Fußball

Liverpools Klopp hadert "Wir haben nichts und noch weniger"

Nach dem Finale: Jürgen Klopp tröstet seinen Torhüter Loris Karius.

Nach dem Finale: Jürgen Klopp tröstet seinen Torhüter Loris Karius.

(Foto: imago/ActionPictures)

Die einen sagen: Jürgen Klopps Trauma geht weiter. Die 1:3-Niederlage im Endspiel der Champions League Finale gegen Real Madrid in Kiew war für den deutschen Trainer des FC Liverpool die sechste Niederlage in einem großen Finale nacheinander, die dritte mit den Reds. Die anderen sagen: Immerhin hat er es in sechs Finals geschafft. Und was sagt Klopp?

Sechs Mal verloren

25. Mai 2013, Champions-League-Finale
FC Bayern - Borussia Dortmund 2:1

17. Mai 2014, DFB-Pokal-Finale
Borussia Dortmund - FC Bayern 0:2 n.V.

30. Mai 2015, DFB-Pokal-Finale
Borussia Dortmund - VfL Wolfsburg 1:3

18. Mai 2016, Europa-League-Finale
FC Liverpool - FC Sevilla 1:3

28. Februar 2016, Finale im englischen Ligapokal
FC Liverpool - Manchester City 1:3 i. E.

26. Mai 2018. Champions-League-Finale
Real Madrid - FC Liverpool 3:1

Herr Klopp, Ihre Mannschaft war so gut im Spiel und dann begann mit der Verletzung von Mohamed Salah ein Albtraum. Wie sehen Sie es?

Jürgen Klopp: "Natürlich war das ein großer Moment im Spiel und die Verletzung ist wirklich sehr ernst. Der Schock war offensichtlich und wir haben uns dann zu sehr zurückgezogen. Und dann kamen noch zwei ziemlich komische Tore. Es ist wie es ist und wir sind natürlich nicht in bester Laune."

Und dieses Traumtor von Gareth Bale mussten Sie auch noch hinnehmen.

"Es war ein fantastisches Tor, ein unglaubliches Tor. Der Unterschied war, dass man in so einem Endspiel Glück braucht und wir hatten es nicht und auch noch Pech obendrauf. Irgendwann werden wir uns fragen: Wow, wie konnte das alles passieren? Aber was immer ich sage, das Ergebnis ändert sich nicht."

Wie ernst ist die Verletzung von Salah wirklich?

"Es ist das Schlüsselbein oder die Schulter selbst. Es ist sehr schlecht für uns und sehr schlecht für Ägypten. Es gehört nunmal zum Sport, dass solche Sachen passieren. Wir wissen nicht, was gewesen wäre ohne die Verletzung, aber jeder hat die ersten 30 Minuten gesehen. In zehn Jahren spielt es keine Rolle mehr, wie wir verloren haben. Wir hätten gewinnen können, wenn's nicht so mies gelaufen wäre."

Haben Sie mit Ihrem Torwart Loris Karius gesprochen, was haben Sie ihm gesagt?

"Es waren nur wenige Worte, es gibt da nicht viel zu reden. Ich fühle mit ihm, die Fehler waren offensichtlich. Ich weiß es, er weiß es. Er muss damit umgehen und wir müssen damit umgehen. Es war nicht sein Abend, klar."

Wie fühlen Sie sich jetzt?

"Ich bin das Gegenteil von gut gelaunt, aber ich versuche professionell zu sein. Wir fühlen uns richtig schlecht, die Rückreise wird nicht schön. Wir wollten alles und haben nichts bekommen und noch weniger. Ägypten hat Salah vielleicht für die WM verloren."

Aufgezeichnet von Ruben Stark, sid, in der Pressekonferenz nach dem Finale in Kiew.

Quelle: ntv.de, sgu/sid

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