Fußball

Slapstick gegen den FC Augsburg Leverkusen verschenkt Sieg bizarr

Der Gesichtsausdruck von Leverkusens Kyriakos Papadopoulos taugt auch als Analyse des Bayer-Spiels gegen Augsburg.

Der Gesichtsausdruck von Leverkusens Kyriakos Papadopoulos taugt auch als Analyse des Bayer-Spiels gegen Augsburg.

(Foto: dpa)

Nominell verbucht Bayer Leverkusen gegen den kriselnden FC Augsburg am 8. Bundesligaspiel ein Remis. Tatsächlich fühlt sich der Punkt für die Werkself wie eine Niederlage an - die von hanebüchenen Szenen hinten und vorne ermöglicht wird.

Ein "Blackout" von Torhüter Bernd Leno und eine miserable Chancenverwertung haben Bayer Leverkusen in der Fußball-Bundesliga weiter zurückgeworfen. Beim unnötigen 1:1 (1:1) gegen den kriselnden FC Augsburg führte eine unfreiwillige Slapstick-Einlage des angehenden Nationaltorwarts zum frühen Rückstand, den das Team von Trainer Roger Schmidt trotz bester Möglichkeiten nicht mehr in einen Sieg umwandeln konnte. Dadurch verpasste Leverkusen den erhofften Sprung auf Platz vier.

Der 23-jährige Leno, am Freitag erstmals von Bundestrainer Joachim Löw in den Weltmeister-Kader der deutschen Nationalmannschaft berufen, trat bei einem lockeren Rückpass von Innenverteidiger Jonathan Tah über den Ball und ließ die Kugel ins Tor rollen (12.). Fassungslos schlug Leno nach dem wahr gewordenen Torhüter-Albtraum beide Hände vor das Gesicht. Nationalspieler Karim Bellarabi traf noch vor der Pause wenigstens zum Ausgleich (39.), mehr sprang für Bayer trotz zahlreicher Großchancen aber nicht heraus - Hakan Calhanoglu vergab sogar einen Handelfmeter (71.). "Es ist enttäuschend und bitter", klagte Leverkusens Kapitän Lars Bender nach dem Abpfiff: "Wir haben in der zweiten Halbzeit alles versucht, um zu gewinnen. Mehr kann man eigentlich nicht machen - außer Tore schießen."

FCA hat ausnahmsweise Glück

Der in dieser Saison bislang mit viel Pech bedachte FCA kann den tatsächlich glücklichen Punktgewinn als Ermutigung für den Kampf gegen seine Probleme gut brauchen. Zumindest müssen die Gäste die bevorstehende Länderspielpause schon einmal nicht auf einem direkten Abstiegsplatz verbringen. Die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl hat allerdings weiter nur eines der nunmehr acht vergangenen Pflichtspiele gewonnen.

Dabei hatten sich die Augsburger mit Gedanken an die couragierte Leistung bei Bayern München am 4. Spieltag auf das schwere Gastspiel in Leverkusen eingeschworen - und schienen dieses Vorhaben zunächst auch umsetzen zu können. Auch bedingt durch zahlreiche Stellungs- und Abspielfehler der Leverkusener hatten die Schwaben zunächst mehr vom Spiel und gingen - wenn auch ohne eigenes Zutun - nicht unverdient in Front.

Mit der Führung im Rücken zog sich Augsburg zunehmend in die eigene Hälfte zurück und lauerte auf Konter. Pechvogel Leno konnte sich nach seinem Patzer auch deshalb kaum auszeichnen. Die wenigen Flankenbälle, die der Schlussmann abfing, honorierte das Publikum zumindest mit aufmunterndem Applaus. Leverkusen übernahm die Kontrolle, blieb in seinen Aktionen aber zu unpräzise. Als der Werkself die Ideen auszugehen schienen, griff sich Stürmerstar Chicharito ein Herz und traf aus rund 25 Metern den Pfosten - den Abpraller schob Bellarabi ins leere Tor.

Bayer stürmt, trifft aber nicht

Die zweite Halbzeit begann, wie die erste geendet hatte: mit wütenden Angriffen der Bayer-Elf. Dabei kombinierten sich die Gastgeber scheinbar mühelos durch die Augsburger Hintermannschaft und kamen zu mehreren Großchancen. Neben Weltmeister Christoph Kramer, der den Pfosten traf (50.), scheiterten jedoch auch Kapitän Lars Bender (53.) und der starke Bellarabi (54.). Die beste Möglichkeit ließ jedoch Calhanoglu aus, der einen Handelfmeter über das Tor von Marwin Hitz setzte. Zwei Minuten später klärte Hitz einen Freistoß von Calhanoglu glänzend.

Beste Spieler bei Bayer waren der in der Schlussphase verletzte ausgewechselte Torschütze Bellarabi und Kramer. Beim FCA überragte Keeper Hitz, der seinem Team in der Nachspielzeit mit einer weiteren Parade nochmals das Remis rettete.

Quelle: ntv.de

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