Darum passt Bosz besser zum BVB Watzke verteilt Seitenhieb gegen Tuchel
16.07.2017, 11:00 Uhr
Sieht schon mal alles harmonisch aus beim BVB: Watzke (links) und Bosz amüsieren sich prächtig.
(Foto: imago/Team 2)
Das Kapitel Thomas Tuchel ist bei Borussia Dortmund abgeschlossen - mit Peter Bosz verpflichtet der Fußball-Bundesligist einen Coach, der über "ausgeprägte menschliche Qualitäten" verfügt, stellt Klubboss Watzke erfreut fest. Hat Bosz also das, was Tuchel fehlt?
Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat sich in einem Interview zu den Vorzügen des neuen Dortmund-Trainers Peter Bosz geäußert und damit zumindest indirekt noch einmal den Stil von Ex-Trainer Thomas Tuchel kritisiert.
"Ich glaube, dass er - was für uns grundsätzlich immer wichtig sein muss - nicht nur ein sehr guter Trainer ist, sondern auch über ausgeprägte menschliche Qualitäten verfügt. Das hilft, denn wir müssen beim BVB dringend eine Einheit sein", sagte der Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten im "Welt"-Interview über Tuchels Nachfolger Peter Bosz.
Watzke betonte zudem nochmals, dass die Trennung von Tuchel nach dem Pokalsieg keine sportlichen Gründe hatte. "Wir hatten gute zwei Jahre. Und dass wir auf der Trainerposition eine Änderung vorgenommen haben, hatte nichts mit dem Fußball zu tun, den wir gespielt haben", sagte Watzke: "Das Kapitel war sportlich erfolgreich. Und es ist für mich abgeschlossen."
Öffentlich Gründe für den Trainerwechsel zu nennen, habe man aus diesem Grund trotz des Unverständnisses einiger Fans bewusst vermieden. "Das hätte sich nicht gehört. Internes ist beim BVB aus gutem Grund mehr als sieben Jahre lang immer intern geblieben", meinte Watzke, der klarstellte, dass die Trennung keineswegs sein Alleingang gewesen sei.
Bayern-Jäger? Na wie denn?
Doch auch mit dem neuen Trainer macht sich der BVB keine Illusionen, was die Titelchancen in der Fußball-Bundesliga anbelangt. Er könne das Gejammer nicht mehr hören, dass endlich mal ein anderer Verein Meister werden solle, sagte er der "Welt am Sonntag". "Sie (die anderen Vereine) sollen es doch alle mal versuchen. Sie werden in der Regel scheitern." Man müsse einsehen, dass die Bayern zu den drei größten Vereinen der Welt gehörten. "Das haben sie sich über 50 Jahre hinweg erarbeitet", betonte Watzke. Anders als der FC Bayern könne der BVB einen Star wie den Kolumbianer James Rodríguez niemals verpflichten.
Die größte Aufgabe des BVB sieht Watzke darin, einen Platz unter den Top Ten in Europa zu behaupten. "Im internationalen Ranking sind wir aktuell auf Platz sieben. Da sind aber Manchester United, Manchester City und der FC Liverpool dicht hinter uns", sagte der BVB-Geschäftsführer. Diese Clubs verfügten über ein doppelt so hohes Budget wie die Dortmunder. "Sie kommen mit Tempo 280 und Lichthupe, wollen uns überholen."
Quelle: ntv.de, jgu/sid/dpa