Ein früher Treffer und ein Traumtor Norwegen verpasst DFB-Frauen Dämpfer
12.06.2015, 00:16 Uhr
Saskia Bartusiak (3) und Annike Krahn (5) freuen sich über die 1:0-Führung.
(Foto: USA Today Sports)
Der Kantersieg gegen die Elfenbeinküste ist Geschichte. Gegen Norwegen patzen die deutschen Fußballerinnen, können nur eine Halbzeit glänzen. In der Neuauflage des EM-Finales reicht das nicht.
Die deutschen Fußball-Frauen sind bei der Weltmeisterschaft in Kanada auf Achtelfinalkurs. Zwar musste sich die DFB-Auswahl von Bundestrainerin Silvia Neid im zweiten Gruppenspiel in Ottawa mit einem 1:1 (1:0)-Unentschieden gegen Norwegen zufriedengeben, verteidigte aber die Tabellenführung in der Gruppe B dank des besseren Torverhältnisses.
Fußball-WM der Frauen, Gruppe B | ||
Sonntag, 7. Juni | ||
Norwegen - | Thailand | 4:0 (3:0) |
Deutschland - | Elfenbeinküste | 10:0 (5:0) |
Donnerstag, 11. Juni | ||
Deutschland - | Norwegen | 1:1 (1:0) |
Freitag, 12. Juni | ||
Elfenbeinküste - | Thailand | 2:3 (1:2) |
Montag, 15. Juni | ||
Thailand - | Deutschland | 0:4 (0:1) |
Elfenbeinküste - | Norwegen | 1:3 (0:1) |
Tabelle der Gruppe B | ||
1. Deutschland | 15:1 | 7 |
2. Norwegen | 8:2 | 7 |
3. Thailand | 3:10 | 3 |
4. Elfenbeinküste | 3:16 | 0 |
Modus: Die sechs Gruppenersten, die sechs Gruppenzweiten und die vier besten Dritten qualifizieren sich fürs Achtelfinale.
Anja Mittag (6. Minute) hatte das deutsche Team mit ihrem vierten Turniertreffer in Führung gebracht, die frühere Potsdamerin Maren Mjelde (61.) erzielte mit einem direkten Freistoß den Ausgleichstreffer. Der zweimalige Welt- und achtmalige Europameister kann im abschließenden Vorrundenspiel am Montag in Winnipeg gegen Thailand den Einzug in die K.o.-Runde perfekt machen.
Bereits viertes Turniertor für Mittag
Vier Tage nach dem 10:0-Kantersieg gegen die Elfenbeinküste lief die DFB-Auswahl fast unverändert gegen Norwegen auf. Lediglich Melanie Leupolz, die sich zum Auftakt eine Schambeinprellung zugezogen hatte, wurde noch geschont. Für die Bayern-Mittelfeldspielerin rückte Dzsenifer Marozsan neben Lena Goeßling auf die "Doppelsechs". Marozsan hatte wegen einer Bänderdehnung im Sprunggelenk gegen die Afrikanerinnen noch passen müssen, stand nun aber von Beginn an im Blickpunkt.
Der erste Schuss der Frankfurterin nach wenigen Sekunden ging noch klar über das Gehäuse von Ingrid Hjelmseth, doch mit dem zweiten Knaller aus rund 20 Metern stellte Marozsan Norwegens Torhüterin vor große Probleme. Hjelmseth konnte den scharfen Flachschuss nur nach vorn abprallen lassen, und die goldrichtig stehende Mittag brauchte nur noch zur Führung einzuschieben. Für die 30-Jährige, die im EM-Finale vor zwei Jahren gegen die Skandinavierinnen den 1:0-Siegtreffer erzielt hatte, war es bereits das vierten Turniertor.
Zweite Hälfte mehr Frust als Lust
In fast der gesamten ersten Hälfte blieb die deutsche Elf dominant, setzte den Gegner mit sehenswerten Spielzügen ständig unter Druck und gab ihm kaum Luft zum Atmen. Ein Kopfball von Alexandra Popp (29.) verfehlte hauchdünn das Ziel, ihr Freistoß (36.) wurde eine Beute von Hjelmseth. Die hochgelobten norwegischen Angreiferinnen tauchten erst kurz vor dem Pausenpfiff zum ersten Mal vor Nadine Angerer auf. Dann aber wurde es richtig gefährlich: Beim Schuss von Isabell Herlovsen (43.) aus kürzester Distanz reagierte die DFB-Keeperin prächtig. Und die nachfolgende Ecke von Lene Mykjaland lenkt Angerer an die Latte.
Trainer Even Pellerud brachte im zweiten Durchgang Solveig Gulbrandsen, die für mehr Ideen im Mittelfeld sorgen sollte. Tatsächlich war die Partie nun so ausgeglichen wie man es zuvor erwartet hatte. Nach einer Stunde konnte DFB-Innenverteidigerin Saskia Bartusiak die enteilte Herlovsen kurz vor der Strafraumgrenze nur durch ein Foul stoppen, für das sie die Gelbe Karte sah. Den fälligen Freistoß zirkelte die eineinhalb Jahre für Turbine Potsdam in der Bundesliga aktive Mjelde über die Abwehrmauer zum 1:1 ins Netz.
Quelle: ntv.de, bad/dpa