In Münster droht Ungemach Schalke 04 träumt vom Weltstar-Coup und kämpft ums Überleben
26.09.2024, 19:14 Uhr
Auch Kenan Karaman kann nichts mehr ausrichten.
(Foto: IMAGO/Eibner)
Trainer weg und ein Nachfolger ist noch lange nicht in Sicht. Auf Schalke träumen sie dieser Tage von Raul und entfernen sich immer weiter von der Realität. Die heißt Abstiegskampf bei Preußen Münster. Mit einem Interimstrainer, der seine letzten fünf Spiele verloren hat.
Die Sehnsucht ist groß in Gelsenkirchen. Wann kommt er endlich? Wann kommt der Trainer, der Schalke 04 wieder zum Erfolg führt? In Karel Geraerts ist wieder einmal ein mit großen Hoffnungen gestarteter Coach an dieser Aufgabe gescheitert, die Suche damit wieder eröffnet. Und erneut wabert der Name des großen Raul aus der Erinnerung an bessere Zeiten um die Geschäftsstelle.
Doch von Rauls Champions-League-Glanz ist erst mal nichts zu spüren, die Gegenwart heißt 2. Bundesliga und Jakob Fimpel. In der Ligapartie bei Aufsteiger Preußen Münster am Samstagabend und höchstwahrscheinlich auch beim darauffolgenden Heimspiel gegen Hertha BSC soll der U23-Coach als Interimslösung die Wende einleiten.
Auch wenn derzeit wieder die anhaltende Trainermisere im Fokus steht, braucht Schalke vor allem erst mal dringend Punkte. Dabei sollten es bei den Preußen, die am vergangenen Spieltag bei Jahn Regensburg ihren ersten Saisonsieg feierten, am besten gleich drei sein, denn nach dem guten Saisonstart (5:1 gegen Eintracht Braunschweig) ist Schalke auf Relegationsplatz 16 abgerutscht - mal wieder. Gegen die seit Monaten von heftigen Krisen geplagten Darmstädter hagelte es vor der Entlassung von Geraerts ein 3:5 nach 3:0-Führung.
Was wollten die Schalke-Bosse in Madrid?
Bis in die Länderspielpause Mitte Oktober hinein wollen sich die Verantwortlichen um Direktor Profifußball Ben Manga offenbar Zeit geben, die Geraerts-Nachfolge zu klären. Berichten zufolge geht der Blick dabei, wie bei der Verpflichtung des Belgiers vor gut einem Jahr, verstärkt ins Ausland.
Auch über Raul, der die Schalke-Fans mit seinen Toren und seiner Aura zwischen 2010 und 2012 verzauberte, wird gesprochen. Der mittlerweile 47 Jahre alte Spanier ist seit 2019 Trainer von RM Castilla, der Zweitvertretung von Real Madrid. Manga und Schalkes Vorstandsvorsitzender Matthias Tillmann reisten vergangene Woche in die spanische Hauptstadt, angeblich aber nicht wegen des früheren Real-Stars.
Manga, der erst seit Mai 2024 bei Schalke 04 unter Vertrag steht, hat sich nach dem Rauswurf von Geraerts und der Vereinslegende Marc Wilmots vorerst alle Macht gesichert. Sein Wirken wird in den kommenden Wochen immer stärker in den Fokus geraten. Zuletzt hatte er sich in dieser Woche unglücklich in der Kommunikation gezeigt. In einer Runde mit Journalisten hatte er sich zur Trainerfrage geäußert. Seine Kommentare waren öffentlich geworden und der 50-Jährige hatte sie mit Verweis auf den Hintergrundcharakter der Aussagen zurückziehen lassen.
Fimpel räumt auf
Ob Raul oder ein anderer - wenn ein Geraerts-Nachfolger gefunden ist, geht es für den 35 Jahre alten Fimpel, der noch nicht in Besitz des für eine langfristige Anstellung als Cheftrainer nötigen Fußball-Lehrerscheins ist, wieder zurück zur U23. Mit der hatte er in der Regionalliga West nach sieben Punkten aus drei Spielen zum Start zuletzt fünfmal nacheinander verloren.
Dennoch nahm Fimpel U-23-Kapitän Tim Albutat gleich mit zur ersten Mannschaft und beorderte dafür Steve Noode, Mauro Zalazar, Peter Remmert und Aris Bayindir zum Nachwuchsteam. Auch auf Dominick Drexler wird Fimpel verzichten. Der Mittelfeldspieler hatte sich mit Geraerts überworfen und darf seitdem nicht mehr am Mannschaftstraining teilnehmen - und so soll es offenbar auch bleiben, selbst wenn eine neue Trainerhoffnung gefunden ist.
Quelle: ntv.de, sue/sid