WM-Sorgen werden wieder kleiner Nach Werner-Schock: Drei gute Nachrichten für Flick
04.11.2022, 20:08 Uhr
Steht beim FC Bayern vor seinem Comeback im Bundesligaspiel bei Hertha BSC: Torhüter Manuel Neuer.
(Foto: Sven Hoppe/Deutsche Presse-Agent)
Nach dem bitteren WM-Aus von Leipzigs Stürmer Timo Werner muss Bundestrainer Hansi Flick umdenken. Vor der Kader-Nominierung gibt es aber auch einige erfreuliche Signale. Im dünn besetzten Angriff, der Problemzone, wird er aber zum Improvisieren gezwungen.
Die Schock-Nachricht von Timo Werners Ausfall wirkte bei Bundestrainer Hansi Flick noch nach, da kamen aus München und Dortmund am Freitag einige positive WM-Botschaften. Kapitän Manuel Neuer und Leroy Sané stehen nach wochenlanger Verletzungspause beim FC Bayern vor ihrem Comeback, Marco Reus kehrt bei Borussia Dortmund auf den Platz zurück. Und auch bei Thomas Müller deutet sich pünktlich vor Turnierstart und Kader-Nominierung am kommenden Donnerstag (10. November) ein Ende seiner langen Leidenszeit an.
"Manu wird mitfahren und wieder spielen, wenn es im Abschlusstraining gut läuft", sagte Trainer Julian Nagelsmann vor dem Auswärtsspiel des Rekordmeisters bei Hertha BSC. Man habe "so lange gewartet, bis er wieder schmerzfrei ist. Es gibt immer ein gewisses Risiko. Aber die Mediziner haben Grünes Licht gegeben." Nationalkeeper Neuer war wegen einer schmerzhaften Prellung des Schultereckgelenks seit 8. Oktober ausgefallen und hatte in dieser Zeit sieben Pflichtspiele verpasst. Immer wieder war deshalb die Frage aufgekommen, ob der 36-Jährige rechtzeitig zum Turnier in Katar (20. November bis 18. Dezember) fit wird.
Müller steht vor Rückkehr ins Training
Auch Offensivspieler Sané steht dem DFB-Team bei der WM offensichtlich zur Verfügung. Der 26-Jährige werde nach einem Muskelfaserriss in Berlin wieder dabei sein, kündigte Nagelsmann an. Müller dagegen wird den Bayern in Berlin wegen seiner Probleme im Hüft- und Beckenbereich zwar noch einmal fehlen, aber er soll, so Nagelsmann, unter der Woche wieder ins Training einsteigen. Er konzentriere sich aktuell "auf einen geordneten Trainingsaufbau. Das ist jetzt die richtige Strategie um wieder vollständig durchstarten zu können", betonte Müller, der sich nach eigener Aussage schon länger im "Stop-and-Go-Modus" befinde.
BVB-Coach Edin Terzic hatte ebenfalls erfreuliche Kunde für Flick: "Bei Marco sind wir sehr zuversichtlich." Er hoffe, dass Reus gegen Bochum am Samstag "einsatzfähig ist". Gute Nachrichten, die Flick jetzt unbedingt gebrauchen kann. Eine Vollbremsung gut zwei Wochen vor dem WM-Start gegen Japan (23. November) hatte es nämlich am Donnerstag bei Werner gegeben, der wegen eines Syndesmoserisses ausfällt.
Kreative Lösungen für die Problemzone
Flick ist in seinem ohnehin dünn besetzten Angriff, der unwiderruflich zur Problemzone wird, zum improvisieren gezwungen. Werner war im DFB-Team der einzige Angreifer von nachgewiesenem internationalem Format. Ein Kai Havertz könnte die Lücke schließen, wie schon einige Male in der Nationalmannschaft. Oder auch der umtriebige Müller. Beide sind aber keine "echten" Neuner. Und sonst? Kandidaten wie dem Bremer Niclas Füllkrug, derzeit immerhin bester deutscher Torjäger, dem erst 17 Jahre alten Youssoufa Moukoko von Borussia Dortmund oder Lukas Nmecha vom VfL Wolfsburg fehlen internationale Erfahrung oder die Klasse.
Terzic traut Moukoko die Weltmeisterschaft aber durchaus bereits zu. "Er macht es herausragend gut. Wenn jemand das Spiel von Borussia Dortmund besser macht, dann ist es nur eine Frage der Zeit, dass er auch das Spiel der Nationalmannschaft besser macht", sagte er am Freitag. Außerhalb aller Diskussionen steht dagegen Neuer. "Er ist unser Kapitän, er wird auch bei der WM wieder ein Anführer sein", betonte Flick, der wohl auch mit dem Gladbacher Jonas Hofmann planen kann. Der Gladbacher absolvierte am Mittwoch nach seiner Schultereckgelenksprengung wieder das gesamte Training.
Quelle: ntv.de, tno/sid