Fußball

Die DFB-Elf in der Einzelkritik Özil kann's doch, Müller macht den Comedian

Thomas Müller - viele Chancen, noch immer keine Tore.

Thomas Müller - viele Chancen, noch immer keine Tore.

(Foto: imago/MIS)

Die deutschen Fußballer ziehen bei der EM ins Achtelfinale ein und kreieren dabei gegen überforderte Nordiren Chancen en masse. Nur der Müllerthomas mag den Ball nicht ins Tor schießen. Dafür sorgt ein Debütant für Furore.

Na, geht doch. Die deutsche Fußballnationalmannschaft kann ja doch noch wirbeln, schlägt Nordirland mit 1:0 (1:0) und erreicht als mit Polen punktgleicher Sieger der Gruppe C das Achtelfinale der Europameisterschaft. Das steht am kommenden Sonntag (ab 18 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) in Lille an. Dann ist ja alles prima, oder? In der Tat war diese Partie vor 44.125 Zuschauern im Pariser Prinzenpark ein Chancenfestival. Aber am Ende war es nur Mario Gomez, dem nach einer halben Stunde ein Tor gelang. Andere hingegen vergaben Möglichkeiten, die normalerweise für ein ganzes Turnier reichen. Thomas Müller räumte hinterher ein, was eh jeder gesehen hatte: "Hundertprozentig zufrieden ist man nicht, wenn man so viele Hundertprozentige hat liegen lassen." Die DFB-Elf in der Einzelkritik:

Manuel Neuer: Gegen die Ukraine bewahrte der 30 Jahre alte Torhüter seine Mannschaft drei Mal mit titaneskem Auftritt vor dem Ausgleich, gegen Polen verbrachte er im Stade de France einen weitgehend ruhigen Abend - und nun in seinem 68. Länderspiel auch. Im Grunde war also alles wie im Ligaalltag beim FC Bayern. Eine einzige Torchance hatten die Nordiren, Jamie Ward war es, der in der 26. Minute den Ball aus 30 Metern genau auf den Torhüter schoss. Das war natürlich kein Problem für ihn. Neuer ist, wie könnte es anders sein, die unumstrittene Nummer eins. In allen drei Gruppenspielen war er der Kapitän. Er wird im Tor stehen, so lange die deutsche Elf im Turnier ist. Und er gibt die Binde noch nicht einmal ab, wenn Bastian Schweinsteiger eingewechselt wird. Für den Leverkusener Bernd Leno und Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona heißt das, dass sie Frankreich in diesem verregneten Sommer nur als Touristen erleben. Für sie spricht allein, dass sie erst 24 Jahre alt sind. Aber wenn Neuer so weitermacht, gibt er auch noch bei der EM 2020 den Torwartlibero.

Neu im Team - und richtig gut: Joshua Kimmich.

Neu im Team - und richtig gut: Joshua Kimmich.

(Foto: REUTERS)

Joshua Kimmich: Das war neu: Überraschenderweise stand der 21 Jahre alte Münchner in der Startelf, ersetzte Benedikt Höwedes am rechten Ende der Viererabwehrkette und kam so zu seinem ersten Einsatz bei einer EM und seinem zweiten Länderspiel. Der Plan war, auch über diese Seite mehr Druck im Angriff zu erzeugen. Und dieser Plan ging auf. Das hatte sich der Bundestrainer gut ausgedacht. Kimmich war einer der besten seiner Mannschaft. "Ich habe im Vorfeld auch keinerlei Nervosität bei ihm festgestellt", sagte Joachim Löw. Und wir während des Spiel auch nicht, in das die Allzweckwaffe vom FC Bayern flugs hineinfand. Er war mehr Außenstürmer als Verteidiger, rannte, flankte, bereitete Chancen vor und trat auf, als sein er schon immer ein Teil dieser Mannschaft gewesen. Das war stark. Und zu sagen hatte er auch noch was: "Der Trainer kam vor zwei Tagen und hat mir gesagt, dass er überlegt, mich auf rechts spielen zu lassen. Gestern hat er mir gesagt, dass ich spiele. Wir haben es extrem gut gemacht, nur hätten wir viel mehr Tore machen müssen." Dennoch möchten wir noch schnell eine Lanze für Benedikt Höwedes brechen. Der 28 Jahre alte Schalker hatte in den ersten beiden Partien den Job des rechten Außenverteidigers übernommen. Ob zum Auftakt beim 2:0 gegen die Ukraine oder beim 0:0 gegen Polen: Er machte das gut. Und wer bemängelt, er trage über seinen Flügel zu wenig zum Angriffsspiel bei und sei auch kein Flankengott aus dem Kohlenpott, der möge sich daran erinnern: das Ruhrgebiet hat den Strukturwandel längst hinter sich - und Höwedes ist Innenverteidiger und kein zweiter Rüdiger Abramczik. Kimmich allerdings ist, selbst was das betrifft, auf einem guten Weg. Allerdings wurden er und seine Kollegen in der Defensive auch nicht sonderlich gefordert.

