Fragwürdiges Tor ohne Nachspiel Köln verzichtet nach BVB-Spiel auf Protest
19.09.2017, 10:35 Uhr
Kein Tor? Doch ein Tor! Sokratis Treffer zum 0:2 gegen Köln gilt.
(Foto: imago/Uwe Kraft)
Fußball-Bundesligist 1. FC Köln verzichtet auf einen Protest gegen das Spiel bei der Dortmunder Borussia. Unmittelbar nach der Partie hat Manager Jörg Schmadtke sich beschwert, weil sich die Kölner von einer Entscheidung des Videoassistenten benachteiligt fühlen.
An einem Tor scheiden sich die Geister - und es entbrennt ein heftiger Streit. Doch jetzt rudert der 1. FC Köln zurück und legt keinen Protest gegen die Wertung des Spiels gegen Borussia Dortmund ein. Das teilte der Fußball-Bundesligist mit: "Grund dafür ist vor allem, dass die Erfolgsaussichten für einen solchen Protest gering sind." Sportchef Jörg Schmadtke hatte am Sonntagabend unmittelbar nach dem 0:5 beim BVB noch einen Einspruch angekündigt.
Allerdings forderten die Kölner den Deutschen Fußball-Bund aufgrund der Unklarheiten in Sachen Videobeweis zum Handeln auf und hält es "für dringend geboten, dass im Sinne der gesamten Liga Rechtssicherheit an den strittigen Punkten geschaffen wird". Der Verein habe daher vom DFB eine Stellungnahme erbeten. "Das vom 1. FC Köln immer unterstützte Projekt Videobeweis wäre zum Scheitern verurteilt, wenn die vereinbarten und vor der Saison kommunizierten Voraussetzungen nicht eingehalten werden." Zwar war der Dortmunder Treffer zum 2:0 irregulär, aufgrund der Regularien des Deutschen Fußball-Bundes und der internationalen Regelhüter der International Football Association Board hätte ein Protest des FC aber tatsächlich wenig Aussicht auf Erfolg gehabt. Der Treffer, den Schiedsrichter Patrick Ittrich nach Hinweis seines Video-Assistenten Felix Brych wertete, hätte nicht zählen dürfen. Ittrich hatte das Spiel abgepfiffen, bevor der Ball die Torlinie überschritt.
Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte die Kölner nach der Einspruchs-Ankündigung als "schlechte Verlierer" bezeichnet. "Der Vorwurf, angesichts des eindeutigen Resultats wolle der 1. FC Köln eine sportliche Niederlage nicht akzeptieren, geht insofern fehl, als in der Endabrechnung jedes einzelne Tor über Tabellenplätze entscheiden kann", heißt es in der Kölner Mitteilung. "Davon abgesehen hat der FC nie in Zweifel gezogen, dass Borussia Dortmund das Spiel verdient gewonnen hat - dies gilt unabhängig von dem aus unserer Sicht regelwidrigen Tor." Watzke zeigt sich bei t-online.de positiv überrascht: "Die Entscheidung zeigt Größe und nötigt mir größten Respekt ab. Ich bin angenehm überrascht und ziehe meinen Vorwurf, Köln sei ein schlechter Verlierer, komplett zurück."
Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa