Fußball

Großes Aufatmen im Westend Hertha BSC verhindert brutalen Absturz in die Regionalliga

Gehen auch in der Saison 2023/2024 nicht nach Hause: Die Fans von Hertha BSC.

Gehen auch in der Saison 2023/2024 nicht nach Hause: Die Fans von Hertha BSC.

(Foto: picture alliance/dpa)

Lange muss der finanziell schwer angeschlagene Bundesliga-Absteiger Hertha BSC um die Spielberechtigung für die zweite Liga bangen. Nun fällt bei der Deutschen Fußball Liga die Entscheidung. Der Klub aus dem Westend atmet auf.

Hertha BSC hat einen weiteren Absturz abgewendet und kann in der kommenden Saison in der zweiten Liga antreten. Der Berliner Bundesliga-Absteiger hat die Auflagen erfüllt und die Lizenz für die 2. Fußball-Bundesliga bekommen. Wie die Deutsche Fußball Liga (DFL) mitteilte, erhielten alle 36 Klubs der 1. und 2. Bundesliga die Spielerlaubnis - also auch die namentlich in der Mitteilung nicht erwähnten Berliner.

Der Klub bestätigte auf seiner Internetseite, die Lizenz für die kommende Saison erhalten zu haben. "Das ist eine gute Nachricht für Hertha BSC", sagte Geschäftsführer Thomas E. Herrich. "Wir haben in den vergangenen Wochen und Monaten unsere Hausaufgaben gemacht, zum notwendigen Zeitpunkt am vergangenen Mittwoch alle geforderten Unterlagen bei der DFL eingereicht und alle gestellten Anforderungen erfüllt." Dem Klub hätte ansonsten der Sturz bis in die Regionalliga gedroht. Die Berliner hatten die erforderlichen Unterlagen nach eigenen Angaben am vergangenen Mittwoch fristgerecht eingereicht.

Bei den finanziell schwer angeschlagenen Berlinern klaffte eine Deckungslücke von rund 60 Millionen Euro. Einen Großteil der Summe will Hertha mit der Verschiebung der eigentlich im November fälligen Rückzahlung der Anleihe über 40 Millionen Euro erreichen. Dazu wurden die Gläubiger aufgefordert, bis zum 19. Juni einer Verlängerung zu günstigeren Zinssätzen zuzustimmen. Es wird davon ausgegangen, dass die Berliner der DFL für die Summe der Anleihe vorab eine weitere Sicherheit - etwa in Form einer Bankbürgschaft - vorweisen mussten.

Kader für neue Saison weiter völlig unklar

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Für die Hertha endet eine monatelange Zitterpartie. Im Mai war die Alte Dame zum siebten Mal aus der höchsten deutschen Spielklasse abgestiegen. Nur knapp vier Jahre nach dem Einstieg von Investor Lars Windhorst, der insgesamt mehr als 370 Millionen Euro in den Klub steckte, hatte der Klub zudem erheblich kämpfen müssen, um der DFL seine wirtschaftliche Handlungsfähigkeit nachzuweisen. Inzwischen hat 777 Partners die Anteile von Windhorst übernommen und zahlt dem Klub für weitere Anteile insgesamt 100 Millionen Euro. Trotzdem ist die finanzielle Situation prekär.

Nun können die Planungen für die Zweitliga-Saison bei Hertha weiter Fahrt aufnehmen. Bereits in der vergangenen Woche hatte der Klub verkündet, dass der Ungar Pal Dardai Cheftrainer bleibt. Der Kader für die neue Saison ist zwei Wochen vor Trainingsauftakt weiterhin völlig unklar. Der belgische Nationalspieler Dodi Lukebakio, Publikumsliebling Lucas Tousart sowie die von ihren Leihen zurückkehrenden Alexander Schwolow und Krzystof Piatek sind Verkaufskandidaten. Das Quartett wurde in Zeiten des finanziellen Leichtsinns verpflichtet und sitzt auf gut bezahlten Verträgen. "Wir werden weiterhin intensiv daran arbeiten, wirtschaftlich zu gesunden und dabei gleichzeitig einen Kader zusammenzustellen, der wettbewerbsfähig ist", sagte Geschäftsführer Herrich.

Quelle: ntv.de, sue/dpa

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