Fußball

FC Bayern unter Dauerstress Rummenigge und jede Menge wilde Gerüchte

Da sind sie wieder!

Da sind sie wieder!

(Foto: imago/Jan Huebner)

Pack ma's! Karl-Heinz Rummenigge ist zurück und legt beim FC Bayern sofort los. Mit Thomas Tuchel plant er den Kader - die Ablöse-Schallmauer von 100 Millionen Euro wackelt. Parallel dazu kommen Gerüchte auf, dass der Ex-Boss eine pikante Bedingung für seine Rückkehr stellte.

Wer sich nach Ruhe sehnt, der hat beim FC Bayern nichts zu suchen. Der Chaos-Riese aus München wird auch in den Tagen nach Meisterschaft (spektakuläre Geschichte) und Doppel-Boss-Aus (noch spektakulärere Geschichte) von allen Seiten mit Abrechnungen, Kritik, Vorschlägen, Gerüchten und angeblich pikanten Details beworfen. Axel Kahn, der Bruder von Ex-Boss Oliver, rechnet ab. Sepp Maier ebenfalls. Ihnen missfällt der Stil, mit dem sich der Rekordmeister von seinen Machern Kahn (Oliver) und Hasan Salihamidžić getrennt hat. Alleine sind sie damit im Land nicht. Über die Art und Umstände gibt es Meldungen, die kaum mehr einzufangen (Wutausbruch und befürchtete Eskalation) sind. Experte Lothar Matthäus changiert derweil zwischen Kritik und Anerkennung.

Etwa für die Personalie Karl-Heinz Rummenigge. Mit dem 67-Jährigen "kommt jemand zurück, der im Endeffekt der Fachmann ist, von dem ich mir eigentlich gewünscht hätte, dass er gar nicht erst weggegangen wäre", sagte Matthäus gegenüber RTL/ntv. "Kalle ist ja nicht nur im Sportlichen, sondern auch im Zwischenmenschlichen ein Vorzeigemann – auch international." Dem ehemaligen Bayern-Boss, der nun in den Aufsichtsrat aufsteigt, wird ein herausragendes Netzwerk attestiert. Obwohl nun ein paar Jahre raus, soll er gemeinsam mit Trainer Thomas Tuchel kluge Kaderentscheidungen treffen. Es werden wohl teure werden. Wunschspieler Declan Rice soll etwa eine dreistellige Millionenablöse kosten. Er wäre ein Mann für das zentrale Mittelfeld. Auch ein Stürmer, ob er Dusan Vlahovic, Victor Osimhen, Randal Kolo Muani oder doch Harry Kane heißt, wird alles andere als billig. Beide Positionen sind für die kommende Saison als dringend besetzungspflichtig ausgemacht.

"Joker" Rummenigge soll's richten

Auf der Suche nach neuen Stars ist selbst die einstige Schallmauer kein Tabu mehr an der Säbener Straße. "Ich kann mir schon vorstellen, dass ein Spieler kommt, der 100 Millionen Euro kostet", hatte Ehrenpräsident Uli Hoeneß schon im März gesagt. Präsident Herbert Hainer hatte mit Verweis auf das noch immer legendäre Festgeldkonto zuletzt signalisiert, dass die Kasse für die große Offensive auf dem Transfermarkt stimmt. Nicht nur der Status in der Bundesliga muss abgesichert werden, auch die internationale Konkurrenz um all die Investoren-Klubs soll sehen, dass der FC Bayern noch immer eine große Nummer ist. Das Geld als Zeichen der Macht. Auch in München. Den Rest soll "Joker" Rummenigge erledigen. Hainer rühmt nun die riesige "Erfahrung" und den "unheimlich großen Fußball-Sachverstand" des Rückkehrers.

Jetzt also die Reunion der Alphatiere. Vor allem Uli Hoeneß sah offenbar sein Lebenswerk in Gefahr. Über den Aufsichtsrat nahm er Einfluss und baute die Geschicke an der Spitze um. In seinem Sinne. Dieses Mal mit dann hoffentlich besserem Ausgang als bei seinen Nachfolgern. Dass das geheiligte "Mia san mia" immer mehr zum Thema wurde, weil es unter Kahn verloren gegangen sei, hat Hoeneß offenbar aufgeschreckt. Den entmachteten Titan, so sagte der Patriarch, hätte auch das Triple nicht mehr im Amt gehalten. Mehr vernichtende Abrechnung geht nicht. Die Ruhe am Tegernsee tauscht Hoeneß wieder gegen das Kettenhemd. Er kämpft für den FC Bayern. Er kämpft für die alte Größe seines Klubs. Dort deuten sich zwei weitere Personalentscheidungen an. Im Fokus stehen Moritz Mattes, Chief of Staff, und der Technische Direktor Marco Neppe. Mattes soll gehen müssen, so der "Kicker". Der Berater war von Kahn installiert worden und sei intern umstritten. Auch die Zukunft von Neppe, Kaderplaner und engster Partner von Salihamidžić, sei offen, hieß es.

Kahns umstrittener Berater soll auch weg

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Mattes war in den vergangenen Tagen immer mehr in den Mittelpunkt gerückt. Vor allem nach einem Interview von Uli Hoeneß. Für die Unruhe beim FC Bayern, "die katastrophal schlechte Stimmung" im Klub und zunehmend fehlende Motivation hätten vor allem Kahns Berater im Hintergrund gesorgt. Einer von ihnen ist eben Mattes. Dieser habe "intern für viel Kopfschütteln und unangenehme Stimmung" gesorgt, schreibt der "Kicker" weiter. Der Verein habe Kahn darauf hingewiesen, der 53-Jährige aber nicht entsprechend reagiert, heißt es. Auch die "tz" schreibt von Problemen auf zwischenmenschlicher Ebene mit Mattes. Dieser trete gegenüber Mitarbeitern des FC Bayern "äußerst forsch" auf. Da sämtliche Termine mit Kahn vorher mit Mattes abgesprochen werden mussten, lief sehr viel über ihn - was die Gesamtsituation noch unbequemer machte.

Unruhe überall und mittendrin die Kaderplanung. Die Verpflichtung von Mittelfeldmann Konrad Laimer aus Leipzig gilt seit Monaten als sicher, zudem wird der Dortmunder Raphael Guerreiro als ablösefreier Ersatz für João Cancelo gehandelt, dessen festgeschriebene Ablöse (70 Millionen) den Bayern zu hoch ist. Auch auf der Verkaufsseite tut sich einiges. Neben Cancelo sind Flop Sadio Mané (im Tausch mit Vlahovic zu Juventus?), Yann Sommer sowie die verliehenen Alexander Nübel und Marcel Sabitzer Wechselkandidaten. Daley Blind wird sicher abgegeben, Bouna Sarr darf gehen. Um Lucas Hernandez, den Paris St. Germain lockt, will Tuchel kämpfen, Benjamin Pavard zieht es spätestens 2024 weg, womöglich nach Mailand. Wer sich nach Ruhe sehnt ...

Quelle: ntv.de, mit dpa/sid

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