Fußball

Gewaltaufruf vom Käfigkämpfer Rüdiger bereut bösen Instagram-Fehltritt

Antonio Rüdiger engagiert sich konsequent gegen Rassismus. Mit einem Instagram-Like sorgte er jedoch jüngst für Stirnrunzeln.

Antonio Rüdiger engagiert sich konsequent gegen Rassismus. Mit einem Instagram-Like sorgte er jedoch jüngst für Stirnrunzeln.

(Foto: imago images/Mika Volkmann)

Fußball-Nationalspieler Antonio Rüdiger würdigt ein radikales Instagram-Posting mit einem Like und muss sich dafür schnell entschuldigen. Bei Lazio Rom marschiert derweil die Staatsanwaltschaft ein. Es geht um einen ehemaligen Bundesliga-Profi.

Fußball-Nationalspieler Antonio Rüdiger hat sich für einen Social-Media-Fehltritt entschuldigt. Der Abwehrspieler des FC Chelsea hatte bei Instagram einen Beitrag des früheren Käfig-Kampf-Weltmeisters Khabib Nurmagomedow aus Dagestan gelikt, bei dem das Foto des französischen Präsidenten Emmanuel Macron mit einem Stiefelabdruck im Gesicht versehen war und Flüche gegen Macron abgelassen wurden. Das berichtete die "Bild"-Zeitung.

"Das war ein Fehler. Natürlich sollte man keine Beiträge liken, die in Sprachen verfasst sind (ursprünglich in kyrillisch - die Red.), die man gar nicht versteht." In dem Beitrag heißt es: "Möge der Allmächtige das Gesicht dieses Geschöpfes und all seiner Anhänger entstellen [...]. Möge Gott sie in diesem und im nächsten Leben erniedrigen." Rüdiger, dessen Mutter in Sierra Leone geboren wurde, benennt offen und kritisch wie kaum ein anderer Nationalspieler den nach wie vor in der Gesellschaft und auch in den europäischen Stadien verbreiteten Rassismus. Üblicherweise wählt er dafür andere Worte als Nurmagomedow.

"Dann bist du Mittäter"

"Es passiert einfach zu viel. Wir sind so weit, dass es auch schon in Deutschland passiert, auf den Fußballplätzen. Ich rede gar nicht von außerhalb, sondern nur vom Fußballplatz", hatte der Verteidiger im März im "Aktuellen Sportstudio" gewarnt. "Jetzt soll der Verband mal etwas machen. Und nicht nur Banner oder die Kapitäne müssen irgendwas vorlesen. Das reicht alles nicht, das reicht alles nicht. Ich möchte darauf aufmerksam machen, dass Leute, die daneben sind, endlich mal aufstehen und solche Sachen melden", sagte der Ex-Stuttgarter. "Da ist jemand neben dir und gibt solche Laute von sich? Dann bist du Mittäter, ganz einfach. Anscheinend können manche Leute damit leben. Dann haben wir verloren."

Er "lehne jede Art von Gewalt ab und möchte mich deshalb klar von diesen Inhalten distanzieren", sagte Rüdiger der "Bild"-Zeitung: "Ich entschuldige mich für dieses Like, das ich deshalb inzwischen auch wieder zurückgezogen habe. Denn solche Inhalte wie in diesem Instagram-Beitrag unterstütze ich natürlich überhaupt nicht." Der Kampf gegen Rassismus und Gewalt sei für ihn ein übergeordnetes Thema. Er sei zwar "überzeugt gläubig", aber eben "auch ein entschiedener Gegner von jeglicher Gewalt", so Rüdiger. Zudem habe er in einem Gespräch mit DFB-Direktor Oliver Bierhoff die Sache aus der Welt geschaffen. Von Bundestrainer Joachim Löw wurde Rüdiger wieder für die Nationalmannschaft nominiert.

Staatsanwaltschaft bei Lazio Rom

Lazio Rom droht derweil wegen möglicher Verletzungen der Corona-Auflagen ein Nachspiel. Der Hauptstadtklub habe den Gesundheitsbehörden nicht mitgeteilt, dass der Ex-Dortmunder Ciro Immobile positiv auf das Coronavirus getestet worden sei. Das berichtete die "Gazzetta dello Sport". Immobile wurde am 26. Oktober und am 2. November von einem Labor positiv getestet. Aus zwei weiteren Tests, die von einem von Lazio beauftragten Labor am 30. und 31. Oktober durchgeführt wurden, ging ein negatives Ergebnis hervor. Der Klub setzte daraufhin seinen Kapitän und Torjäger am vergangenen Sonntag beim Serie-A-Auswärtsspiel gegen den FC Turin (3:4) in der zweiten Hälfte ein.

Der Klub rechtfertigte sich damit, dass auch aus dem ersten Test eine sehr niedrige Positivität des Stürmers auf das Virus hervorgegangen sei. In dem Fall ermittelt die Staatsanwaltschaft von Italiens Fußballverband (FIGC), Lazio-Klubboss Claudio Lotito und Vereinsarzt Ivo Pulcini wurden bereits befragt.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen