"Hoffnungen kann er haben" Podolski wittert seine Chance im DFB-Team
10.10.2014, 15:24 Uhr
Zuletzt saß er bei der DFB-Elf auf der Bank, auch beim WM-Finale musste Lukas Podolski zuschauen. Nun könnte er wieder gefragt sein. Beim EM-Qualifikationsspiel in Polen stellt der Bundestrainer ihm einen Einsatz in Aussicht.
Die Nachricht des Tages vorweg: Joachim Löw ist sich "sicher, dass wir eine gute Mannschaft haben". Er räumte zwar ein, dass vor allem die Verletzung von Mesut Özil die "Planungen ein bisschen über den Haufen geworfen" habe. Aber dennoch - auch der Bundestrainer weiß, dass die deutschen Fußballer morgen (ab 20.45 Uhr bei RTL und im Liveticker bei n-tv.de) im Warschauer Nationalstadion als Favorit in die Partie gegen Polen gehen.

Im Verein derzeit abgeschrieben, aber in der Nationalelf stets dabei: Lukas Podolski.
(Foto: imago/Jan Huebner)
Es soll für die DFB-Elf, nach dem 2:1-Auftaktsieg vor gut einem Monat in Dortmund gegen Schottland, der zweite Schritt in Richtung Europameisterschaft werden, die im Sommer 2016 in Frankreich stattfindet. Und Löw ist charmant genug, als Gast nicht so zu tun, als könne sein Team die Polen im Spaziergang besiegen. "Das wird ein heißes Spiel. Die Zuschauer werden nicht hierher kommen, um den Weltmeister zu feiern."
"Beides ist denkbar"
Löws Motto für morgen lautet: "Wir müssen zusehen, dass wir richtig dagegenhalten." Und um Robert Lewandowski, den Stürmer des FC Bayern und Star der Polen, "kümmern sich unsere beiden Innenverteidiger Mats Hummels und Jérôme Boateng." Klingt nach einem soliden Plan. Der Bundestrainer vergaß aber nicht zu erwähnen, dass die Gastgeber eine starke Mannschaft stellten und "ein Kandidat auf Platz eins oder zwei" in dieser Gruppe D seien. Was, das sei erwähnt, in beiden Fällen für die EM-Qualifikation reichen würden. Selbst der Drittplatzierte bekommt noch eine Chance in zwei Playoffbegegnungen.
Apropos Chance. Der Dortmunder Marco Reus fehlt ebenso wie Mesut Özil vom FC Arsenal. Davon könnte morgen sein in Polen geborener Vereinskollege Lukas Podolski profitieren. Zuletzt saß er meist auf der Bank, im Nationalteam und auch beim Klub in London. Aber morgen in Warschau könnte man ihn schon gebrauchen, oder, Herr Löw? "Berechtigte Hoffnungen kann er haben, dass er von Beginn an spielen darf." Einerseits. Andererseits sei er halt auch einer, der als Einwechselspieler sofort viel Schwung und Dynamik in die Partie bringe. Und: Andre Schürrle, zuletzt der Topjoker im DFB-Team, hat seine muskulären Probleme auskuriert. Also: Startelf oder nicht für Podolski, Herr Löw? "Beides ist denkbar." Hier spricht das Orakel aus dem Schwarzwald.
Podolski jedenfalls freute sich, so wie er sich immer freut, nur dieses Mal noch ein bisschen mehr. "Es ist etwas ganz Besonderes, gegen mein Geburtsland zu spielen." Und das nun sogar als Weltmeister. Ansonsten aber gelte: "Jeder kennt meine Situation im Verein. Ich habe nicht den Spielrhythmus, um irgendwelche Ansprüche zu stellen." Zur Sicherheit betonte er aber noch, dass er topfit sei und sich wie stets im Training voll reinhaue. "Den Rest entscheidet der Trainer." Wohl wahr. Zumal der sich ja sicher ist, dass morgen in Warschau eine gute Mannschaft auflaufen wird.
Quelle: ntv.de