Jérôme Boateng: Sein künftiger Vereinskollege Mats Hummels hatte am Tag vor der Partie etwas süffisant angemerkt, es sei ja wohl in Deutschland sehr wichtig, "dass es einen Abwehrchef gibt". Er sehe diese klare Verteilung der Rollen nicht. Wir wohl. Nicht, dass Boateng stets und überall alles richtig macht - aber das meiste eben schon. Zusammen mit Torhüter Neuer ist der 27 Jahre alte Innenverteidiger der große Rückhalt seiner Mannschaft und einer der Garanten dafür, dass die DFB-Elf letztlich souverän das Achtelfinale erreicht hat. Gegen die Ukraine bügelte er einen eigenen Patzer mit der jetzt schon spektakulärsten Rettungsaktion aus, gegen die Polen kochte er seinen Klubkollegen Robert Lewandowski und ganz nebenbei auch dessen Sturmkompagnon Arkadiusz Milik ab. Und auch gegen Nordirland in seinem 62. Länderspiel war er der Souverän, der wie kein Zweiter in seinem Team Athletik, Schnelligkeit und Ballgefühlt vereint - obwohl das gegen harmlose Briten kaum gefordert war. Da waren eher schon seine ebenso präzisen wie langen Pässe in die Spitze von Belang. Eine Viertelstunde vor dem Ende der Partie ging er raus, weil die Wade zwickte. "Das Risiko war einfach zu groß", sagte der Bundestrainer. "Und das wollten wir natürlich nicht eingehen. Aber ich glaube, wir haben ihn rechtzeitig vom Feld geholt. Ich gehe davon aus, dass er im Achtelfinale spielen kann." Für Boateng kam besagter Höwedes in die Partie und doch noch zu seinem 37. Länderspiel. Und er durfte endlich auch einmal in der DFB-Elf dort spielen, wo er in Gelsenkirchen auch spielt: in der Innenverteidigung.

Mats Hummels: Natürlich hatte er auch ein wenig Recht als er das mit der Rollenverteilung sagte. Letztlich ist es herzlich egal, wer für sich den inoffiziellen Titel des Abwehrchefs reklamiert. Wichtig ist, dass die vier in der Kette so miteinander klarkommen, dass alles passt. Und vom Auftreten her ist der 27 Jahre alte Noch-Dortmunder und Sehr-bald-Münchner zumindest ein Chefchen auf der Position des halblinken Innenverteidigers. Zum ersten Spiel war er nach seinem Muskelfaserriss noch nicht fit, da übernahm Shkodran Mustafi den Job, machte das sehr ordentlich und köpfte sogar ein Tor. Doch gegen Polen war Hummels wieder dabei - und das war auch gut so. Nach einigen Minuten der Orientierung und einigen Wacklern half er seinem Chef Boateng, Lewandowski und Milik abzukochen. Nun im Prinzenpark gegen die Nordiren zeigte er in seinem 48. Länderspiel eine ordentliche Leistung, die nicht durch allzu großen Offensivdruck des Gegners geschmälert wurde. Die wenigen Zweikämpfe, die er zu führen hatte, gewann er. Wir sagen mal: Chefchen. Sein Fazit war messerscharf: "Wir haben gut und überzeugend gespielt, aber viel zu wenig Tore geschossen. Das war das Manko. Wenn wir auf die absoluten Top-Teams treffen, werden wir noch eine Schippe drauflegen können."

