Der Riese wankt zum BVB Real sorgt sich um Ronaldo, hofft auf Kroos
25.09.2017, 14:21 Uhr
Oh je, Cristiano Ronaldo trifft nicht mehr.
(Foto: imago/ZUMA Press)
Real Madrid ist der Gigant des europäischen Fußballs. Doch vor dem Spiel in der Champions League bei Borussia Dortmund wankt er, zumindest ein wenig. Zudem nerven Lionel Messi und der FC Barcelona. Ob es im Westfalenstadion den erhofften Balsam gibt?
Als Toni Kroos seinen Fensterplatz neben Torhüter Kiko Casilla im Flieger nach Deutschland einnahm, sah die Welt von Real Madrid wieder etwas rosiger aus. Schräg gegenüber vom offensichtlich genesenen Weltmeister lächelte Superstar Cristiano Ronaldo in die Kamera des Klubfotografen - als wollte er demonstrieren: Die Sorgen lassen wir mal schön in Spanien. Denn vor dem Spiel in der Champions League am Dienstag (ab 20.45 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) beim furios durch die Fußball-Bundesliga spektakelnden BVB wankt der Titelverteidiger.
Borussia Dortmund: Bürki - Piszczek, Sokratis, Bartra, Toljan - Weigl - Dahoud, Götze - Jarmolenko, Aubameyang, Philipp. - Trainer: Bosz
Real Madrid: Navas - Carvajal, Varane, Sergio Ramos, Nacho - Casemiro - Modric, Kroos - Isco - Bale, Cristiano Ronaldo. - Trainer: Zidane
Schiedsrichter: Kuipers (Niederlande)
Am Terminal 4 des Flughafens Adolfo Suárez Madrid-Barajas versammelte sich eine seltsam verunsicherte Reisegruppe. Vier Monate nach dem Triumph von Cardiff, dem zwölften ("Duodécima") in der Königsklasse, hat die Siegmaschine Real ein bisschen von ihrer Selbstverständlichkeit verloren. Der europäische Clásico in Dortmund, wie das Hausblatt Marca das mittlerweile obligatorische Gruppentreffen nennt, soll jetzt etwas "Balsam" (Sportblatt "AS") bringen. Dass es Kroos nach seinen Rippenproblemen besser zu gehen scheint, war eine erste ermutigende Nachricht. "Ich werde alles geben, um dabei zu sein." Kroos ist nicht die einzige Personalie, die Trainer Zinédine Zidane Sorgen bereitet. Nicht mit nach Dortmund reisten die verletzten Stammspieler Karim Benzema und Marcelo. Theo Hernández, Marcelos Ersatz auf der linken Abwehrseite, ist ebensowenig bereit wie Mateo Kovacic und Jesús Vallejo.
"Wichtig ist doch, dass Cristiano Chancen hat"
Und, oh je, Ronaldo trifft nicht mehr. In den beiden Ligaspielen seit Ende seiner Rotsperre gegen Betis Sevilla (0:1) und nun bei Deportivo Alavés (2:1) gab der Portugiese 20 Schüsse ab - vergeblich. In Alavés war sein Unmut über die Mitspieler unübersehbar. Dann nervt auch noch dieser Lionel Messi, Ronaldos ewiger Rivale, der in der Primera División neun Treffer erzielte - der FC Barcelona hat sieben Punkte Vorsprung.
Zidane versuchte, die Sorgen zu zerstreuen. "Wenn er nicht trifft, fragt ihr, aber er ist ruhig", sagte er den Reportern. Außerdem hat Ronaldo, der in Dortmund sein 150. Spiel in europäischen Wettbewerben bestreitet (110 Tore), zum Auftakt gegen Apoel Nikosia doppelt getroffen. "Wichtig ist doch, dass Cristiano Chancen hat", sagte Dani Ceballos, der in Alavés das Toreschießen übernommen hatte. Ceballos, Neuzugang von Betis, wird in Dortmund nicht in der ersten Elf erwartet. Stattdessen kehren neben Kroos die im Baskenland geschonten Luka Modric und Gareth Bale zurück. Kroos und Modric sollen helfen, die anfällige Defensive zu stabilisieren.
Am Samstag gestattete Real Gegner Alavés, dem Schlusslicht der spanischen Liga, das erste Saisontor sowie zwei Pfostenschüsse. Allerdings: Real mag verwundbar sein, stellt aber Rekorde auf. Bei Alavés glückte der zwölfte Auswärtssieg in Serie, die Bestmarke des FC Barcelona wurde eingestellt. In 33 Auswärtsspielen nacheinander hat Madrid in Spanien jetzt getroffen - Topwert. Und: In der Champions League erzielte Real in den jüngsten 37 Begegnungen immer mindestens ein Tor.
Quelle: ntv.de, Marco Mader, sid