Weltmeister vor Experten-Debüt Podolski teilt heftig gegen FIFA und VAR aus
16.09.2021, 14:40 Uhr
Lukas Podolski hat eine Meinung. Vor seinem Experten-Debüt rund um das Conference-League-Spiel Slavia Prag gegen Union Berlin teilt der Weltmeister von 2014 aus. Gegen die FIFA ("geht nur um noch mehr Geld") und den VAR. Die Zuschauer dürfen sich auf klare Kante freuen.
Ex-Nationalspieler Lukas Podolski hält nichts von dem Plan, die Fußball-Weltmeisterschaft im Zweijahresrhythmus auszurichten. "Die WM würde dadurch an Reiz und auch an Wertigkeit verlieren", sagte der 36-Jährige, der inzwischen bei Górnik Zabrze in Polen unter Vertrag steht, in einem "Kicker"-Interview. "Da geht es nur um noch mehr Geld." Die entsprechende Empfehlung zur Abkehr vom bisherigen Turnus mit einer WM alle vier Jahre hatte in der vergangenen Woche eine Beratergruppe des Weltverbands FIFA empfohlen. Über das Thema wird hitzig diskutiert.
Den inzwischen im Fußball längst etablierten Einsatz des Videobeweises sieht Podolski weiterhin sehr kritisch. "Der VAR (Video Assistant Referee) macht den Fußball kaputt", sagte der Stürmer, der insgesamt 130 Länderspiele bestritt und 2014 Weltmeister geworden war. "Der nimmt die Intensität aus den Zweikämpfen heraus. Es gibt keine Fouls mehr, keine Grätschen, da wird sich nur noch entschuldigt."
Podolskis Grätschen waren auf dem Platz in den vergangenen Wochen nicht zu bewundern. Der Grund? Eine Corona-Infektion setzte den Weltmeister von 2014 außer Gefecht. Und auch nach überstandener Corona-Infektion fühlt sich die Köln-Legende noch nicht in bester Verfassung. Durch die Quarantäne zu Hause sei er geschwächt, sagte der Weltenbummler. "Ich konnte da relativ wenig trainieren. Deshalb werde ich erst nach der nächsten Länderspielpause wieder bei 100 Prozent sein", fügte der Torjäger hinzu. Für seinen neuen Verein bestritt er aufgrund der Infektion bislang nur zwei Spiele.
Podolski nicht nervös vor TVNOW-Debüt
Auf seinen Start als TV-Experte für die RTL-Gruppe bei Spielen der Europa League und Conference League hat sich der 36-Jährige nach eigenen Worten "nicht großartig vorbereitet", weil er es nicht muss. Er sei "nach Tausenden von Interviews" nicht mehr nervös vor der Kamera. "Die Praxis ist, wie im Leben sonst auch, die beste Schule", sagte Podolski. Er wolle möglichst die Standardfragen von Reportern vermeiden. "Für mich kommt es auf das Spiel an. Man sollte Fragen nicht vorher planen", sagte der Ex-Nationalspieler, der rund um das Spiel Slavia Prag gegen Union Berlin sein Experten-Debüt feiern wird.
RTL zeigt die Europa League und die neue Conference League mit Rechten für 282 Spiele. Die Partien der beiden Wettbewerbe sind bei RTL, bei Nitro und beim Streamingdienst TVNOW zu sehen. Neben Podolski gehört auch Karl-Heinz Riedle zum Experten-Team. Dem Urteil der Zuschauer sieht Podolski gelassen entgegen. "Dem einen gefällt's, dem anderen nicht", sagte er.
Das erste Union-Berlin-Spiel in einer Europapokal-Gruppenphase überhaupt wird um 18.45 Uhr live auf Nitro und bei TVNOW zu sehen sein. Die beiden deutschen Europa-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen (18.45 Uhr, gegen Ferencvaros Budapest) und Eintracht Frankfurt (21 Uhr, gegen Fenerbahce Istanbul) werden bei TVNOW übertragen.
Quelle: ntv.de, sue/dpa