Fußball

"Sind jetzt wieder die Blöden" Von Salzburgs CL-Traum bleiben nur Tränen

Am Boden statt in der CL-Gruppenphase: Marin Pongracic und RB Salzburg.

Am Boden statt in der CL-Gruppenphase: Marin Pongracic und RB Salzburg.

(Foto: imago/GEPA pictures)

Im elften Anlauf steht Red Bull Salzburg davor, es erstmals die Gruppenphase der Champions League zu schaffen. Doch 77 Sekunden fatale Sekunden verhindern das Debüt. "Es fühlt sich ganz beschissen an", klagt der Trainer. Aber: Erlösung ist in Sicht.

Marco Rose blickte fassungslos drein, Spieler und Fans waren schockiert. Schon wieder hatte Österreichs Fußballmeister Red Bull Salzburg das große Ziel vor Augen, und schon wieder scheiterte der Klub: Auch im elften Anlauf haben die Bullen den Sprung in die Champions-League-Gruppenphase verpasst. "Es fühlt sich ganz beschissen an", sagte der deutsche Trainer Rose nach dem 2:2 (1:0) gegen den serbischen Champion Roter Stern Belgrad: "Es ist ein herber Schlag, es tut richtig weh." Denn es ging mal wieder dramatisch zu.

Gejubelt wurde nach dem Schlusspfiff nur im Lager der Salzburger.

Gejubelt wurde nach dem Schlusspfiff nur im Lager der Salzburger.

(Foto: dpa)

Nach dem torlosen Remis beim Geisterspiel in Belgrad führten die Salzburger im eigenen Stadion mit 2:0, standen vor den Augen von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz nach 48 Minuten mit einem Bein in der Königsklasse. Doch wieder versagten ihnen vor 26.500 Zuschauern die Nerven. 77 unachtsame Sekunden, in denen El Fardou Ben Nabouhane (65./66.) für Belgrad ausglich, zertrümmerten den Traum vom Debüt in der europäischen Königsklasse und sorgten für Ekstase bei den etwa 10.000 Fans von Roter Stern.

"Es ist schwierig zu erklären", sagte Sportdirektor Christoph Freund: "Es ist eine große Leere da." Doppeltorschütze Munas Dabbur war nach Spielende außer sich: "Wir haben Fehler wie Kinder gemacht", sagte der Israeli: "Es macht jetzt eigentlich keinen Sinn zu sagen, dass wir zehnmal besser waren - aber wir waren zehnmal besser." Und trotzdem reichte es wieder nicht. "Ich kann sagen, dass in der Kabine Leute sitzen, die heute nicht auf dem Platz standen und trotzdem weinen", sagte Rose. Freund fügte hinzu: "Natürlich sind wir jetzt wieder die Blöden, wie in den vergangenen Jahren."

Der Fluch schlägt zu und wird doch enden

Denn die Salzburger verlängerten eine einzigartige Misere, die im Fußball ihresgleichen sucht - und die es eigentlich längst nicht mehr geben dürfte. In der vergangenen Saison scheiterten die Bullen gegen HNK Rijeka ebenfalls an der Auswärtstorregel. Ein regulärer Treffer in Kroatien wurde dabei nicht anerkannt. Als Reaktion folgte er Durchmarsch bis ins Europa-League-Halbfinale, bei dem unter anderem Borussia Dortmund ausgeschaltet wurde.

In den Jahren 2014 und 2015 wurde jeweils der schwedische Meister Malmö FF zur Nemesis: Zweimal gewann Salzburg das Hinspiel (2:1/2:0), zweimal wurde das Rückspiel in Malmö mit 0:3 verloren. Denkbar knapp ging es auch 2016 zu, als den Bullen gegen den kroatischen Meister Dinamo Zagreb gar nur drei Minuten fehlten.

Immerhin, nach dem elften Scheitern ist ein Ende der Serie in Sicht: In der nächsten Saison ist der österreichische Meister fix für die Champions-League-Gruppenphase qualifiziert. Die Bullen sind mit fünf Siegen in Serie perfekt in die laufende Spielzeit gestartet, der Titel wird der Rose-Elf wie in den vergangenen fünf Jahren wieder nur schwer zu nehmen sein. Eine passende Gelegenheit also, um dem Champions-League-Fluch endlich zu entkommen.

Quelle: ntv.de, David Ryborz, sid

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