Jonas Hector: Der 26 Jahre alte Kölner hat Wort gehalten. Vor seinem ersten Turnier mit der DFB-Elf hatte er, nach einer Beschreibung seiner Spielweise gefragt, zu Protokoll gegeben: "Ich mache zwar keine Überdinger, schieße aber auch relativ wenig Böcke." Genauso ist es. Gegen die Ukraine überzeugte er mit einer Passquote von 98 Prozent, nur ein Pass von 51 Zuspielen fand nicht den Weg zum Mitspieler. Im November 2014 debütierte er im Qualifikationsspiel gegen Gibraltar, nun ist er ist ein fester Bestandteil der Löw'schen Startelf. Der "Saarbrücker Zeitung" hatte er nach dem Auftaktspiel erzählt: "Als ich die ersten Spiele über 90 Minuten gemacht habe, immer von Anfang an, immer mehr eingebunden wurde - dann kommt man irgendwann und denkt sich: Jetzt bist du ein Teil des Großen." Seit Beginn des Jahres 2015 stand er stets von Anfang an als linker Verteidiger in der Startelf, so auch in seinem 17. Länderspiel an diesem frühen Dienstagabend. Und zum ersten Mal bei diesem Turnier war er nicht der einzige Nicht-Weltmeister in der Startelf - Kollege Kimmich und Mario Gomez spielten ja auch noch mit. Und wie sein Debütantenpendant auf der rechten Seite hatte er viel mehr Muße als bisher, in den Angriffsmodus zu wechseln. Sogar das mit dem Flanken hat einige Male sehr gut geklappt. Prima!

Sami Khedira: Der Mann, der Diskussionen darüber, ob es in der Mannschaft genügend Führungsspieler gebe, für Comedy hält, wäre selbst gerne einer, der vorangeht. Bis jetzt ist ihm das bei seinem vierten Turnier als kämpferischer Teil der Doppelsechs nur bedingt gelungen, aber sein 63. Länderspiel nun in Paris war ein Schritt in die richtige Richtung. Er sicherte das Mittelfeld vor der Abwehrkette ab und Zudem kann sich der 29 Jahre alte Mittelfeldspieler von Juventus Turin wie alle arrivierten Weltmeister im Team darauf verlassen, dass der Bundestrainer zu ihm hält. Da kann er, wie gegen die Ukraine und gegen Polen, noch so langsam von Abwehr auf Angriff umschalten und dadurch das Spiel verzögern. Das Erstaunliche dabei ist, dass es ihn andererseits doch sehr in die Offensive zieht, häufig ist er weiter vorne als der Kollege Toni Kroos. Dabei hätte er nach einer knappen Stunde im Prinzenpark beinahe das 2:0 für seine Mannschaft erzielt. Insgesamt aber wirkt er nicht mehr so dynamisch wie früher. Nach 69. Minuten war Schluss, für ihn kam der 31 Jahre alte Bastian Schweinsteiger in die Partie und zu seinem 117. Länderspiel. Der eigentliche Kapitän ist ja auch einer, der gerne Mal auf den Ball tritt und sich um sich selbst dreht. Sagen wir es so: Gegen Nordirland durfte er das.

Toni Kroos, eine Bank im Mittelfeld.

Toni Kroos, eine Bank im Mittelfeld.

(Foto: dpa)

