Nagelsmanns Ansage wirkt Tuchel vergleicht RB Leipzig mit Liverpool
05.11.2020, 07:21 Uhr
Tja, Thomas Tuchel.
(Foto: AP)
Nur 78 Tage nach dem verlorenen Halbfinale in der Champions League glückt RB Leipzig die Revanche gegen Paris St. Germain. Trainer Thomas Tuchel findet derweil drei entscheidende Momente nach der überraschenden Niederlage seines personell dezimierten Ensembles.
Dass es für Julian Nagelsmann im fünften Anlauf endlich zum ersten Sieg gegen Lehrmeister Thomas Tuchel gereicht hat, war für den Trainer von RB Leipzig nur ein Nebengeräusch. Vielmehr lobte der 33-Jährige seine Mannschaft nach dem verdienten 2:1 gegen Paris Saint-Germain in der Champions League. Die kleine Ergebniskrise von zwei Niederlagen nacheinander ohne eigenes Tor scheint überwunden.
Leipzig: Gulacsi - Konate, Upamecano, Orban - Mukiele (63. Henrichs), Angelino - Nkunku, Sabitzer (90. Kampl), Haidara (76. Adams) - Olmo (63. Poulsen), Forsberg (76. Kluivert). - Trainer: Nagelsmann
Paris: Navas - Florenzi (84. Rafinha), Danilo, Kimpembe, Kurzawa (73. Bakker) - Marquinhos - Ander Herrera, Gueye - Di Maria, Kean, Sarabia (73. Kehrer). - Trainer: Tuchel
Schiedsrichter: Szymon Marciniak (Polen)
Tore: 0:1 di Maria (6.), 1:1 Nkunku (42.), 2:1 Forsberg (57., Handelfmeter nach Videobeweis)
Zuschauer: keine
Gelbe Karten: Upamecano (2), Konate (2), Sabitzer - Kimpembe, Kurzawa
Gelb-Rote Karten: Gueye (Paris) wegen wiederholten Foulspiels (69.), Kimpembe (Paris) wegen wiederholten Foulspiels (90.+3)
Besonderes Vorkommnis: Gulacsi (Leipzig) hält Handelfmeter von Di Maria (16.)
"Der Sieg war ein bedeutender Schritt für uns", sagte Nagelsmann mit Blick auf die enge Gruppe H. Punktgleich mit Manchester United ist Leipzig zur Halbzeit Zweiter, Paris und Istanbul Basaksehir haben mit jeweils drei Zählern die Hälfte der Ausbeute auf dem Konto. Das Rückspiel in Paris in drei Wochen könnte demnach bereits eine Vorentscheidung bringen. "Das Duell ist durch den Sieg nicht vorbei, aber natürlich fährt man mit etwas weniger Druck nach Paris", betonte Nagelsmann.
Wie gut PSG auch ohne seine Superstars Kylian Mbappé und Neymar sein kann, zeigte die Mannschaft in der Anfangsphase. Angel Di Maria (6. Minute) erzielte die frühere Führung, weil "wir sie mit unseren Fehlern eingeladen haben", wie Nagelsmann beklagte. Dayot Upamecano hatte den Treffer mit einem haarsträubenden Rückpass eingeleitet. Nach 16 Minuten konnte sich Leipzig bei Torwart Peter Gulacsi bedanken, der mit dem gehaltenen Elfmeter von Di Maria einen größeren Rückstand verhinderte - für Nagelsmann ein "winning moment".
Einen zweiten lieferte er schließlich selbst. "Die Spieler haben von mir in der Halbzeit die Ansage bekommen, dass sie Zutrauen haben können, dass wir aktuell die bessere Mannschaft sind", sagte der 33-Jährige: "Sie sollten eine Packung Mut draufpacken - das haben sie gemacht."
"Das war ohne Not"
Für Tuchel war der parierte Elfmeter indes einer von drei Schlüsselmomenten. Den zweiten sah der 47-Jährige dann in der Leipziger Führung durch einen Handelfmeter von Emil Forsberg (57.). "Der war ohne Not. Da machen wir ein Handspiel, ohne dass wir eine Torchance verhindern mussten", sagte Tuchel. Zuvor hatte Christopher Nkunku (42.) für RB bereits ausgeglichen. Der dritte entscheidende Moment war dann die Gelb-Rote Karte gegen Idrissa Gueye (69.).
Tuchel war - wohl auch aufgrund seiner Verletzungssorgen - nicht unzufrieden mit dem Spiel seines Teams. Und lobte zudem Leipzig sehr für den Auftritt. "Es gibt Mannschaften wie Ajax, Liverpool und Leipzig, die sehr körperlich spielen und man muss das einfach akzeptieren. Es ist schwierig, ein Spiel gegen so eine Mannschaft zu kontrollieren", sagte der frühere BVB-Trainer.
Im Rückspiel am 24. November werden Mbappé und Neymar wohl wieder dabei sein. Dafür werden Gueye und der in der Nachspielzeit vom Platz gestellte Presnel Kimpembe fehlen. Die Sorgen verlagern sich somit von der Offensive in die Abwehr. Doch Tuchel bleibt ungebrochen optimistisch: "Wir haben noch alle Möglichkeiten, das direkte Duell gegen Leipzig zu gewinnen." Dafür genügt PSG aufgrund des Auswärtstores bereits ein 1:0.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid