Vorwürfe an Fans und Beamte Polizeieinsatz vor Frankfurt-Spiel sorgt für massiven Ärger
25.11.2023, 20:41 Uhr
Im Frankfurter Block war es zu Beginn des Spiels ziemlich leer.
(Foto: IMAGO/Rene Schulz)
Aus Protest gegen einen ihrer Meinung nach unverhältnismäßigen Polizeieinsatz außerhalb des Stadions haben hunderte Fußballfans von Eintracht Frankfurt den Beginn des Bundesligaspiels gegen den VfB Stuttgart verpasst. Erst Mitte der ersten Halbzeit füllte sich der Block wieder.
Die Ultras von Eintracht Frankfurt haben beim Bundesliga-Spiel der Hessen gegen den VfB Stuttgart gegen einen aus ihrer Sicht unverhältnismäßigen Einsatz der Polizei protestiert. Beim Einlaufen der Mannschaften verließen die Anhänger ihre angestammten Plätze in der Nordwestkurve. Erst nach rund 20 Minuten Spielzeit nahmen sie diese wieder ein. Vorausgegangen war laut Polizei Frankfurt eine "Eskalation" rivalisierender Fangruppen untereinander, die nach dem Einschreiten der Einsatzkräfte dann dazu übergegangen seien, "diese vehement anzugreifen". Die Polizei entsandte daraufhin weitere Einsatzkräfte inklusive Wasserwerfer zur Unterstützung.
In einem weiteren Beitrag auf X berichteten die Behörden, Ordner seien "bedrängt und angegriffen" worden. "Es folgte ein Notruf an die Polizei, die Ordner zu unterstützen. Die Beamten wurden bei ihrem Eintreffen direkt angegriffen und setzten sich auch mit Reizstoffen zur Wehr." All dies habe sich im Eingangsbereich vor Block 40 abgespielt, nicht im Block. "In aller Deutlichkeit: Wir tolerieren keine Angriffe auf unsere Einsatzkräfte!"
Videos in den Sozialen Netzwerken zeigen Fans, die Bengalos und andere Dinge auf Polizisten werfen. Letztere wurden im Netz dafür kritisiert, dass angeblich auch unbeteiligte Personen Pfefferspray abbekommen hätten. Später erklärte Eintracht-Vorstand Philipp Reschke, es sei zu "massiven Auseinandersetzungen" zwischen der Polizei und Frankfurter Fans gekommen. "Es gab dem Vernehmen nach Verletzte", berichtete Reschke. Über den Anlass der Krawalle gebe es "verschiedene Informationen und unterschiedliche Meinungen". Zum angeblichen Ausgangspunkt der Krawalle - "Eskalation" rivalisierender Fangruppen -, sagte Reschke: "Das kann ich aktuell nicht nachvollziehen. Ich habe keinerlei Informationen von irgendeiner Seite, die das bestätigen würden."
In den vergangenen Wochen war es immer wieder zu schweren Ausschreitungen zwischen Fans und Polizisten gekommen. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hatte nach den Vorkommnissen bei den Spielen zwischen dem FC Augsburg und der TSG Hoffenheim, zwischen dem VfL Bochum und dem 1. FC Köln sowie zwischen dem FC St. Pauli und Hannover 96 angekündigt, Ermittlungen einzuleiten.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid