Fußball

Millionen-Bußgeld und Bewährung Ronaldo entgeht Haftstrafe durch Vergleich

Ronaldo kommt nach seinem mutmaßlichen Steuerbetrug offenbar glimpflich davon.

Ronaldo kommt nach seinem mutmaßlichen Steuerbetrug offenbar glimpflich davon.

(Foto: dpa)

Auf den Trainer-Rauswurf der Spanier folgt das nächste iberische Beben. Superstar Cristiano Ronaldo einigt sich offenbar mit der Staatsanwaltschaft auf eine Steuernachzahlung von 18,8 Millionen Euro. Er soll zudem zwei Jahre Haft auf Bewährung bekommen.

Fußballstar Cristiano Ronaldo soll seine Steuerprobleme mit der spanischen Justiz weitgehend geklärt haben. Entsprechende Berichte der Zeitung "El Mundo" und anderer spanischer Medien seien korrekt, erklärte das Umfeld des Profis der Deutschen Presse-Agentur in Madrid auf Anfrage. Der 33 Jahre alte Portugiese soll bereit sein, eine Steuernachzahlung von mehreren Millionen zu leisten und eine Haftstrafe von zwei Jahren auf Bewährung zu akzeptieren. Allerdings fehle noch die Unterschrift des neuen Direktors der Steuerbehörde unter der Einigung, schrieb "El Mundo".

Die Zeitung und auch andere spanische Medien veröffentlichten die Berichte über die Einigung auf den Homepages wenige Stunden vor dem WM-Auftaktspiel der portugiesischen Fußballnationalmannschaft mit Kapitän Ronaldo gegen den früheren Weltmeister Spanien in Sotschi (ab 20 Uhr im Liveticker bei n-tv.de). Wirbel hatte es zuvor auch um die spanische Nationalmannschaft gegeben: Zwei Tage vor dem ersten WM-Spiel hatte der Verband RFEF Nationaltrainer Julen Loptegui rausgeworfen. Grund für die Kündigung war der kurz zuvor bekanntgegebene Wechsel Lopteguis zu Real Madrid nach der WM.

Im Falle Ronaldos wirft die zuständige Staatsanwaltschaft dem Europameister vor, über Briefkastenfirmen mehrere Millionen Euro Steuern am spanischen Fiskus vorbeigeschleust zu haben. Es geht dabei speziell um Einnahmen aus Bildrechten, die Ronaldo zwischen 2011 und 2014 hinterzogen haben soll. Für insgesamt vier Verstöße gegen das Steuerrecht soll Ronaldo jeweils eine Strafe von sechs Monaten Haft bekommen.  Ende Juli 2017 hatte Ronaldo im Gericht von Pozuelo de Alarcón bei Madrid erstmals zu den Vorwürfen Stellung bezogen und erklärt, dass er "niemals etwas verborgen und auch niemals die Absicht gehabt" habe, Steuern zu hinterziehen.

Wie "El Mundo" weiter schreibt, will der fünfmalige Weltfußballer noch versuchen, diese Haftstrafe durch eine zusätzliche Zahlung ganz aufzuheben. Bei nicht vorbestraften Verurteilten ist es in Spanien üblich, dass eine Haftstrafe von bis zu zwei Jahren auf Bewährung ausgesetzt wird. Das hatte auch Ronaldos sportlichen Erzrivalen vor einer Haftstrafe bewahrt - er war ebenfalls wegen Steuerbetrugs zu 21 Monaten Haft verurteilt worden.

Quelle: ntv.de, jgu/dpa

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