Ronaldos Portugal quält sich Nach starker EM droht der Schweiz das dicke Nations-League-Ende
15.10.2024, 22:57 Uhr
Ganit Xhaka droht mit den Schweizern abzusteigen.
(Foto: IMAGO/Steinsiek.ch)
Bei der Fußball-Europameisterschaft sorgt die Schweiz mit tollen Leistungen für Begeisterung, in der Nations League ist von der Euphorie aber nichts mehr zu spüren. Das Remis gegen Dänemark kann teuer werden. Portugal enttäuscht ebenfalls, die Spanier sind weiter in Top-Form.
Die Fußball-Nationalmannschaft der Schweiz hat auch im vierten Anlauf den ersten Sieg in der Nations League verpasst und damit keine Chance mehr auf das Viertelfinale. Das Team um Kapitän Granit Xhaka von Bayer Leverkusen kam im mit Spannung erwarteten "Charaktertest" vor 16.182 Zuschauern im Kybunpark in St. Gallen gegen Dänemark nicht über ein 2:2 (2:1) hinaus - und vergrößerte damit die Abstiegssorgen.
Remo Freuler (26.) und Zeki Amdouni (45.+1/Foulelfmeter) sorgten zweimal für die Führung der Nati, Gustav Isaksen (27.) und Christian Eriksen (69.) konnten jeweils ausgleichen. Die Schweiz bleibt mit nur einem Punkt Tabellenletzter der Gruppe A4 hinter Serbien (vier Punkte) - und das nach der starken EM in diesem Sommer. Dort scheiterte die Nati im Viertelfinale dramatisch an England im Elfmeterschießen. Dänemark steht bei sieben Zählern und hat das Viertelfinale zusammen mit Spanien (zehn Punkte) fest im Blick.
Nach dem in den Medien als "Grusel-Kick" abgestempelten 0:2 in Serbien am Samstag hatte die Schweiz laut Trainer Murat Yarkin "einiges wieder gutzumachen." Die Euphorie des Führungstreffers von Freuler währte allerdings nur 85 Sekunden, Isaksen nutzte einen Tiefschlaf der Nati-Hintermannschaft gnadenlos aus. Amdouni verwandelte einen Elfmeter nach Foul an Breel Embolo, doch Eriksen sorgte für den nächsten Tiefpunkt.
Ronaldo verpasst den Nachschuss
Auch der unersättliche Superstar Cristiano Ronaldo erlebte mit der portugiesischen Fußball-Nationalmannschaft keinen guten Abend und verpasste den vorzeitigen Einzug ins Viertelfinale. Beim 0:0 im Glasgower Hampden Park konnten die Portugiesen ihr spielerisches Übergewicht nicht in Tore ummünzen. Schottland hingegen sammelte einen wichtigen Punkt im Kampf gegen den Abstieg aus Liga A.
Portgual, bei denen Bayern-Profi Joao Palhina in der Startelf stand, dominierte die Partie nahezu nach Belieben, sorgte aber nur für wenig Torgefahr. Die beste Chance hatte Bruno Fernandes (88.), der an einem starken Reflex von Schottlands Keeper Craig Gordon scheiterte. Ronaldo stand zum Nachschuss bereit. Die letzten beiden Partien der Gruppe A1 bestreitet Portugal am 15. November gegen Polen und drei Tage später in Kroatien.
Der WM-Dritte Kroatien hat in einem turbulenten Spiel in Polen ebenfalls den vorzeitigen Einzug ins Viertelfinale verpasst. Das Team um Topstar Luka Modrić kam in Warschau zu einem 3:3 (3:2) und liegt mit sieben Punkten hinter Tabellenführer Portugal (10) auf Platz zwei. Polen (4) hat zwar den direkten Vergleich mit den Kroaten verloren, kann aber noch vorbeiziehen.
Wilde Partie in Polen endet Remis
Borna Sosa (19.), Petar Sucic (24.) und Martin Baturina (26.) drehten im Eiltempo das Spiel, nachdem Polen durch Piotr Zielinski (5.) früh in Führung gegangen war. Jungstar Nicola Zalewski von AS Rom (45.) gelang der Anschlusstreffer für die Polen, bei denen Robert Lewandowski in seinem 156. Länderspiel erst ab der 62. Minute als Joker mitwirkte. Kurz nach seiner Einwechselung bereitete er das 3:3 durch Sebastian Szymanski (66.) vor. Kroatien rettete in Unterzahl nach einer Roten Karte für Torwart Dominik Livakovic (76.) noch das Remis.
Europameister Spanien hat das Viertelfinalticket dagegen so gut wie sicher. Der Titelverteidiger gewann im Estadio Nuevo Arcangel von Cordoba mit einer dominanten Vorstellung hochverdient mit 3:0 (1:0) gegen Serbien und kann selbst bei zwei Niederlagen in den letzten beiden Gruppenspielen im November kaum noch von den ersten beiden Plätzen der Gruppe A4 verdrängt werden.
Sollte Spanien die Partien gegen Dänemark (15. November) und die Schweiz (18. November) aber verlieren, könnte es einen Dreiervergleich zu Gunsten Serbiens und Dänemarks geben. Angesichts des Torverhältnisses ist das Viertelfinalticket aber nur noch Formsache. Aymeric Laporte (5.), Kapitän Alvaro Morata (65.) und Alex Baena (77.) sorgten für den hochverdienten Sieg der Spanier, Morata (54.) schoss zudem einen Handelfmeter über das Tor. Serbiens Strahinja Pavlovic (76.) sah unmittelbar vor Baenas Freistoßtreffer wegen groben Foulspiels die nach VAR-Einsatz die Rote Karte. Schiedsrichter Daniel Stefanski hatte zunächst nur Gelb gezeigt.
Quelle: ntv.de, tno/sid