Lewandowski vs. Blaszczykowski Polen streiten sich vor Deutschland-Duell
13.06.2015, 08:35 Uhr
Gereizt? Robert Lewandowski und Jakub Blaszczykowski.
(Foto: dpa)
Polen kann vor dem Showdown mit der DFB-Elf den nächsten großen Schritt zur Fußball-Europameisterschaft machen, die im kommenden Jahr in Frankreich stattfindet. Doch ein alter Zwist zwischen zwei prominenten Legionären sorgt für Probleme.
Robert Lewandowski und Kollegen wollen sich warm spielen für den Showdown mit den deutschen Weltmeistern, doch vor dem Duell mit Georgien sorgt ein Streit der Stars für Unruhe bei der polnischen Fußball-Nationalmannschaft. Lewandowski ist das Ziel neuerlicher Angriffe seines früheren Dortmunder Kollegen Jakub Blaszczykowski, den er Ende 2014 als Spielführer der Weiß-Roten beerbt hatte - und genau um diesen Wechsel im Kapitänsamt geht es jetzt vor dem EM-Quali-Spiel an diesem Samstag (18 Uhr) in Warschau wieder.
"Es ist kein Geheimnis, dass wir nicht auf einer Wellenlänge liegen", schreibt Blaszczykowski in seiner kürzlich erschienen Biographie ("Kuba"), "wir haben keinen Kontakt, jeder geht seinen Weg." Am Rande eines Länderspiels soll es einst zu einem Zwist in der Kabine gekommen sein, seitdem herrscht Funkstille. Als Nationaltrainer Adam Nawalka Blaszczykowski im vergangenen Dezember die Binde wegnahm und ausgerechnet an den Bayern-Profi weitergab, war das ein Stich ins Herz des Borussen. "Ich hatte vor der EURO 2008 Probleme mit Trainer Leo Beenhakker, weil er mich nach Hause schickte. Aber der hat es mir wenigstens ins Gesicht gesagt", sagte Blaszczykowski jetzt. Und das, nachdem Nawalka ihn mehrfach in Dortmund besuchte und nach 19 Monaten wieder zurück ins Team holte.
"Auch noch getreten"
Er habe sich "nichts zu Schulden kommen lassen", sagte Blaszczykowski weiter, stattdessen sei er in schwerer Zeit am Boden liegend "auch noch getreten" worden. Dennoch betonte Nawalka, er sei überzeugt, dass Blaszczykowski "die Atmosphäre nicht stören wird. Er hat mir versichert, dass es kein Problem gibt." Lewandowski wollte sich aufs Sportliche konzentrieren. "Wir dürfen uns nicht zurücklehnen", sagte er mit Blick auf Georgien. Nach zuletzt zwei Unentschieden in drei Quali-Spielen soll der nächste Dreier her, damit Polen (11 Punkte) als Spitzenreiter der Gruppe D in das Duell mit dem Weltmeister (10) am 4. September in Frankfurt/Main geht.
Schottland (10) will indes mit dem zweiten Sieg gegen Irland (8) nach dem 1:0 im Heimspiel im Rennen bleiben. "Es ist nicht leicht in Irland", sagte Teammanager Mark McGhee, der einst für den Hamburger SV spielte. Die Schotten haben seit 1998 keine Endrunde mehr erreicht, Stürmer Steven Naismith erwartet "einen harten Kampf" am Samstag (18.00 Uhr) in Dublin. Der steht auch Österreich, mit 13 Punkten Tabellenführer der Gruppe G, am Sonntag (an 18 Uhr) in Moskau gegen Russland bevor. Der Plan gegen die "Sbornaja" (8 Punkte) ist klar: Nicht verlieren - und dann heiraten.
Gleich fünf Spieler, darunter der Bremer Zlatko Junuzovic und Julian Baumgartlinger aus Mainz, wollen ihren Frauen nach dem letzten Saisonspiel das Ja-Wort geben. "Es herrscht eine richtige Hochzeits-Euphorie im Team", sagte Junuzovic. Teil eins des Plans ist da schwerer zu erfüllen, zumal Bayern-Profi David Alaba nach seiner Verletzung fehlt. "Unsere Ausgangsposition ist gut, kann aber trügerisch sein", meinte Stuttgarts Martin Harnik, "es wird eine schwierige Aufgabe, körperlich und geistig." Das dürfte für den entthronten Weltmeister Spanien in Weißrussland (Sonntag, 20.45 Uhr) ebenso wenig gelten wie für England in Slowenien (18 Uhr). Griechenland kämpft am Samstag (20.45 Uhr) elf Jahre nach seinem EM-Triumph auf den Färöern um seine letzte Chance.
Quelle: ntv.de, Marco Mader, sid