Störenfriede im CL-Finale Skandalstreamer steckt hinter Flitzeraktion in Wembley
02.06.2024, 12:22 Uhr
Ein Flitzer machte Selfies mit den Spielern.
(Foto: AP)
Kurz nach Anpfiff des Champions-League-Finals zwischen Borussia Dortmund und Real Madrid stürmen mehrere Flitzer den Rasen und können sich lange unbehelligt auf dem Platz aufhalten. Die Unruhestifter tragen alle Shirts mit gleichen Aufschriften. Was hinter der Aktion steckt.
Alles war angerichtet um 21 Uhr am Samstagabend: Borussia Dortmund und Real Madrid hatten sich zum Champions-League-Finale aufgestellt, die Partie wurde angepfiffen, der Ball rollte. Doch bereits nach wenigen Sekunden musste das Spiel unterbrochen werden, denn gleich mehrere Flitzer stürmten auf den Rasen des Wembleystadions.
Einige machten Fotos mit Real-Stars wie Jude Bellingham oder Vinicius Jr., andere konnten seelenruhig über das Feld laufen oder die berühmte Cristiano-Ronaldo-Jubelgeste nachstellen. Von Ordnern gab es lange Zeit keine Spur, Fans im Stadion und die Spieler waren genauso genervt wie zahlreiche TV-Zuschauer.
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Was diese bis dahin aber noch nicht wussten: Die Flitzer waren wohl eine konzertierte Aktion eines äußerst umstrittenen belarussischen Bloggers, der in seiner Heimat sowie in Russland mit dem Gesetz in Konflikt stehen und in einem gestreamten Live-Video gegenüber einer Frau gewalttätig gewesen sein soll. Wie die "Bild" berichtet, hatte Mellstroy, der eigentlich Andrey Aleksandrovich Burim heißt, einst auch Nacktfotos minderjähriger Mädchen online gestellt. Auf den T-Shirts, die die Männer auf dem Feld trugen, prangte jeweils der Schriftzug des Bloggers in verschiedenen Ausführungen.
Sein Versprechen, das er via Instagram gab: 30 Millionen Rubel, umgerechnet gut 300.000 Euro, für jeden, der es mit dem Schriftzug auf den Platz schafft. Gleich mehrere Flitzer, die ihr finanzielles Glück suchten, waren zu beobachten. Ob diese allerdings wirklich das Geld erhalten werden, darf bezweifelt werden. Ein lebenslanges Stadionverbot scheint hier deutlich wahrscheinlicher.
So oder so: Einer der Männer schaffte es nach seinem Ausflug über den Platz sogar wieder auf die Ränge. Wurde dort jedoch von einer wütenden Menge unsanft empfangen. Ordner mussten einschreiten. Auf dem Feld hingegen dauerte es eine ganze Weile, bis sichtlich überraschte und vor allem überforderte Sicherheitskräfte die Lage wieder im Griff hatten. Einer der Flitzer wurde initial gar durch BVB-Profi Marcel Sabitzer gestoppt.
Quelle: ntv.de, tno/sport.de