1860 München kommt nicht hoch Union gewinnt wieder nicht gegen Fürth
16.12.2016, 20:37 Uhr
Auch unter Jens Keller gelingt Union Berlin kein Sieg gegen Fürth. Steven Skrzybski (links) und Christopher Trimmel haben Diskussionsbedarf.
(Foto: imago/Nordphoto)
Greuther Fürth bleibt für Union Berlin in der 2. Fußball-Bundesliga der Angstgegner. Die Eisernen verdaddeln in der Schlussphase eine Führung. 1860 München gelingt im Abstiegskampf nicht der große Wurf. Erzgebirge Aue droht die Rote Laterne.
1. FC Union Berlin - SpVgg Greuther Fürth 1:1 (0:0)
Union Berlin droht den Kontakt zu den Aufstiegsplätzen der 2. Fußball-Bundesliga zu verlieren. Im letzten Spiel vor der Winterpause kamen die Eisernen vor 19.500 Zuschauern an der Alten Försterei gegen die SpVgg Greuther Fürth nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Nach dem 0:3 beim 1. FC Heidenheim in der vergangenen Woche war es der nächste Rückschlag für die Mannschaft von Trainer Jens Keller.
Toni Leistner (65.) hatte die Gastgeber gegen den Angstgegner aus Franken in Führung geköpft, Serdar Dursun (80.) glich für die ersatzgeschwächten Fürther aus. Während Berlin mit 28 Punkten auf Platz fünf überwintert, stabilisieren sich die Franken (21) im Mittelfeld. Unter Interimstrainer Janos Radoki holten sie bereits den siebten Punkt im vierten Spiel, trotz der Personalnot. Neben zahlreichen Verletzten musste Radoki in Berlin auch auf Torhüter Balazs Megyeri verzichten. Der Ungar war Vater einer Tochter geworden und wurde durch Sascha Burchert ersetzt.
Der langjährige Hertha-Keeper verbrachte in seiner alten Heimat zunächst einen ruhigen Abend, weil die Gastgeber nur bei Standards durch Felix Kroos in Tornähe kamen. Nach einer Ecke stand Roberto Puncec vor Burchert völlig frei, doch der Innenverteidiger verzog (40.).
Kroos bereitete auch die Berliner Führung vor, die nur eine Viertelstunde hielt. Beim 1:1 war allerdings viel Pech im Spiel: Stephan Fürstner traf bei seinem Befreiungsschlag den Rücken von Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus, von dort sprang der Ball zum eingewechselten Dursun, der Fürstner anschoss. Vom Ex-Fürther trudelte der Ball unhaltbar ins Tor. Unions Sören Brandy traf drei Minuten vor dem Ende nur den Pfosten.
TSV 1860 München - 1. FC Heidenheim 1:1 (1:0)
1860 München hat zum Abschluss des Chaosjahres 2016 mit zwei Cheftrainer-Entlassungen einen Sieg verpasst und überwintert in der Gefahrenzone. Gegen Aufstiegsaspirant 1. FC Heidenheim kam die Mannschaft von Interimstrainer Denis Buschujew trotz einer überzeugenden Leistung nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus.
Die Löwen-Führung durch Sascha Mölders (27.) glich FCH-Kapitän Marc Schnatterer (72., Foulelfmeter) aus. Mit 16 Punkten könnte 1860 am Ende des Spieltags noch bis auf Platz 16 zurückfallen. Heidenheim wendete die dritte Auswärtspleite in Folge ab und überwintert mit 29 Punkten als Vierter in Tuchfühlung zu den Aufstiegsplätzen. Vor 15.300 Zuschauern zeigte 1860, bei dem der vorherige Interimstrainer Daniel Bierofka seine neue Rolle als Assistent einnahm, eine bissige Vorstellung. Die Führung durch Mölders, der eine Kopfballverlängerung von Jan Mauersberger eiskalt verwandelte, war nach gut einer halben Stunde durchaus verdient. Nach dem Seitenwechsel hatte Mölders die Chance zu erhöhen (50.), freistehend fand der 31-Jährige aber in FCH-Keeper Kevin Müller seinen Meister. Der rettete nach 69 Minuten zunächst bei einem stark getretenen Freistoß von Levent Aycicek und klärte auch den Nachschuss von Mauersberger. Wenig später kam Heidenheim zum Ausgleich, nachdem Arne Feick von Felix Uduokhai im Strafraum zu Fall gebracht worden war.
Die Weichen für eine erfolgreichere Zukunft will der TSV 1860 am Montag stellen. Dann wird laut Klub-Präsident Peter Cassalette der neue Trainer vorgestellt. Vieles deutet darauf hin, dass der seit Wochen gehandelte Portugiese Vitor Pereira als neuer Coach präsentiert wird. "Wir sind ganz zufrieden mit unserer Auswahl", sagte Cassalette lediglich bei Sky.
FC Erzgebirge Aue - Fortuna Düsseldorf 0:0
Erzgebirge Aue überwintert höchstwahrscheinlich auf einem Abstiegsplatz. Mit einem 0:0 gegen Fortuna Düsseldorf blieb der Aufsteiger zum achten Mal in Folge sieglos. Am Samstag droht im Falle eines Sieges des FC St. Pauli sogar der Sturz von Platz 17 ans Tabellenende. Die Düsseldorfer können nach ihrer chaotischen Vorsaison hingegen zufrieden sein. 25 Punkte bedeuten am Ende einer soliden Hinrunde einen Platz im oberen Tabellen-Mittelfeld.
Für die Rheinländer war in Aue allerdings Glück im Spiel. Pascal Köpke traf für die überlegenen Gastgeber den Pfosten, von dort prallte der Ball an den Rücken des Düsseldorfer Torhüters Michael Rensing und rollte parallel zur Torlinie (58.). Es war lausig kalt in der Baustelle Erzgebirgsstadion, und mit dem vereisten Rasen hatten beide Mannschaften Probleme. Aue hätte bereits zur Pause trotz einer späten Düsseldorfer Chance durch Marcel Sobottka (45.) eine Führung verdient gehabt - Cebio Soukou schoss aber aus fünf Metern zweimal Fortuna-Verteidiger Lukas Schmitz an (36.).
Quelle: ntv.de, wne/sid