Gladbach wieder selbstbewusst Wolfsburg will es nicht versauen
11.12.2014, 16:20 Uhr
"Wir brauchen eine total brutal gute Mannschaftsleistung": Dieter Hecking.
(Foto: dpa)
Borussia Mönchengladbach und der VfL Wolfsburg können den Einzug in die nächste Runde der Fußball-Europaliga perfekt machen. Überraschenderweise dürfen sich beide Teams heute gegen den FC Zürich und beim OSC Lille keine Niederlagen erlauben.
Verlieren verboten heißt es für Borussia Mönchengladbach und den VfL Wolfsburg am letzten Gruppenspieltag der Fußball-Europaliga. "Ich glaube, dass wir da wirklich alles abrufen müssen, um diesen einen Punkt zu holen. Wir brauchen eine total brutal gute Mannschaftsleistung", sagte VfL-Trainer Dieter Hecking vor der Partie heute beim OSC Lille (ab 21 Uhr im Liveticker bei n-tv.de). Schon ein Punkt reicht den Niedersachsen zur nächsten Runde, bei einer Niederlage sind die Wölfe draußen.
Ähnlich ist die Konstellation bei den Gladbachern, die gegen den FC Zürich ebenfalls punkten müssen. "Es ist ein Endspiel, das wir nicht verlieren dürfen", sagte Ersatz-Kapitän Tony Jantschke vor dem Heimspiel heute (ab 19 Uhr im Liveticker bei n-tv.de). Nach dem 3:2 in der Bundesliga gegen Hertha BSC und dem Ende der kleinen Misserfolgsserie ist das Selbstbewusstsein der Elf von Trainer Lucien Favre wieder gestiegen. Der Trainer hat die Parole längst vorgegeben. "Wir wollen unbedingt gewinnen, damit wir Erster bleiben."
"Da heißt es Alles oder Nichts"
Damit hätten sich die Gladbacher vor den letzten drei Bundesligaspielen dieses Jahres in Leverkusen, gegen Bremen und in Augsburg das Überwintern im DFB-Pokal und der Europaliga gesichert. Mit einem Erfolg in Leverkusen könnte das Team zudem in der Verfolgergruppe des FC Bayern München bleiben. Doch daran verschwendet niemand einen Gedanken. "Es ist immer schwer zu sagen, wir spielen auf einen Punkt", sagte Borussias Rechtsverteidiger Julian Korb. Eine theoretische Chance bietet selbst eine Niederlage, dann dürfte allerdings der FC Villarreal im Parallelspiel bei Apollon Limassol nicht gewinnen.
Eine Pleite dürfen sich die Wolfsburger beim seit zwölf Spielen sieglosen OSC Lille nicht leisten. Daher sprach Hecking auch von einer "hammerharten Aufgabe". Die ungewöhnlich deutlichen Warnungen vor den momentan harmlosen und zudem ersatzgeschwächten Franzosen unterstreichen die Bedeutung des "Endspiels in diesem Jahr". Die zu erwartende beste Hinserie der Klubgeschichte will sich der deutsche Meister von 2009 nicht durch das leichtfertige Aus in Europa verderben. "Da heißt es Alles oder Nichts. Man kann schon sagen, dass das eine Art Finale ist, aber wir brauchen keine Angst zu haben", bekräftigte Kevin De Bruyne, der im Hinspiel gegen die Franzosen als einziger Wolfsburger eine der vielen Chancen zum 1:1 nutzen konnte.
Auch wegen der mangelnden Chancenverwertung gegen Lille und fehlender Cleverness bei den beiden Niederlagen gegen den Gruppensieger Everton könnte es nun zu dem Kuriosum kommen, dass dem Tabellendritten Lille mit momentan nur vier Punkten ein einziger Sieg gegen Wolfsburg (7) wegen des dann gewonnenen Direktvergleiches zum Einzug in die K.o.-Runde reicht. Allerdings sind die Formkurven beider Teams seit dem Hinspiel vor über zwei Monaten komplett konträr verlaufen. Lille ist seitdem sieglos, Wolfsburg eilte zu zehn Siegen und kassierte nur zwei Pleiten.
Zur besten Hinrunde der Historie fehlen in der Liga nur noch zwei Zähler aus drei Spielen. "Wir haben gezeigt, dass wir mit Everton die stärkste Mannschaft in der Gruppe sind. Das müssen wir auch zeigen", sagte Stürmer Bas Dost. Also gelte: "Wir fahren da hin, um zu gewinnen". Lille ist seit über zwei Monaten sieglos.
Quelle: ntv.de, Morten Ritter und Carsten Lappe, dpa