Last-Minute-Sieg gegen Wolfsburg Kruse lässt Gladbach von Platz 2 träumen
26.04.2015, 20:14 Uhr
Matchwinner: Durch das Last-Minute-Tor von Max Kruse liegt Gladbach als Tabellendritter nur noch zwei Zähler hinter dem VfL Wolfsburg.
(Foto: imago/Moritz Müller)
Im Topspiel des 30. Bundesliga-Spieltags wird Mönchengladbach nicht nur zum Meistermacher für den FC Bayern. Mit dem Heimsieg über den Zweiten VfL Wolfsburg sichert sich die Borussia auch die Champions-League-Qualifikation - und die Option auf den Vize-Titel.
Max Kruse schoss Borussia Mönchengladbach der Champions League ein gutes Stück näher und den alten Erzrivalen Bayern München zum 25. Meistertitel. Aber das größte Geschenk machte sich der Nationalspieler beim 1:0 (0:0) gegen den VfL Wolfsburg selbst. Denn seit dem 18. Oktober 2014 beim 3:0 in Hannover hatte Kruse kein Feldtor mehr erzielt, dafür aber in Liga und Pokal fünf Elfmeter verwandelt.
"Den Treffer hat er sich verdient", sagte sein Trainer Lucien Favre nach dem Match, während die Fans noch lange nach dem Spiel den 27-Jährige nach dessen neunten Saisontreffer feierten. Durch den Dreier verdrängte Mönchengladbach Bayer Leverkusen wieder von Platz drei und hat damit im Liga-Endspurt wieder bessere Karten als die Werkself, die am drittletzten Spieltag im Borussen-Park zu Gast ist.
Mit seinem Treffer in der 90. Minute hatte Kruse für den achten Heimsieg der Gladbacher in Serie gesorgt. Nach dem zehnten Bundesligaspiel in Folge ohne Niederlage geht Gladbach mit zwei Punkten Vorsprung auf Verfolger Leverkusen in die abschließenden vier Spieltage - die Playoffs für die Königsklasse hat der fünfmalige deutsche Meister bereits sicher. "Wir waren heute besser als Wolfsburg. Wir haben mit Geduld gespielt, vor allem in der zweiten Halbzeit. Wir haben vor unserem Siegtreffer viele klare Torchancen gehabt", sagte ein überglücklicher Gladbacher Trainer Lucien Favre nach dem Last-Minute-Sieg bei Sky.
VfL verpatzt Pokal-Generalprobe
Wolfsburg dürfte trotz der ersten Niederlage nach einem Europa-League-Auftritt in dieser Saison die direkte Qualifikation für die Königsklasse in der Tasche haben, die theoretische Chance auf den Gewinn der zweiten deutschen Meisterschaft ist aber endgültig dahin. Zudem war es für die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking drei Tage nach dem Europa-League-Aus beim SSC Neapel eine verpatzte Generalprobe für das DFB-Pokal-Halbfinale am Mittwoch (20.30 Uhr/ARD und Sky) bei Drittliga-Spitzenreiter Arminia Bielefeld.
Vor 52.147 Zuschauern im Borussia-Park war beiden Mannschaften der Respekt voreinander deutlich anzumerken. Auf beiden Seiten fehlte der Mut zum letzten Risiko, die Vermeidung von Fehlern stand deutlich im Vordergrund. So entwickelte sich in der ersten Halbzeit ein Spiel mit vielen Zweikämpfen im Mittelfeld, große Chancen blieben aus.
Borussia besser im Spiel
Gladbach war in der Anfangsphase noch die aktivere Mannschaft. Bei einem Schuss seines Schweizer Nationalmannschaftskollegen Granit Xhaka hatte VfL-Schlussmann Diego Benaglio aber keine Mühe (12.). Glück hatte Benaglio, dass Patrick Herrmann nach einem Querpass von Kruse zu spät reagierte (21.). Der Torhüter war zuvor etwas weggerutscht, er war aber nicht der einzige Spieler, der Probleme mit der Standfestigkeit hatte.
Wolfsburg verstärkte seine Offensivbemühungen erst nach rund einer halben Stunde. Torgefahr strahlten die Gäste aber nur bei Distanzschüssen von de Bruyne (38.) und Ricardo Rodriguez (45.) aus. Nach dem Wechsel erhöhte Gladbach den Druck. Nach Flanke von Kruse scheiterte Herrmann mit einer Direktabnahme an Benaglio (50.), zwei Minuten später verzog Oscar Wendt nur knapp, auch Kruse fehlte nicht viel zur Führung (62.). Von Wolfsburg war in dieser Phase in der Offensive überhaupt nichts mehr zu sehen. Kruse belohnte am Ende die Hausherren für ihre Bemühungen.
Quelle: ntv.de, Oliver Mucha, sid