Guardiola legt im Sané-Poker nach "Schalke weiß von unserem Interesse"
21.07.2016, 00:02 Uhr
47 Bundesligaspiele und wohl 50 Millionen wert: Leroy Sané.
(Foto: REUTERS)
47 Bundesligaspiele, 11 Tore - das ist die Empfehlung von Schalke-Talent Leroy Sané. Zudem will er definitiv wechseln. Das spielt Manchester City in die Karten. Coach Josep Guardiola unterstreicht erneut das Interesse an Sané. Es geht wohl nur noch um die Ablöse.
Noch ist Leroy Sané nicht aus seinem EM-Urlaub zurückgekehrt. Doch Schalkes Fußball-Juwel sorgt auch abseits des Platzes weiter für Wirbel. "Fakt ist, dass er sich klar geäußert hat, dass er gern wechseln möchte. Das haben wir zu akzeptieren", hatte Sportvorstand Christian Heidel den konkreten Wechselwillen des umworbenen 20 Jahre alten Nationalspielers erstmals bestätigt. Zudem signalisierte er die Bereitschaft, Sané abzugeben und bestätigte indirekt Gespräche mit Interessenten.
Manchester City ist dem Vernehmen nach der größte. Trainer Pep Guardiola bestätigte nach dem 0:1 im Testspiel am Mittwochabend beim FC Bayern das Interesse seines Vereins. "Sané ist noch ein Schalke-Spieler", stellte der spanische Startrainer zwar klar, räumte aber ein: "Natürlich haben wir mit ihm gesprochen. Schalke weiß von unserem Interesse."
Noch nicht in "finalen Verhandlungen"
Derzeit bestehe in den Gesprächen noch ein "großer Abstand. Aber das ist heute", meinte Guardiola weiter. Er wisse nicht, was in den nächsten Wochen passiere. Schalke werde "einem Wechsel entsprechen, wenn die Rahmenbedingungen in Ordnung sind. Da das im Moment nicht der Fall ist, steht ein Wechsel nicht an", hatte Heidel gesagt. Man befinde sich aber nicht in "finalen Verhandlungen" und könne sich auch gut vorstellen, dass Sané bleibe: "Wir können mit beiden Szenarien leben."
Dennoch scheint klar, dass der Verkauf des noch bis 2019 vertraglich gebundenen Talents nur eine Frage der Zeit und des Geldes ist. Der Poker um die Ablösesumme für den begehrten Offensivspieler, der im kommenden Sommer für festgeschriebene 37 Millionen Euro gehen könnte, ist längst im Gange. Zuletzt wurde darüber spekuliert, dass Schalke Sané für rund 50 Millionen Euro ziehen lassen würde. Damit wäre er mit nur 47 Bundesligaspielen (11 Tore) nach dem Belgier Kevin De Bruyne (2015 für 75 Millionen Euro von Wolfsburg zu ManCity) der zweitteuerste Bundesligatransfer - und der teuerste deutsche Fußballprofi der Historie.
Huntelaar: "Es ist auch Geschäft"
Medienberichten zufolge soll sich Sané mit dem Guardiola-Club längst einig sein. Laut "Bild" soll er einen Vierjahresvertrag erhalten und rund sechs Millionen Euro jährlich verdienen. Wie die Zeitung weiter berichtete, wollen Sanés Vater, der frühere Bundesligaprofi Souleyman Sané, und Mutter Regina Weber, einst die beste deutsche Rhythmische Sportgymnastin, sowie der 13-jährige Bruder Sidi das Sturmtalent auf die Insel begleiten. Nur der ältere Bruder Kim (21) wolle in der Heimat bleiben.
Klaas-Jan Huntelaar würde den Weggang seines Mitspielers bedauern. "Er ist ein sehr großes Talent und hat viel Potenzial. Er kann auch bleiben", meinte der niederländische Stürmer bei Sky Sport News HD. "Aber er muss entscheiden, was er will. Es ist seine Karriere." Wenn Schalke Sané verkaufen würde, könne er es verstehen: "Es ist auch Geschäft."
Unabhängig von der erwarteten Millioneneinnahme kündigte Heidel weitere Neuzugänge an: "Auch wenn Sané bleiben sollte, sind weitere Transfers geplant. Die zwei Dinge haben nur bedingt was miteinander zu tun." Bisher stehen lediglich Naldo (VfL Wolfsburg) und der Schweizer Angreifer Breel Embolo (FC Basel) als Zugänge fest. Gesucht werden zumindest noch ein "Sechser" und eine weitere Offensivkraft.
Quelle: ntv.de, bad/dpa