Fußball

FC Bayern zieht seine Kreise Wagner jubelt auch "gegen meine Mama"

"Ich jubel gegen jedes Team, egal, ob ich da ein Jahr war, oder meine Mama oder mein Papa diese Mannschaft trainieren": Sandro Wagner.

"Ich jubel gegen jedes Team, egal, ob ich da ein Jahr war, oder meine Mama oder mein Papa diese Mannschaft trainieren": Sandro Wagner.

(Foto: imago/Eibner)

Der FC Bayern verschläft beim Ehemaligentreffen gehen Hoffenheim zwar den Start. Dann aber dreht der designierte Meister auf. Nur mit dem Zu-Null-Spielen klappt's irgendwie nicht mehr. Ein Nationalspieler sorgt beim Tordebüt für den emotionalsten Moment.

Mit dieser freundschaftlichen Geste zauberte Jupp Heynckes dem gefrusteten Julian Nagelsmann doch noch ein Lächeln ins Gesicht. "Vor dem Spiel hab' ich ihn noch gesiezt, jetzt hat er mir das Du angeboten", verriet der Hoffenheimer nach dem Duell der Trainer-Generationen. Auf dem Weg zum Blitztitel ließen sich der FC Bayern und Heynckes beim turbulenten 5:2 selbst von einem Zwei-Tore-Rückstand gegen die TSG nicht beirren. Über diese meisterliche Selbstsicherheit staunte der Münchner Tordebütant.

Nun per Du: Der Jupp und der Julian.

Nun per Du: Der Jupp und der Julian.

(Foto: dpa)

"Ich saß da auf der Bank und hab' geschaut, ob jemand nervös war. Da war keiner nervös, weil alle sich dachten, das drehen wir schon", schilderte Sandro Wagner nach einem für ihn unvergesslichen Nachmittag in der Fußball-Bundesliga. "Das ist der FC Bayern, die liegen 0:2 hinten und machen einfach weiter. Das ist beeindruckend."

Ein Jahrzehnt nachdem der Nationalstürmer die Münchner verlassen hatte, bejubelte der 30-Jährige sein erstes Liga-Tor für die Münchner. "Toll, endlich zu Hause bei meinem Verein das erste Tor zu machen", schwärmte Wagner, der aller Voraussicht nach gegen den Stuttgarter Mario Gomez um ein WM-Ticket kämpft. "Ich habe die Stellenbeschreibung gut gelesen und gewusst, dass ich in München auch mit wenigen Minuten meine Chancen bekomme. Ob ich sie mache, liegt an mir", sagte Wagner.

"Müssen wirklich fokussiert bleiben"

Der Treffer zum 5:2 des in der Rückrunde dreimaligen Bayern-Jokers Wagner war beim Ehemaligentreffen der früheren Hoffenheimer Profis Sebastian Rudy und Niklas Süle sowie bei der Bayern-Leihgabe Serge Gnabry nicht mehr spielentscheidend. Robert Lewandowski, Jérôme Boateng, Kingsley Coman und Arturo Vidal hatten das 0:2 nach zwölf Minuten durch Mark Uth und Serge Gnabry schon gedreht. "Insgesamt bin ich zufrieden, obwohl ich auch ein Trainer bin, der am liebsten zu Null spielt", erklärte der 72-jährige Heynckes nach dem Erfolg gegen den 42 Jahre jüngeren und immer wieder als möglicher Bayern-Coach für die Zukunft gehandelten Nagelsmann. "Wir haben aktuell den besten Mann an der Seitenlinie. Wenn man die Ansprachen hört, wie er trotz unserer jetzigen Situation Feuer versprüht. In dem Alter muss ich sagen, Hut ab", würdigte Weltmeister Thomas Müller den Münchner Trainer-Routinier.

Die Gegentore wurmten Müller nach dem 4:2 gegen Bremen und dem 3:1 gegen Leverkusen aber ebenfalls. "Natürlich machen wir uns Gedanken, dass wir in den letzten Spielen einige Gegentore gefangen haben. Da müssen wir uns sicherlich verbessern. Allerdings machen wir auch sehr viele gute Dinge." Die nationale Extraklasse reicht auf jeden Fall locker für die Liga, die die Münchner mit 16 Punkten anführen. "Egal, ob wir 16, 20 oder 25 Punkte Vorsprung haben, wir müssen wirklich fokussiert bleiben. Wir wissen, was passieren kann", erinnerte Torjäger Lewandowski an den Spannungsabfall vergangener Jahre - gepaart mit dem Aus in der Champions League.

Bevor es am 22. Februar im Kreis von Europas Besten im Achtelfinale gegen Besiktas aus Istanbul weitergeht, stehen drei Bundesligapartien und das Pokal-Viertelfinale in Paderborn an. "Ich denke nicht, dass in der Bundesliga groß was anbrennen wird, wenn man den Vorsprung sieht. Andererseits geht es auch nicht darum, einen Schlendrian reinzubringen", warnte Müller. "Wir können Selbstvertrauen aus jeder Partie ziehen." Aus dem Samstagspiel kann das Wagner, bei dessen Tor möglicherweise "auch das beste Stück dabei war", wie er scherzte. Den Treffer gegen den Klub, von dem er im Winter für 13 Millionen Euro kam, kostete er gerne aus. Keine Spur von Jubel-Verzicht. "Ich jubel gegen jedes Team, egal, ob ich da ein Jahr war, oder meine Mama oder mein Papa diese Mannschaft trainieren."

Quelle: ntv.de, Christian Kunz, dpa

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