PSG-Coach ignoriert Elfer-Zoff Und welcher Ego schießt jetzt?
26.09.2017, 17:35 Uhr
Es kann nur einen geben.
(Foto: imago/E-PRESS PHOTO.com)
Eine klare Anweisung des Trainers könnte die Machtverhältnisse bei Paris St. Germain endgültig klären. Doch Unai Emery will das nicht. Der nächste Streit zwischen Neymar und Edinson Cavani scheint unausweichlich. Denn es geht wohl auch um viel Geld.
In der Millionen-Mannschaft von Paris St. Germain herrscht seit einigen Tagen gewaltiger Knatsch. Auslöser für das Stimmungstief bei der mit irrwitzigen Summen gepimpten Elf ist ein bizarrer Elfmeter-Streit zwischen Superstar-Neuzugang Neymar und seinem Kollegen, dem PSG-Platzhirsch Edinson Cavani. Der "Krieg der Egos", wie ihn brasilianische Medien bereits nennen, soll seine Fortsetzung vom Punkt zunächst in der Kabine mit Beinahe-Handgreiflichkeiten gefunden haben, später dann im angeblichen Wunsch von Neymar, seinen Nebenbuhler beim Torabschluss doch bitte zu verkaufen.
Zwei Tage vor dem Gigantenduell in der Champions League gegen den FC Bayern München am Mittwoch (20.45 Uhr im ZDF und im Liveticker bei n-tv.de) unternahm die Klubführung am Montag einen weiteren, indes eher zweifelhaften Versuch, in der "l'affaire du penalty" zu vermitteln. Vorstandschef Nasser Al-Khelaifi hatte Cavani mehreren Medienberichten zufolge angeboten, ihm das Elfmeter-Vorrecht zugunsten Neymars für eine Million Euro abzukaufen. Der Uruguayer pfiff drauf. Wohl auch wegen zugesicherter Zusatzprämien für erzielte Tore - diese Regelung soll übrigens auch für Neymar gelten. Und nun?
Nun geht's wohl munter weiter mit dem Ego-Kräftemessen. Denn auch Trainer Unai Emery scheut im Elfmeterstreit ein Machtwort. "Sie wissen beide, dass sie die Verantwortung tragen (für die Elfmeter). Der, der sich bereit fühlt, soll schießen", sagte Emery auf der obligatorischen Abschluss-PK vor dem Bayern-Spiel. "Ich habe mit beiden Spielern gesprochen und ihnen gesagt, wie sie die Dinge zu regeln haben - auf dem Platz und bei den Elfmetern." Das Wichtigste sei, "die Elfmeter zu verwandeln".
Meinungsstärker zeigte sich Emery dagegen über die Berichterstattung im Zuge der "l'affaire du penalty". Er sei enttäuscht, so sagte er, dass Interna an die Öffentlichkeit gelangt seien. "Es ist einige Arbeit, eine starke Mannschaft aufzubauen mit einem Zusammenhalt - und dann kommen solche Dinge. Das ist nicht schön, trotzdem glaube ich, dass die Mannschaft stark ist, in der Kabine spürt man ein Gemeinschaftsgefühl." Nun, außerhalb gilt das wohl eher weniger: Sowohl Cavani als auch Weltmeister Julian Draxler blieben nämlich einem von Emery anlässlich des 33. Geburtstages von Kapitän Thiago Silva anberaumten Essen fern.
Quelle: ntv.de, tno