Gladbach weiter im Sinkflug Neuling Lookman ballert Leipzig aus Tief
03.02.2018, 20:26 Uhr
Ademola Lookman fügt sich gut bei RB Leipzig ein - mit seinem ersten Siegtor.
(Foto: dpa)
Am Freitag meckert Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick über die schwache Ausbeute auf dem Transfermarkt - einen Tag später schlägt Neuzugang Ademola Lookman voll ein. Der 20-Jährige schießt die Sachsen in der Fußball-Bundesliga zurück ins Glück.
Der Sinkflug von Borussia Mönchengladbach hält an: Die Fohlenelf hat das Verfolgerduell gegen RB Leipzig nach einer insgesamt harmlosen Vorstellung 0:1 (0:0) verloren und rutscht immer mehr ins Mittelfeld der Fußball-Bundesliga ab. Während Gladbach im vierten Rückrunden-Spiel die dritte Niederlage kassierte, hielt Leipzig im Kampf um Europa den Anschluss.
Ausgerechnet der elf Minuten zuvor eingewechselte Neuzugang Ademola Lookman traf bei seinem RB-Debüt eine Minute vor Schluss für die Sachsen, die ihren ersten Auswärtssieg seit dem 14. Oktober feierten und zudem in ihrem zweiten Bundesliga-Jahr die 100-Punkte-Marke knackten. "Es ist schön hier zu gewinnen, Gladbach ist eine super Mannschaft", sagte RB-Mittelfeldspieler Kevin Kampl bei Sky. "Es war wichtig, mal wieder drei Punkte zu holen." Schließlich wolle man "oben dran bleiben. Unser großes Ziel ist die Champions League." Und Trainer Ralph Hasenhüttl lobte den Torschützen: "Genau das habe ich mir von ihm erhofft", sagte Hasenhüttl zu den Impulsen Lookmans nach der Einwechslung. "Er hat seine Qualitäten im Eins gegen Eins und das hat er heute auch direkt gezeigt."
Die besonders vor der Pause harmlose Borussia steckt dagegen in einer Ergebnis-Krise: Das Team von Trainer Dieter Hecking verlor sechs der letzten neun Pflichtspiele. "Sehr bitter, weil wir uns natürlich viel mehr vorgenommen haben", sagte Torhüter Tobais Sippel zur Niederlage. "Wir wollten eigentlich einen Dreier setzen, eine Ausrufezeichen setzen." Die 49.018 Zuschauer im Borussia-Park sahen zu Beginn eine intensive, von Zweikämpfen im Mittelfeld geprägte Begegnung. Leipzig verteidigte hoch und ließ die von zahlreichen Verletzungen geplagten Gastgeber kaum einmal ihr Kombinationsspiel entfalten. Besonders das Fehlen von Spielmacher Raffael machte sich bemerkbar, insgesamt fehlten Trainer Dieter Hecking gleich neun Profis.
Viele Fehlpässe auf beiden Seiten
Halbwegs gefährlich wurde es erst in der 14. Minute, als Gladbachs Thorgan Hazard im Strafraum zum Abschluss kam, sein Schuss aber geblockt wurde. Im direkten Gegenzug scheiterte Bruma aus der Distanz an Sippel, der den angeschlagenen Stammkeeper Yann Sommer vertrat (15.). Insgesamt leisteten sich beide Teams dennoch zu viele Fehlpässe. Beide Abwehrreihen bekamen nur wenig zu tun. Nach einer guten halben Stunde nahm RB mehr und mehr das Heft in die Hand. Timo Werner in seinem 50. Bundesliga-Spiel für Leipzig und Naby Keita sorgten nun für Tempo, mehr als Distanzschüsse sprangen aber nicht heraus. Gladbachs Flügelzange mit Patrick Herrmann und Vincenzo Grifo fand derweil überhaupt nicht ins Spiel.
Gleich die ersten Minuten der zweiten Halbzeit boten mehr Aufregung als der gesamte erste Durchgang. Leipzig begann druckvoll und hatte durch Nationalspieler Werner auch die Führung auf dem Fuß, Jannik Vestergaard rettete in letzter Sekunde (50.). Auf der Gegenseite scheiterten kurz darauf sowohl Herrmann als auch Confed-Cup-Sieger Lars Stindl (51.) bei einer Doppelchance an Schlussmann Peter Gulacsi.
Danach war Leipzig die klar bessere Mannschaft. Zunächst noch ohne den erst am vergangenen Mittwoch vom FC Everton geholten Lookman, der noch nicht zur Startelf gehört hatte, bestimmten die laufstarken Sachsen das Geschehen. Marcel Sabitzer zwang Sippel zu einer weiteren Glanzparade (60.), wenig später strich ein Versuch von Keita knapp über die Latte (74.).
Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa