Gefährliches Niedersachsen-Derby Polizei nimmt 170 Hooligans fest
05.11.2016, 01:55 Uhr
Dank eines massiven Polizeiaufgebotes fand die geplante Prügelei gar nicht erst statt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Zweitligapartie zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig gilt nicht umsonst als Hochrisikospiel: Bereits einen Tag vor Anpfiff verabreden sich gewaltbereite Fußballfans zu einer Massenschlägerei. Die Polizei sorgt für einen Collatus interruptus.
Kurz vor dem Zweitliga-Derby zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig hat die Polizei eine Massenschlägerei der verfeindeten Lager verhindert. Vor einem Baumarkt in Hildesheim nahmen die Beamten am Freitagabend rund 170 gewaltbereite Fußballfans fest, wie eine Polizeisprecherin sagte. Eine verabredete Prügelei konnte so gar nicht erst beginnen.
Die Polizei stellte zahlreiche Schlagwaffen sicher. Ernsthaft verletzt wurde nach ersten Informationen aber niemand. "Nach meinem jetzigen Kenntnisstand ist ein Polizist leicht verletzt worden", sagte die Polizeisprecherin. Er sei beim Fluchtversuch eines Krawallmachers mit dem Auto angefahren worden. Insgesamt waren mehrere hundert Beamte im Einsatz.
Die Polizei will die Festgenommenen nun so lange wegsperren lassen, bis das Spiel am Sonntag (Anpfiff: 13.30 Uhr) in Braunschweig vorbei ist. Sie sollten "einem Langzeitgewahrsam zugeführt werden", sagte die Polizeisprecherin. Noch in der Nacht zu Samstag solle ein Haftrichter darüber entscheiden. Die Maßnahme diene der Gefahrenabwehr. Ob Straftaten nachgewiesen werden können, müsse nun geprüft werden.
Eine so hohe Zahl von Festnahmen auf einen Schlag ist im Umfeld von Fußballspielen außergewöhnlich. Oft entwischen die Krawallmacher der Polizei. Von der geplanten Schlägerei in Hildesheim hatten die Beamten allerdings vorher erfahren und sich vorbereitet. Bereits tagsüber hatten Unbekannte am Freitag Puppen mit 96-Schals an mehreren Brücken in Hannover aufgehängt. Außerdem wurde das frühere 96-Vereinsheim beschmiert.
Innenminister Boris Pistorius (SPD) sprach eine deutliche Warnung an alle potenziellen Krawallmacher aus: "Dieses Spiel findet quasi unter Bewährung statt", teilte der Minister mit.
Quelle: ntv.de, jve/dpa