Toni Kroos: Was für die Kollegen Neuer und Boateng gilt, das gilt auch für die 26 Jahre alte Passmaschine aus Vorpommern. Er ist ein Fixpunkt in der deutschen Mannschaft und hat durchaus das Zeug, einer der Stars dieser EM zu werden. Danach ist es nicht ausgeschlossen, dass er den Verein wechselt. Noch steht er bei Real Madrid unter Vertrag, aber Trainer Josep Guardiola soll sehr interessiert daran sein, ihn zu Manchester City zu locken. Warum, das war auch in den bisher drei Spielen in Frankreich zu sehen. Die Welle der Kritik am deutschen Offensivspiel ließ ihn verschont, die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" nannte ihn gar einen Weltstar. Er ist Chef im Mittelfeld, er verteilt die Bälle, gibt den Takt vor und bestimmt das Tempo. Das wirft die Frage auf, ob er nicht etwas weiter vorne auf dem Spielfeld noch wertvoller für seine Mannschaft sein könnte. Nun, in seinem 68. Länderspiel, war es für ihn ein Leichtes, mit nicht ganz so traumhafter Sicherheit wie sonst seine Präzisionspässe zu spielen und somit die Kollegen auf den Weg zu bringen. Genau 117 waren es am Ende, mehr als jeder andere auf dem Rasen verzeichnete. Und wenn die anderen dann nicht den Ball ins Tor schießen, ist das schließlich nicht sein Problem.

Mesut Özil: Auch das war neu: Er stand zwar zum dritten Mal in der Startelf, an diesem Dienstag auf einer etwas anderen Position. Der Kollege Thomas Müller rückte in die Mitte, dafür startete Özil in seinem 76. Länderspiel auf die rechte Mittelfeldseite, Platztausch einfach gemacht sozusagen. Aber auch auf dieser für ihn etwas ungewohnten Position musste der 27 Jahre alte Supertechniker vom FC Arsenal damit leben, dass die Menschen etwas Besonderes von ihm erwarten. Das kann er aber offenbar nur bedingt. Auch er fühlte sich ungerecht behandelt. Nach der Partie vergangenen Donnerstag hatte er geklagt, dass die Polen sich teilweise "mit 50 Mann hinten" reingestellt hätten. Und denen, die kritisiert hatten, dass er bisher in der Mittelfeldzentrale zu wenig daran beteiligt war, Torchancen zu kreieren, hatte er via "Bild"-Zeitung beschieden, dass es ihm völlig egal sei, wer was sagt. Ihm sei wichtig, was "der Herr Löw" sage, denn der, und er allein, spreche stets die Wahrheit. "Er wird schon kommen", hatte der Bundestrainer dann auch angekündigt. Und in der Tat konnten Özil auch 100 Nordiren nicht stoppen, zumindest nicht immer. Er war wie stets viel unterwegs, nur dass er dieses Mal auch jede Menge gute Ideen hatte und sie auch umsetzte, seine Anspiele sorgten oft für Gefahr. Sieh' an, er kann's ja doch. Warum ihn die Uefa allerdings gleich zum Spieler des Spiels hatte wählen lassen, bleibt ihr Geheimnis.

Thomas Müller: Wie erwähnt, spielte der 26 Jahre alte Münchner gegen die Nordiren in seinem 74. Länderspiel etwas zentraler anstatt auf den rechten Flügel. Der Müllerthomas war ja zuletzt ob der Kritik an ihm und seinen Offensivkollegen leicht angefressen und fühlte sich falsch beurteilt, er sei doch viel gelaufen (stimmt!) und habe sich auch um die Abwehrarbeit gekümmert (stimmt auch). Aber er ist halt einer, von dem die Menschen stets etwas Besonderes erwarten, weil er es halt schon so oft gezeigt hat. Und er hatte sich auch selbst darüber geärgert, dass er sich in den ersten beiden Spielen auf der rechten Angriffsseite keine einzige Torchance hatte erarbeiten können, geschweige denn einen Treffer erzielen. Da kommt man schon mal auf andere Gedanken. Dem "Chio Aachen-Magazin" vertraute er an, dass er sich nach seinem Leben als Fußballer verstärkt der Reiterei widmen wolle: "Wenn die Pferde in der Dämmerung ihr Heu knuspern, dann hat das schon meditative Züge." Allerdings hat er das schon vor der EM gesagt, das Magazin ist Anfang Juni erschienen, wir haben das Zitat nur jetzt erst entdeckt. Nun lief es wieder besser. Die gute Nachricht zuerst: Er darf sich den Scorerpunkt vor dem Tor des Kollegen Gomez gutschreiben lassen, als er den Ball im Strafraum schön zurücklegte. Die nicht ganz so gute Nachricht ist: Er schoss den Ball an den Pfosten, er schoss ihn die Latte und er schoss mehrere Male den sehr gut aufgelegten nordirischen Torhüter Michael McGovern an. Nur ins Tor schoss er den Ball nicht. Das grenzte in der Tat an Slapstick. Und dennoch: Er hat gut gespielt. Zufrieden sein, das kann er aber nicht. Es bleibt dabei: Bei einer EM hat dieser Müller noch nie getroffen. Aber immerhin "Es war ein sehr engagierter Auftritt. Wir sind zu mehr Torchancen gekommen als in den letzten acht Spielen."

