Fußball

Erstliga-Träume zum Saisonstart Pauli-Rekordler demütig, Bochumer fiebern

Der Hype um St. Pauli ebbt auch zur neuen Saison nicht ab. Die Mannschaft gilt als Geheimfavorit.

Der Hype um St. Pauli ebbt auch zur neuen Saison nicht ab. Die Mannschaft gilt als Geheimfavorit.

(Foto: imago/Nordphoto)

Die Sommerpause ist vorbei, ab heute rollt der Ball in der Zweiten Fußball-Bundesliga wieder. Eröffnet wird die Saison 2017/18 vom VfL Bochum und dem FC St. Pauli. Beide Klubs wollen auch im Aufstiegskampf mitreden.

Volles Haus, Spannung pur, und endlich wieder Fußball: Nach gut zweimonatiger Sommerpause eröffnen der selbst ernannte Aufstiegskandidat VfL Bochum und der als Geheimfavorit gehandelte FC St. Pauli ab 20.30 Uhr (im n-tv.de Liveticker) den Spielbetrieb in der 2. Liga. "Deutschlandweit sind die Fans froh, dass es wieder losgeht", sagte St. Pauli-Coach Olaf Janßen vor dem Auftakt im Ruhrstadion.

Nur wenige der 27.600 Tickets sind noch zu haben, zumal die Erwartungen auch in Bochum nach acht Jahren Zweitklassigkeit deutlich gestiegen sind. "Man spürt, wie diese Stadt danach lechzt, Erstligafußball zu sehen. Ich bin überzeugt, dass unsere Mannschaft dieses Jahr oben mitspielen kann", betonte VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter.

Bei den Hanseaten ist die Vorfreude ebenfalls groß. "Dass wir das Auftaktspiel spielen dürfen, ist eine Ehre und das Sahnehäubchen. Es wird aber ein extrem emotionales Spiel, das uns körperlich und mental fordern wird", warnte Lienen-Nachfolger Janßen. "Da reicht es nicht, ein heißes Herz zu haben - da braucht es auch einen kühlen Kopf." Der 50 Jahre alte Ex-Profi erwartet, dass die Bochumer nach dem Trainerwechsel von Gertjan Verbeek zu Ismail Atalan zeigen wollen, "dass sie in dieser Saison eine wichtige Rolle spielen können." Atalans Wertschätzung für den Gegner ist noch höher: "Absteiger Ingolstadt und St. Pauli steigen direkt auf", glaubt der VfL-Coach.

Pauli-Rekorde schüren Erwartungen

Sooo groß ist der Wunsch vom Aufstieg in Bochum. Das hat auch Neu-Trainer Ismail Atalan bereits verinnerlicht.

Sooo groß ist der Wunsch vom Aufstieg in Bochum. Das hat auch Neu-Trainer Ismail Atalan bereits verinnerlicht.

(Foto: imago/Team 2)

In der Tat werden die Rekordler vom Kiez einem allmählich unheimlich. Im Winter waren sie noch der Abstiegskandidat Nummer eins, dann folgte die beste Rückrunde der Vereinsgeschichte, die die Hanseaten dank stolzer 34 Punkte von Rang 18 auf sieben hochkatapultierte. Nun hat das punktuell noch einmal verstärkte Team an die Erfolge angeknüpft und alle sieben Vorbereitungsspiele gewonnen, zuletzt 2:1 gegen den Erstligisten Werder Bremen.

Janßen hat deshalb alle Mühe, die vor allem im Umfeld emporgeschossenen Erwartungen zu dämpfen. "Jeder weiß, wo wir herkommen. Wir haben in den letzten drei Jahren zweimal mit einem Bein in der 3. Liga gestanden. Da ist Demut geboten. Alles andere sind Träumereien!" Er erwartet mindestens zehn Teams, die sich "ein Hauen und Stechen" um die Top-Drei-Ränge liefern werden. Auftakt-Gegner VfL Bochum zählt er dazu, seinen FC indirekt auch: "Wir versuchen, an die erfolgreiche Rückrunde anzuknüpfen."

Atalan ist erst seit 17 Tagen beim VfL

Sinnigerweise beginnt die neue Spielzeit dort, wo die alte am 20. Mai für St. Pauli mit 3:1 endete - in Bochum. Personell kann Janßen fast aus dem Vollen schöpfen. Nur Ryo Miyaichi (Kreuzbandriss) und Philipp Ziereis (Muskelsehnenriss im Oberschenkel) fehlen. Robin Himmelmann erhält wieder den Vorzug vor Philipp Heerwagen, der den langjährigen Stammkeeper im Dezember nach dessen Verletzung gut vertreten hat.

Beim VfL sind die angeschlagenen Neuzugänge Lukas Hinterseer und Robbie Kruse wohl noch nicht dabei. Vitalj Janelt, Nico Rieble und Timo Perthel fehlen sicher. Der von den Sportfreunde Lotte gekommene Atalan fiebert seinem Pflichtspiel-Debüt entgegen, ist am Freitag aber erst 17 Tage im Amt: "Ich hätte lieber noch ein, zwei Wochen länger Zeit gehabt, um die Mannschaft auf den Start vorzubereiten. Wir sind bei 60, 70 Prozent, von dem, was ich umsetzen will, und benötigen noch Zeit", erklärte Atalan. "Es darf aber kein Alibi sein, denn zum Gewinnen gibt es für mich in jedem Spiel keine Alternative."

Quelle: ntv.de, Thomas Prüfer und Ulf Zimmermann, dpa

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