Fußball

Der Mann, der Bremen träumen lässt "Viktory" Skripnik jagt Pep Guardiola

Viktor Skripnik hat gut lachen. Der Ukrainer hat Bremen vom Abstiegskandidaten zum Anwärter auf die Europa League geformt.

Viktor Skripnik hat gut lachen. Der Ukrainer hat Bremen vom Abstiegskandidaten zum Anwärter auf die Europa League geformt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Als Viktor Skripnik den Trainerposten übernimmt, ist Werder Bremen Letzter. Zwölf Spiele und acht Siege später träumen die wiederbelebten Hanseaten vom internationalen Geschäft. Diese Statistik adelt Skripnik als überaus virtuosen Reanimateur.

Der 25. Oktober 2014 ist ein Wendepunkt beim SV Werder Bremen. An jenem Tag übernimmt Viktor Skripnik das Traineramt beim Fußball-Bundesligisten aus dem Norden. Drei Tage später folgt das erste Pflichtspiel. Im DFB-Pokal setzen sich die Bremer mit 2:0 beim Chemnitzer FC durch. Damals konnte niemand ahnen, dass der Ukrainer aus der verunsicherten Werder-Elf eine Mannschaft formt, die vier Monate später die Bundesliga aufmischt: Zuletzt gelangen fünf Siege in Folge und folglich klopft das Team jetzt sogar ans Tor zu den internationalen Plätzen.

Die Gründe sind vielschichtig. Da wäre zum Beispiel der Einsatz von jungen, hochmotivierten Spielern wie Davie Selke, Jannik Sternberg oder Levin Öztunali. Da wäre auch die Verpflichtung des Dänen Jannik Vestergaard aus Hoffenheim der die anfällige Abwehr stabilisiert hat. Da ist die Treffsicherheit von Torjäger Di Santo - sechs Tore in seinen letzten fünf Spielen - und da ist vor allem die gute und treffende Ansprache des ehemaligen Werder-Spielers an sein Team.

Skripnik übernahm das Team von Robin Dutt. Der hatte aus neun Partien nur vier Punkte geholt. Die Bremer stürzten ab, auf den letzten Tabellenplatz. Nur zwölf Spieltage später steht das Team mit 29 Zählern auf Platz acht. Die Statistikfreunde von kickwelt.de haben sich angesichts dieser beeindruckenden Bilanz mal angeschaut, wie die "Skripnik-Tabelle" aus den vergangenen zwölf Spielen aussieht. Das Ergebnis ist sehr beachtlich: Bremen rangiert mit 25 Punkten auf einen überragenden dritten Platz. Nur München und Wolfsburg sind mit 31 beziehungsweise 27 Punkten noch besser. Und auf jene beiden Teams trifft das Team des Ukrainers in den nächsten Wochen.

Die Viktor-Skripnik-Tabelle

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Mit seiner bisherigen Bilanz kann sich "Viktory" Skripnik mit den ganz Großen der Trainerbranche messen. Die Kickwelt-Kollegen haben in der Statistik der Woche einmal alle Trainer bei ihren neuen Vereinen seit der Saison 1991/92 analysiert und dabei liegt Skripnik immerhin auf Platz 20 und somit unter anderem auf einer Stufe mit Franz Beckenbauer.

Führender ist dabei (natürlich) Pep Guardiola, der letzte Saison beim FC Bayern mit zehn Siegen und zwei Unentschieden startete, was zu einen fast perfekten Punkteschnitt von 2,67 führte. Doch auch Ralf Rangnick bei Schalke (Saison 04/05), Klaus Augenthaler in Leverkusen und Ottmar Hitzfeld beim FC Bayern (98/99) schlugen bei ihren damaligen neuen Vereinen prächtig ein und holten mit 31 Punkten in ihren ersten 12 Partien nur einen Zähler weniger als Guardiola.

Auffallend ist noch, dass mit Otto Rehhagel, Ralf Rangnick, Jupp Heynckes und Klaus Toppmöller gleich vier Trainer doppelt in den Top 20 vertreten sind. Dabei ist vor allem Toppmöller zu erwähnen, der mit Frankfurt und Leverkusen jeweils hervorragend startete (29 beziehungsweise 30 Punkte nach zwölf Partien, dazu jeweils „Herbstmeister“), es aber nie zum großen Wurf schaffte. Unvergessen natürlich 2001/02 bei Leverkusen der dreifache zweite Platz in der Bundesliga, im DFB-Pokal und auch in der Champions League…

Trainer mit den besten Zwölf-Spiele-Bilanzen

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Noch mehr Fußballstatistiken gibt es auf kickwelt.de.

Quelle: ntv.de, tno/cwo/kickwelt

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