Mario Götze: Er ist klein, wendig und trickreich. Das schätzt der Bundestrainer so sehr am 24 Jahre alten Immer-noch-Münchner, dass er in stets in seine Startelf steckt. Und der Kollege Hummels hat nun im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" enthüllt, dass dieser Götze noch viel mehr kann, als er bisher in Frankreich gezeigt hatte. Er war nämlich zu gemeinsamen Zeiten beim BVB einer dieser Eins-gegen-eins-Spieler, die Löw so verzweifelt sucht, auf dass seine Elf auch mal gegen Teams zum Zuge kommt, die arg massiert in der Abwehr stehen. Also berichtete Hummels, er könne sich "noch gut an Marios Anfänge in Dortmund erinnern." Also habe er zu ihm gesagt: "Du hast damals Super-Dribblings gehabt, du hast 90 Minuten lang deinen Außenverteidiger genervt, mach' das doch wieder. Du kannst das." Gegen die Nordiren sollte er das in seinem 55. Länderspiel auf dem linken Flügel versuchen, für ihn flog Julian Draxler aus der Mannschaft. Und Götze wirkte wie befreit, phasenweise nahezu wie entfesselt. Er wirkte, als habe tatsächlich Spaß am Spiel - auch wenn er mehrmals wirklich sehr gute Chance nicht nutzte, ein Tor zu erzielen. Aber sei's drum, mit diesem Makel stand er ja nicht alleine. Nach 55 Minuten kam für ihn der 25 Jahre alte Wolfsburger André Schürrle in die Partie. Es war im 55. Länderspiel seine 37. Einwechslung. Er ist und bleibt der ewige Joker

Mario Gomez: Der wohl demütigste Spieler im deutschen Kader hatte bei dieser EM bisher 18 Minuten gespielt, gegen Polen war das, und heraus kam dabei nichts, weder eine Chance, noch ein Tor. Vor diesem Turnier hatte er immer wieder betont, wie froh er sei, wieder zum Kreis der Löw'schen Eleven zu gehören und dass er sich nicht den Kopf darüber zerbreche, ob, und wenn ja, wie lange er in Frankreich zum Einsatz komme. Was nicht heißt, dass es ihm völlig egal war. Vor der Partie gegen Nordirland hatte der der "Sport Bild" gesagt: "Mein Hunger ist extrem. Ich fühle eine Power, die ich so jahrelang nicht mehr gefühlt habe." Sein Ziel: "Ich möchte diese Saison mit dem maximalen Erfolg abschließen - und der heißt Europameister. Am Tag des Endspiels, am 10. Juli, feiert Gomez seinen 31. Geburtstag. Nun bekam der 30 Jahre alte Angreifer, der mit Besiktas in Istanbul türkischer Meister wurde und mit 26 Treffern Torschützenkönig, im Parc des Princes eine zweite Chance. In seinem 66. Länderspiel startete auf der Position des Mittelstürmers, die bisher der Kollege Götze eher weniger als mehr zufriedenstellend ausgefüllt hatte. Und er tat das, was ein Mittelstürmer zu tun hat: Er schoss ein Tor, es war sein 28. Treffer für die Nationalmannschaft. Da kann großzügig darüber hinweggesehen werden, dass auch ihm an diesem Abend in Paris nicht alles gelang. Es war aber auch bisweilen sehr ungemütlich im gut gefüllten nordirischen Strafraum mit den Herren Gareth McAuley und Craig Cathcart. "Das war mein Job heute, ich habe mir vorgenommen, mich gegen diese beiden Ochsen, die beiden Innenverteidiger der Nordiren, zu hauen. Das war schwierig."

Quelle: ntv.de

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