Fußball

Im Herbst noch Champions League Trainer schlug Real, jetzt kämpft er im Krieg

Yuriy Vernydub beim 2:1 seines Klubs im September bei Real Madrid.

Yuriy Vernydub beim 2:1 seines Klubs im September bei Real Madrid.

(Foto: picture alliance / DPPI media)

Yuriy Vernydub gelingt mit seinem Klub Sheriff Tiraspol eine der größten Sensationen dieser Champions-League-Saison: Die Moldauer gewinnen bei Real Madrid 2:1. Noch am Donnerstag arbeitet Vernydub auf europäischer Ebene. Nun will er offenbar in der Ukraine kämpfen.

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ziehen auch einige bekannte Sportler in den Krieg. Doch nicht nur aktive Athleten versuchen offenbar, ihr Heimatland zu verteidigen. Das ukrainische Sportportal "Zorya Londonsk" veröffentlichte ein Foto, das den Trainer Yuriy Vernydub umgeben von zwei Kameraden zeigen soll. Normalerweise ist der 56-Jährige beim Moldau-Klub Sheriff Tiraspol als Coach angestellt, doch der andauernde Krieg zieht Vernydub wohl zurück in sein Geburtsland.

Im vergangenen Herbst hatte der Fußball-Trainer noch mit Sheriff Tiraspol in der Gruppenphase der Champions League für eine dicke Überraschung gesorgt, als sein Team mit 2:1 bei Real Madrid gewann. Doch in diesen Tagen möchte Vernydub angeblich das ukrainische Militär unterstützen. "Sheriff Tiraspols Trainer Yuriy Vernydub ist bereit! Er besiegte Real Madrid im Herbst. Jetzt ist er auch bei der Territorialverteidigung dabei", kommentierte "Zorya Londonsk" den Entschluss des Sheriff-Coaches.

Am vergangenen Donnerstag stand Vernydub noch in den Playoffs zum Achtelfinale der Europa League an der Seitenauslinie. Sein Klub schied gegen die Portugiesen von Sporting Braga im Elfmeterschießen aus. Die Liga Moldaus pausiert seit Ende November und noch mindestens bis Mitte März.

"Müssen reden und das alles stoppen"

In den vergangenen Tagen hatten bereits mehrere prominente (Ex-)Sportler angekündigt, bei der Verteidigung der Ukraine zu helfen. So befindet sich neben Vitali und Wladimir Klitschko unter anderem auch der amtierende Box-Weltmeister Alexander Usyk in der Ukraine. "Spendet für das Überleben! Spendet für das Frieden - Frieden in Europa!", wandte sich Wladimir Klitschko in einer emotionalen Botschaft auf Instagram zuletzt an die Weltöffentlichkeit.

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Auch weitere Sportler, die den Krieg in anderen Ländern verfolgen, setzten sich in den vergangenen Tagen gegen Gewalt und für eine friedliche Lösung des Konflikts ein. "Guten Morgen an alle. Mein Name ist Oleksandr Usyk. Ich möchte zu den Menschen Russlands sprechen." Der Schwergewichts-Weltmeister aus der Ukraine wandte sich via Instagram an die Menschen in seinem Nachbarland - und direkt an Wladimir Putin. Seine Forderungen an die russische Bevölkerung und die Führung: "Wenn ihr uns als Mitbrüder bezeichnet, lasst euer Militär und eure Kinder nicht in unser Land. Stoppt die Angriffe auf uns! Das richtet sich auch an Präsident Wladimir Putin. Stoppen Sie diesen Krieg! Geben Sie uns keine Ultimaten und Bedingungen. Setzen Sie sich und verhandeln Sie mit uns ohne Forderungen. Wir müssen reden und das alles stoppen."

Die ukrainische Tennisspielerin Eliva Switolina kündigte indes an, nicht mehr gegen russische oder belarussische Kontrahentinnen anzutreten. Mehrere Sportverbände wie die FIFA, UEFA oder IIHF haben russische Klubs und Nationalmannschaften mittlerweile von ihren Wettbewerben ausgeschlossen.

Quelle: ntv.de, ter/sport.de

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