Fußball

RB muss Entscheidung schlucken Werner pfeift auf Fifa und Champions League

Timo Werner will schnell weg aus Leipzig und von seinen Noch-Kollegen.

Timo Werner will schnell weg aus Leipzig und von seinen Noch-Kollegen.

(Foto: REUTERS)

Timo Werner wechselt zum FC Chelsea - und das ziemlich schnell: Der Topstürmer geht mit RB Leipzig nicht mehr den vereinshistorischen Schritt zum Finalturnier der Champions League. Das ist ausdrücklich nicht der Wunsch der Fifa, RB muss die Entscheidung einfach schlucken.

Nationalstürmer Timo Werner wird nach seinem Wechsel zum FC Chelsea auf eigenen Wunsch nicht mehr für RB Leipzig im August in der Champions League spielen. "Die Entscheidung wurde uns mitgeteilt, wir müssen das so akzeptieren", sagte RB-Sportdirektor Markus Krösche. "Von daher war es kein großes Thema mehr zwischen den Vereinen", so Krösche weiter, nachdem der Transfer des 24-Jährigen zum 1. Juli zuvor verkündet worden war.

Im August steht für RB Leipzig noch das Finalturnier der Königsklasse in Lissabon an. Die Sachsen sind bereits für das Viertelfinale qualifiziert, Chelsea muss noch das Achtelfinal-Rückspiel gegen Bayern München absolvieren. Dort wird Werner laut Regularien aber nicht für die Blues teilnehmen können. Werner hätte für RB bei dem Event spielen können, entschied sich aber dagegen. Werner wird vorher an die Stamford Bridge wechseln. Leipzig hatte auch dank Werner, der im Hinspiel bei Tottenham den Siegetreffer erzielte, erstmals in der Klubgeschichte das Viertelfinale erreicht.

Die Fifa empfahl vergangene Woche "eindringlich, dem ehemaligen Verein Vorrang einzuräumen, damit dieser seine nationale Spielzeit mit dem ursprünglichen Kader abschließen kann und die Integrität seiner Wettbewerbe gewahrt wird." Die Parteien "sollten (...) unbedingt den laufenden Vertrag verlängern und den Beginn des neuen Vertrags aufschieben" schrieb der Weltverband, schränkte aber auch ein: "Den Parteien steht es aber auch frei, den neuen Vertrag durchzusetzen."

Ahnungsloser Nagelsmann

Laut Krösche habe es zwar Gespräche mit Werner gegeben, aber der Angreifer zog den unmittelbaren Umzug nach London vor. "Er will sich mit Chelsea auf die Saison in der Premier League vorbereiten", so Krösche: "Dadurch, dass er da in eine neue Umgebung kommt, möchte er sich da die Zeit nehmen." Die Premier-League-Saison soll bis zum 26. Juli zu Ende gebracht werden.

Werners Trainer Julian Nagelsmann war offenbar noch bis mindestens Dienstag im Unklaren darüber gelassen worden, was schon länger klar gewesen sein muss: "Der Wechsel ist noch nicht vollzogen, also brauchen wir nicht über Schritt zwei zu sprechen", hatte der 32-Jährige gesagt. "Wenn Schritt eins gemacht ist, schauen wir, wie es in der Champions League weitergeht. Aktuell gibt es da keine Regularien, was du spielen musst, spielen darfst oder spielen sollst."

Nun muss sich Nagelsmann keine Gedanken mehr machen, die Entscheidungen sind gefallen. Ersatz für seinen besten Stürmer müsste der Trainer aus den eigenen Reihen organisieren: Wie die Uefa am Mittwoch verkündete, dürfen die qualifizierten Teams drei Spieler für das Finalturnier der Champions League nachmelden. Die müssen allerdings schon in der laufenden Saison zum Verein gehört haben.

"Spezielle Situation"

Chelsea hatte Werner aufgrund einer Klausel in seinem bis 2023 laufenden Vertrag verpflichten können. Mit kolportierten 53 Millionen Euro Ablöse ist dies der teuerste Wechsel eines Deutschen aus der Bundesliga. RB Leipzig kann die Ablösesumme aber nicht komplett in neue Spieler investieren. "Wir haben eine spezielle Situation durch Corona und müssen extrem auf das Geld achten", sagte Sportdirektor Krösche. Ein Teil des Transfererlöses wird allerdings an Werners Ausbildungsverein VfB Stuttgart fließen.

Leipzig will den Nationalspieler nicht zwingend eins zu eins ersetzen. "Das wird sehr schwer, weil Timo eine unfassbare Quote hatte. Wir werden das sicherlich über das Kollektiv kompensieren, vielleicht mit zwei Spielern. Wir sind vorbereitet", sagte Krösche.

Ein Kandidat für den Angriff ist Milot Rashica von Werder Bremen, der im Falle eines Abstiegs für etwa 15 Millionen Euro zu haben wäre. Zudem will Leipzig die bisher geliehenen Patrik Schick (AS Rom) und Angelino (Manchester City) fest verpflichten.

Quelle: ntv.de, ter

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