Unrühmliches Ende bei Fenerbahçe Özil löst Vertrag auf - Wechsel zum "FC Erdoğan"?
11.07.2022, 20:46 Uhr
31-mal lief Özil für Fenerbahçe in der türkischen Süper Lig auf.
(Foto: imago images/Seskim Photo)
Nach gerade einmal ist die Ära Mesut Özil bei Fenerbahçe schon wieder vorbei. Türkische Medien berichten über eine vorzeitige Vertragsauflösung, selbst ein neuer Klub deutet sich demnach schon an. Der ist für seine Nähe zu Staatspräsident Erdoğan bekannt.
Die Hoffnungen waren groß, als Mesut Özil im Januar 2021 zu Fenerbahçe wechselte. Immerhin kam da ein ehemaliger Weltmeister nach Istanbul, der ja nicht nur bei Werder Bremen für Aufsehen gesorgt, sondern auch bei Real Madrid und dem FC Arsenal maßgeblich zu wichtigen Erfolgen beigetragen hatte. Doch wie bereits zuvor in London endet auch seine Zeit beim Istanbuler Traditionsklub unrühmlich und mit einer vorzeitigen Vertragsauflösung. Das berichtet der türkische Sender NTV Spor.
Özil und Fenerbahçe trennen sich demnach einvernehmlich. Eigentlich war eine Zusammenarbeit bis Juni 2024 vereinbart worden, und der 33-Jährige hatte noch vor wenigen Wochen betont, diese Vereinbarung auch erfüllen zu wollen. Allerdings erscheint die nun erfolgte Trennung nur konsequent. Denn Özil ist bereits seit März dieses Jahres vom Klub suspendiert, die konkreten Gründe dafür sind bis heute nicht öffentlich.
Eine Rückkehr des Offensivspielers in den Kader hatte allerdings auch der neue Trainer Jorge Jesus bei seiner Vorstellung schon ausgeschlossen. "Mesut Özil hat eine tolle Karriere", sagte der Portugiese in diesem Zuge, bezeichnete den feinen Techniker gar als "wichtig". Allerdings gebe es "eine Entscheidung, die der Verein in dieser Angelegenheit getroffen" und "an dieser Entscheidung werde ich nicht rütteln." Schlechte Aussichten für Özil, dem vor der vergangenen Saison mit der Rückennummer 10 und der Ernennung zum Kapitän eigentlich eine tragende Rolle angedacht worden war.
Beide Seiten dürften sich mehr von der Zusammenarbeit versprochen haben, die Vertragsauflösung nach gerade einmal 18 Monaten lässt sich auch als Eingeständnis lesen, dass die Beziehung beider Seiten irreparabel zerrüttet ist. Bei NTV Spor heißt es, Özil sei bereits mit einem neuen Klub im Gespräch, mit dem ebenfalls in Istanbul ansässigen Başakşehir. Der aus der Fußballabteilung der Stadtverwaltung hervorgegangene Erstligist ist eng mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan verbunden. Kritiker bezeichnen Başakşehir aufgrund seiner Nähe zum zunehmend autokratischen Staatschef bisweilen als "FC Erdoğan".
Quelle: ntv.de, tsi