationalmannschaft in Coverciano bei Florenz hatte der 41-Jährige seine theoretische Prüfung absolviert. Anschließend stellte er der Prüfungskommission seine Abschlussarbeit mit dem Titel "Mein Fußball" zum Thema Taktik und Technik vor, berichtete die "Gazzetta dello Sport". Es kann also losgehen. Pirlo wähnt sich ohnehin "zur richtigen Zeit am richtigen Ort."
Die Spielzeit eröffnen am Samstag (18 Uhr) Franck Ribérys AC Florenz und Hellas Verona. Für Inter Mailand, das Juve den Titel wohl am ehesten streitig machen könnte, und Atalanta Bergamo mit dem Deutschen Robin Gosens beginnt die neue Saison wegen der Einsätze bei den Europapokal-Finalturnieren erst mit Verspätung am 30. September.
Ob zum Serie-A-Auftakt Fans in den Stadien dabei sein dürfen blieb zunächst offen: Die Regierung will schon ab dem Wochenende bis zu 1000 Zuschauer bei Veranstaltungen im Freien zulassen, ließ aber offen, was dies für den Fußball bedeutet.
Ligue 1: Kommt Tuchels Team auf Touren?
Nach dem Fehlstart in die Ligue-1-Saison will Frankreichs Meister Paris Saint-Germain beweisen, dass das 1:0 gegen Metz kein Strohfeuer war. Am 4. Spieltag muss die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel und DFB-Nationalspieler Julian Draxler am Sonntag (13 Uhr) im südfranzösischen Nizza antreten - vor leeren Rängen. Wegen der angespannten Corona-Lage wird das Spiel ganz ohne Zuschauer stattfinden.
Die beiden ersten Saisonspiele hatte der Champions-League-Finalist beim FC Lens und gegen Olympique Marseille verloren. Stürmerstar Neymar ist auch in Nizza noch gesperrt, denn der Brasilianer hatte in der Schlussphase des Ligaspiels gegen Marseille die Rote Karte gesehen.
Erst am dritten Spieltag gab es beim 1:0 gegen den FC Metz die ersten Punkte der Saison. "Wir haben diesen Sieg verdient. Wir haben viele Chancen kreiert und viele Chancen vergeben", jubelte Tuchel nach dem Siegtreffer durch den deutschen Nationalspieler Julian Draxler tief in der Nachspielzeit. "Wir haben eine unglaubliche Mentalität gezeigt. Es war ein verdienter Sieg nach einem verrückten Spiel. Ich bin sehr stolz." Der nächste Wermutstropfen ließ nach dem erlösenden Sieg aber nicht lange auf sich warten: Der spanische Außenverteidiger Juan Bernat riss sich gegen Metz das vordere Kreuzband im linken Knie. Der frühere Profi von Bayern München wird PSG damit lange fehlen.
La Liga: Real kann Barca schon enteilen
Auch am zweiten Spielwochenende der spanischen Primera División sind noch kaum Clubs am Start, die auf europäischer Ebene mitgemischt haben. Ausnahme ist Meister Real Madrid, der mit Toni Kroos am Sonntag (21 Uhr) gegen Real Sociedad aus San Sebastián antritt. Nicht mehr dabei bei den Königlichen ist der walisische Fußball-Nationalspieler Gareth Bale, den Real Madrid an seinen Ex-Verein Tottenham Hotspur ausgeliehen hat.
Für das Wochenende sind sieben weitere Spiele angesetzt. Am Samstag Villarreal gegen Eibar (16 Uhr), Getafe gegen Osasuna (18:30) und Celta de Vigo gegen Valencia C.F. (21 Uhr) sowie am Sonntag S.D. Huesca gegen Cádiz (16 Uhr) sowie Granada gegen Alavés und Betis gegen Valladolid (beide 18.30). Vizemeister FC Barcelona mit Weltstar Lionel Messi startet erst am 27. September - gegen Villarreal.
Quelle: ntv.de, ter/dpa