Mainz profitiert von Fehlschuss VfL Bochum versagt im Elfmeter-Krimi völlig
12.08.2023, 20:57 Uhr
Der VfL Bochum muss sich ärgern.
(Foto: IMAGO/Ulrich Hufnagel)
Der 1. FSV Mainz 05 steht in der 2. Runde des DFB-Pokals - unter anderem, weil der Gegner in der letzten Minute das leere Tor nicht trifft. Mit dem VfL Bochum verabschiedet sich der zweite Bundesligist gegen einen Drittligisten aus dem Wettbewerb.
Arminia Bielefeld - VfL Bochum 4:1 i.E. ( 2:2, 2:2, 2:1)
Für den VfL Bochum hat die neue Saison mit viel Frust begonnen. Nach dem 1:4 (2:2, 2:2, 1:2) im Elfmeterschießen gegen Arminia Bielefeld verabschiedete sich das Team von Trainer Thomas Letsch als zweiter Fußball-Bundesligist gleich in der ersten Runde aus dem DFB-Pokal. Der bittere Knockout gegen den Drittligisten macht wenig Mut für den LIgaauftakt am kommenden Samstag beim VfB Stuttgart.
Dank der Tore von Nicklas Shipnoski (25.) und Merveille Biankadi (29.) sowie der Nervenstärke vom Punkt vor 21.452 Zuschauern in der Schüco-Arena darf sich der Zweiligaabsteiger aus Ostwestfalen über eine Zusatzeinnahme von 431.200 Euro freuen. Auch die Treffer von Takuma Asano (45.+2) und Simon Zoller (90.+1) konnten die überraschende Schlappe der Bochumer nicht abwenden. Im Elfmeterkrimi schoss Philipp Hofmann den Ball deutlich über das Tor, Kevin Stöger scheiterte mit einem ganz schwach geschossenen Elfmeter an Jonas Kersken.
Der Außenseiter startete mit leidenschaftlichem Einsatz in die Partie und schockte die Gäste mit einem Doppelschlag. Einen sehenswerten Konter schloss Außenstürmer Shipnoski nach Zuspiel von Manuel Wintzheimer aus kurzer Distanz eiskalt zur 1:0-Führung der Bielefelder ab. Nur vier Minuten später fand Biankadi die nächste Lücke in der Bochumer Defensive und erhöhte mit einem strammen Flachschuss aus zwölf Metern auf 2:0. Die Versuche der Gäste, noch vor der Pause den Anschlusstreffer zu erzielen, fielen lange wenig überzeugend aus. Daran konnten auch die von Trainer Letsch in die Startelf beorderten Neuzugänge Felix Passlack, Lukas Daschner und Bernardo zunächst wenig ändern. Erst in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit schöpfte der Favorit nach einem Treffer von Asano aus der Drehung neue Hoffnung.
Nach Wiederanpfiff übernahmen die Bochumer die Regie und bedrängten mit Macht das Bielefelder Tor. Die größte Chance auf den Ausgleich vergab Erhan Masovic, der in der 66. Minute aus fünf Metern über das Tor schoss. Doch mit viel Kampf erzwang der VfL doch noch das 2:2 und die Verlängerung, als der eingewechselte Routinier Zoller den Ball von Außen ins lange Eck beförderte. Nach der torlosen Verlängerung musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen.
SV Elversberg - 1. FSV Mainz 05 0:1 (0:0)
Mit Ach und Krach und ohne den gesperrten Trainer Bo Svensson an der Außenlinie hat der 1. FSV Mainz 05 die zweite Runde erreicht. Die Rheinhessen gewannen beim Zweitliga-Aufsteiger SV Elversberg mit 1:0 (0:0) genommen. Für das Tor des Tages sorgte Ludovic Ajorque (73. Minute) per Foulelfmeter. 2021 hatten die Mainzer erst im Elfmeterschießen beim damaligen Viertligisten gewinnen können.
Svensson musste sich die Partie wegen eines Magen-Darm-Infekts Zuhause vor dem Fernseher anschauen. Der Däne hätte ohnehin im Stadion nicht viel ausrichten können: Im Februar hatte er in der Pokalpartie gegen Bayern München die Rote Karte erhalten, die mit einem Kontaktverbot vor und während des Spiels verbunden war. Für Svensson coachte sein Assistent Babak Keyhanfar. Mainz war die dominantere Mannschaft, aber spielerisch nicht überragend. Vieles blieb bei Stückwerk, durchdachte Spielzüge waren Mangelware.
In der 8. Minute hätte die Gastgeber beinahe ein Eigentor produziert: Eine Flanke der Gäste bugsierte Kevin Conrad auf das eigene Tor, doch Torwart Nicolas Kristof war wachsam. Auch in der 15. und 19. Minute war der Keeper zur Stelle: Erst pariert er einen Schuss von Leandro Barreiro von der Strafraumgrenze, danach lenkt er einen Kopfball von Karim Onisiwo gerade noch an den linken Pfosten. Wenige Minuten vor dem Halbzeitpfiff ging der Ball doch noch ins Tor. Allerdings stand der Schütze Ajorque im Abseits. Die Saarländer waren diesmal nicht der Favoritenschreck, wie im letzten Jahr, als sie Bayer Leverkusen aus dem Pokal-Wettbewerb warfen. Sie verteidigten ordentlich, konnten aber in der Offensive kaum für Gefahr sorgen.
Nach der Pause nutzte der französische Stürmer Ajorque einen in der 73. Minute zugesprochenen Foulelfmeter zum Siegtor. Der Elversberger Manuel Feil hatte Anthony Caci gefoult. Zehn Minuten später erhielt Feil wegen eines weiteren Fouls die Gelb-Rote Karte. Glück hatten die Mainzer in der 89. Minute, als Paul Stock erst den Innenpfosten traf und dann den Nachschuss aus kurzer Distanz am Tor vorbeischob.
Hallescher FC - Greuther Fürth 0:1 (0:1)
Nach zuletzt zwei Erstrunden-Niederlagen hat die SpVgg Greuther Fürth wieder die zweite Runde erreicht. Das Team von Alexander Zorniger gewann beim Drittligisten Hallescher FC mit 1:0 (1:0). Armindo Sieb (19. Minute) brachte den Zweitligisten aus Franken in Führung. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit sah Halles Erich Berko (45.+3) die Rote Karte, nachdem er mit gestrecktem Bein das Knie von Luca Itter getroffen hatte.
Vor dem Anpfiff setzte der HFC vor 11.251 Zuschauern ein Zeichen für den plötzlich erkrankten Niklas Kreuzer. Die Mitspieler hielten ein Plakat hoch mit der Aufschrift: "Wir stehen hinter dir, Kreuz". Am Freitag war beim Verteidiger die Diagnose Hodenkrebs festgestellt worden.
Halle startete souverän, weil Fürth den Gastgeber zunächst gewähren ließ. Dennoch ging die Spielvereinigung in Führung: Aus halblinker Position passt Tim Lemperle auf Sieb, der überlegen von der Strafraumgrenze einschoss. Danach machte Fürth nur das Nötigste. In der zweiten Hälfte hatten die personell überlegenen Fürther leichtes Spiel, waren aber vor dem Tor zu fahrlässig mit den Chancen. Robert Wagner traf in der Nachspielzeit nur die Latte.
Quelle: ntv.de, ter/dpa