Fußball

"Versuchen, Köpfe freizumachen" Sentimentaler Stevens will nicht viel ändern

Stevens kehrt für mindestens zwei Spiele auf die Schalke-Bank zurück.

Stevens kehrt für mindestens zwei Spiele auf die Schalke-Bank zurück.

(Foto: picture alliance/dpa)

Bei Schalke 04 kehrt für die beiden ausstehenden Partien des Jahres Huub Stevens zurück auf die Trainerbank. Für den mittlerweile 67-Jährigen ist es eine Herzenssache. Große Umbrüche plant er nicht. Offen ist, ob es beim Kurzzeit-Einsatz bleibt.

Für den neuen Kurzzeitcoach Huub Stevens ist die Rückkehr auf die Trainerbank bei Fußball-Bundesligist Schalke 04 eine emotionale Angelegenheit. "Mein blau-weißes Herz schlägt immer noch. Und wenn der Verein in die Bredouille kommt, dann kann man doch wieder einmal nicht nein sagen", sagte der 67-Jährige bei seiner Präsentation. Für den Niederländer ist es die vierte Amtszeit in Gelsenkirchen. Diesmal beerbt Stevens, der sein Amt als Mitglied des Aufsichtsrats bis auf Weiteres ruhen lässt, seinen Kollegen Manuel Baum.

Er habe mit ihm kurz telefoniert und hoffe, "dass er aus dieser Situation lernen kann". Unter Baum war der Tabellenletzte in zehn Spielen ohne Sieg geblieben. Der 41 Jahre alte Baum hatte den Traditionsclub erst nach dem zweiten Spieltag von David Wagner übernommen, aber nicht stabilisieren können. Nach zwölf Bundesliga-Spieltagen hat das Team erst vier Punkte und ist auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht. Insgesamt ist S04 seit 28 Spielen ohne Dreier in der Bundesliga geblieben. Bei seiner Kurzzeit-Mission will Stevens indes nicht viel verändern. "Wir haben nur eine Woche hier. Es sind zwei Spiele", sagte er. "Wir versuchen, die Mannschaft hinzukriegen und die Köpfe freizumachen."

Sportvorstand Jochen Schneider sagte, dass erst nach Weihnachten über die Nachfolge entschieden werde. In den letzten beiden Spielen des Jahres wird der Niederländer Stevens gemeinsam mit dem als Co-Trainer fungierenden Ex-Profi Mike Büskens die Mannschaft betreuen.

"Das Heimspiel gegen Bielefeld ist von immenser Bedeutung für unseren Club. Der enttäuschende Auftritt gegen den SC Freiburg hat uns gezeigt, dass die Mannschaft einen neuen Impuls braucht, um die Partie erfolgreich bestreiten zu können", sagte Schneider, "Huub Stevens und Mike Büskens trauen wir genau das zu." Die Entscheidung gegen Baum sei ein längerer Prozess gewesen: "Wir waren nicht mehr überzeugt, es in dieser Konstellation zu schaffen", sagte Schneider, der aber auch die Mannschaft in die Pflicht nahm: "Die Jungs sind jetzt gefordert, den Turnaround zu schaffen. Gegen Bielefeld müssen sie alles reinwerfen."

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Ob er tatsächlich nur für die beiden Heimspiele am Samstag (15.30 Uhr) gegen Arminia Bielefeld sowie am 22. Dezember im Pokal gegen den SSV Ulm zurückkehrt, ließ Stevens derweil offen: "Lasst Euch überraschen!". Eine Empfehlung, wer Schalke im neuen Jahr aus dem Tabellenkeller führen soll, werde er öffentlich nicht aussprechen. Angeblich hat sich der blau-weiße Jahrhunderttrainer für Friedhelm Funkel stark gemacht.

Körperlich ist Stevens nach eigener Einschätzung fit genug, seine Aufgabe zu bewältigen. "Ich werde beim Training nicht mehr mitmachen, aber die Stunde auf dem Platz werde ich noch schaffen", sagte der legendäre Coach der "Eurofighter" mit einem Augenzwinkern. Wichtig sei, dass endlich wieder die Null stehe: "Dann reicht auch ein Tor, um zu gewinnen."

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/sid

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