Fußball

Bayern-Party mit Beigeschmack Neuer lässt Köln verzweifeln, Sammer mahnt

Manuel Neuer hielt beim Stand von 2:1 für die Münchner trotz zwei Kölner Großchancen die Führung fest. Es war die Basis für den deutlichen 4:1-Endstand.

Manuel Neuer hielt beim Stand von 2:1 für die Münchner trotz zwei Kölner Großchancen die Führung fest. Es war die Basis für den deutlichen 4:1-Endstand.

(Foto: imago/Eibner)

Mit 4:1 schießt der FC Bayern den 1. FC Köln aus dem Stadion, ein perfektes Ergebnis am 115. Vereinsgeburtstag. Mann des Spiels ist aus Bayern-Sicht trotzdem keiner der Offensivstars, sondern Keeper Manuel Neuer. Das gefällt Matthias Sammer gar nicht.

Pep Guardiola bedankte sich noch auf dem Rasen bei Manuel Neuer. Der Trainer des FC Bayern drückte seinen Kopf an die Brust des Weltmeister-Torhüters. "Er hat im richtigen Moment zweimal überragend gehalten", sagte der Erfolgscoach anschließend bei der Pressekonferenz. Nicht nur Guardiola kam in seiner Analyse schnell auf den Schlussmann zu sprechen. Und das nach einem Spiel, bei dem die Münchner wieder ihre Tormaschinerie angeworfen und die Hochrechnungen um einen über vierzig Jahre alten Rekord weiter angeheizt hatten.

Am 115. Jahrestag der Gründung des Vereins bezwangen die Bayern den Aufsteiger 1. FC Köln mit 4:1. Damit kommt der deutsche Rekordmeister auf 18 Treffer in den vergangenen drei Spielen in der Fußball- Bundesliga. Insgesamt stehen die Münchner bei 63 Toren, elf Spiele sind es noch und die eigene Bestmarke aus der Spielzeit 1971/72 liegt bei 101 Treffern. Mit 17 Toren führt Arjen Robben zudem die Torschützenliste an. Gegen die Kölner trafen neben dem Niederländer (67.) am Freitagabend zum Auftakt des 23. Spieltages auch noch Bastian Schweinsteiger (3.) und Franck Ribéry (10.) in einer atemraubenden Anfangsphase sowie Robert Lewandowski (75.) zum Endstand.

"Hat er wunderbar gemacht"

Doch auch Neuer konnte sich auszeichnen. So sehr sogar, dass selbst Gäste-Trainer Peter Stöger sagte: "Hat er wunderbar gemacht." Er meinte damit die beiden Glanzparaden gegen Torschütze Anthony Ujah und den eingewechselten Marcel Risse, als es noch 1:2 aus Sicht der Kölner stand. "Alles Lob für Manuel heute", meinte Mitspieler Robben. "Wahnsinn", wie er den Schuss von Risse rausgeholt habe. "Da steht halt nicht irgendeiner im Tor, sondern Manuel Neuer. Das waren zwei unglaubliche Reaktionen", konstatierte Stöger.

Matthias Sammer war nicht erfreut darüber, dass die Bayern nach einem 2:0-Vorsprung noch einmal ins Wanken kamen.

Matthias Sammer war nicht erfreut darüber, dass die Bayern nach einem 2:0-Vorsprung noch einmal ins Wanken kamen.

(Foto: imago/MIS)

Dass überhaupt Lobreden auf Neuer nötig waren, gefiel Bayern-Sportvorstand Matthias Sammer indes überhaupt nicht. Er hob vor den richtungweisenden Wochen für den Rekordmeister wieder einmal mahnend den Zeigefinger. "Wir haben nach dem 2:0 Szenen gesehen, die gegen einen anderen Gegner ein böses Erwachen geben. Und ich finde, das haben wir einfach nicht nötig. Die K.o.-Spiele kommen, dann kannst du dir das nicht erlauben. Wir dürfen nicht von der Individualität eines Manuel Neuer oder Franck Ribéry alleine leben wollen", sagte der 47-Jährige mit ernster Miene.

Neuer nimmt es professionell

An das Pokal-Achtelfinale am Mittwoch (20.30 Uhr/Sky) gegen Zweitligist Eintracht Braunschweig hat Sammer bei seiner Kritik sicher nicht gedacht. Doch am 11. März wird es für den souveränen Bundesliga-Spitzenreiter in der Champions League beim Achtelfinal-Rückspiel gegen Schachtjor Donezk (Hinspiel 0:0) ernst. Und nur das ist für die Bayern der Maßstab.

Neuer nahm es gewohnt professionell. Fürs Toreverhindern steht der Weltmeister zwischen den Pfosten. Mit Guardiola habe er noch ein-zwei Situationen besprochen, erklärte der 28-Jährige zum Plausch nach dem Schlusspfiff vor 75.000 Zuschauern. Dabei ging es womöglich auch um den indirekten Freistoß in der ersten Halbzeit im eigenen Strafraum, den Neuer durch die Aufnahme einer Rückgabe von Jérôme Boateng verursacht hatte. Guardiola hatte daraufhin in Neuers Richtung gestikuliert. "Er ist ein emotionaler Trainer und man weiß, wie er an der Linie uns versucht zu helfen."

Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid

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