Fußball

Verletzung im Schottland-Spiel Wieder erwischt es Marco Reus

"Für mich war ein Traum geplatzt. Die ersten Tage waren extrem hart", sagte Reus über seine verletzungsbedingte WM-Absage vor gut drei Monaten.

"Für mich war ein Traum geplatzt. Die ersten Tage waren extrem hart", sagte Reus über seine verletzungsbedingte WM-Absage vor gut drei Monaten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das EM-Qualifikationsspiel gegen Schottland ist fast vorbei, als Marco Reus sich plötzlich auf dem Rasen wälzt. Wieder ist er verletzt, wieder am linken Knöchel. Wie schlimm ist es? Bundestrainer Joachim Löw hat leise Hoffnung.

Es lief bereits die Nachspielzeit, als Charlie Mulgrew Marco Reus mit dem Fuß von hinten am linken Knöchel traf. Für dieses Foul kassierte der Schotte vom norwegischen Schiedsrichter Svein Oddvar Moen die Gelbe Karte, während Reus auf dem Rasen lag, die rechte Hand am Knöchel, die linke vor dem Gesicht. Und viele der mehr als 60.000 Zuschauer in Dortmunder Westfalenstadion werden gedacht haben: "Nicht schon wieder Marco Reus."

Nun hat die Fußball-Nationalmannschaft am Sonntagabend ihr erstes Spiel in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2016 in Frankreich mit 2:1 (1:0) gegen Schottland gewonnen. Doch es wäre ein teuer bezahlter Sieg, wenn der Dortmunder sich erneut ernsthaft verletzt haben sollte. Schließlich hatte der 25-Jährige als der deutsche Spieler mit der besten Form die Weltmeisterschaft verpasst, weil er sich am 6. Juni beim 6:1 im letzten Testspiel vor Brasilien eine schwere Sprunggelenksverletzung zugezogen hatte. "Für mich war ein Traum geplatzt. Die ersten Tage waren extrem hart. Doch zum Glück hatte ich meine Familie und viele Freunde um mich herum", hatte er damals gesagt.

"Das ist eigentlich unglaublich"

Er musste dabei zusehen, wie die Kollegen sich bis ins Finale von Rio de Janeiro spielten und dort in einem epischen Spiel mit einem hart erkämpften 1:0 gegen Argentinien den Titel holten. Und er sah, wie Mario Götze, der an diesem 13. Juli in der Verlängerung das Tor zum Glück erzielt hatte, nach der Partie das Trikot mit der Nummer 21 in den Händen hielt. Das Trikot von Marco Reus. Rechtzeitig zum Saisonstart seiner Dortmunder Borussia war er wieder fit, als neuer Kapitän, voller Tatendrang, voller Optimismus. "Jammern hilft nichts, ich denke über die vergangenen Wochen nicht mehr nach - das Leben geht weiter."

Auch beim 2:4 der DFB-Elf gegen Argentinien am vergangenen Mittwoch in Düsseldorf stand er in der Startelf. Und nun? Nichts Genaues weiß man nicht. Bundestrainer Joachim Löw gab sich nach dem Schlusspfiff vorsichtig optimistisch: "Er ist wieder umgeknickt. Es ist das gleiche Fußgelenk. Die erste Diagnose zeigt, dass es nicht ganz so schlimm ist wie vor der WM." Eine Kernspin-Untersuchung an diesem Montag soll weitere Erkenntnisse bringen.

"Ich hoffe, dass es nicht so schlimm ist." Marco Reus' Dortmunder Mannschaftskollege Kevin Großkreutz, der gegen Schottland 90 Minuten auf der Bank saß, teilte kurz vor Mitternacht via Instagram mit:"Gute Besserung Bruder! Immer positiv denken! Bin immer für Dich da! Haben schon so viel zusammen erlebt!"

Marco Reus selbst äußerte sich gestern nicht. Überliefert ist nur, dass er gestern gegen halb zwölf aus dem Stadion zum Mannschaftsbus humpelte, den linken Knöchel dick bandagiert, das Handy am Ohr, wie die "Bild"-Zeitung zu berichten wusste. Der Münchner Thomas Müller, mit seinen beiden Toren nach 18 und 70 Minuten gegen die Schotten der Spieler des Abends, wollte es nicht wahrhaben: "Das ist eigentlich unglaublich, dass jemand in der Nationalmannschaft so viel Pech haben kann. Ich hoffe, dass er nicht lange ausfällt." Dabei lief doch schon die Nachspielzeit.

Quelle: ntv.de

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