Fußball-WM 2018

Nationalheld gegen WM-Beißer Ägypten nimmt es ohne Salah mit Suarez auf

Mohamed Salah will mit Ägypten bei der WM Geschichte schreiben.

Mohamed Salah will mit Ägypten bei der WM Geschichte schreiben.

(Foto: dpa)

Uruguay bietet bei der Fußball-WM in Russland mit Luis Suarez und Edinson Cavani gleich zwei Weltklassestürmer auf. Im direkten Duell setzt Ägypten auf Nationalheld Mohamed Salah. Doch für einen Einsatz von Beginn an reicht es beim Liverpool-Star nicht.

Auf der linken Schulter von Mohamed Salah lasten die Hoffnungen der ägyptischen Fußball-Nation. Noch am Donnerstag erklärte Nationaltrainer Héctor Cuper optimistisch: "Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, wird er spielen. Ich bin zuversichtlich, dass er morgen auf dem Feld stehen wird." Doch wirklich fit scheint der Stürmerstar des FC Liverpool nicht zu sein: Den ersten WM-Auftritt der Nordafrikaner seit 28 Jahren wird Salah zumindest anfangs von der Bank aus verfolgen: Er gehört gegen Uruguay (14 Uhr in der ARD und im n-tv.de-Liveticker) nicht zur Startelf, die Ägypten rund zwei Stunden vor dem Anpfiff in Jekaterinburg auf Twitter veröffentlicht hat.

In der Vergangenheit war Uruguays Stürmerstar Luis Suarez immer für einen Skandal gut.

In der Vergangenheit war Uruguays Stürmerstar Luis Suarez immer für einen Skandal gut.

(Foto: REUTERS)

Wie wichtig Salah für die ägyptische Mannschaft ist, steht außer Frage: 32 Tore erzielte der Flügelstürmer in der abgelaufenen Saison in der Premier League für Liverpool, 10 waren es in der Champions League. "Mohamed Salah kann in jeder Mannschaft den Unterschied ausmachen", sagte Cuper über die Qualität des 25 Jahre alten Ausnahmekönners, der bei Ägyptens bislang letztem Endrundenspiel noch gar nicht geboren war. "Sollte er nicht zur Verfügung stehen, haben wir einen Plan B, genauso wie Argentinien, wenn sie ohne Lionel Messi spielen."

Der Faktor "Weltklasse"

Dieser Vergleich trifft es ganz gut. Ohne Salah fehlt Ägypten der Faktor "Weltklasse", vor dem die Rivalen Respekt haben. "Ich bin ein Kämpfer", sagte der wuselige Angreifer und machte damit einer ganzen Nation Hoffnung. "Wir wollen Geschichte schreiben."

Seit der vor drei Wochen im Champions-League-Finale erlittenen Bänderverletzung Salahs gibt es in Ägypten fast tägliche Krankenberichte über den Angreifer. Drei Mal täglich trainiere der Star, berichtete der Trainer. "Er fühlt, dass er das braucht, um fit zu werden. Und wir haben großartige Fortschritte gesehen."

Aber keine ausreichenden, wie es scheint. Nun, da Ägypten ohne seinen "König" beginnt, greift der Argentinier Cuper auf Amr Warda von Atromitos Athen auf der rechten Offensivposition zurück. "Natürlich ist er (Mohamed Salah, d. Red.) ein entscheidender Spieler", sagte Uruguays Kapitän Diego Godin. Aber dem Verteidiger ist egal, ob der Stürmer spielt: "Unsere Vorbereitung ändert sich nicht."

Nur ein Tor ohne Salah

Wie sehr der siebenmalige Afrikapokalsieger auf Salah angewiesen ist, zeigte sich in den drei Testspielen vor der WM. Ohne seinen Star, der Ägypten erst zur Endrunde in Russland geschossen hatte, erzielte Cupers Team gerade einmal ein mickriges Tor. Da hilft es auch wenig, dass die Defensive um den bereits 45 Jahre alten Schlussmann Essam Al-Hadari in der Regel diszipliniert steht. "Wir wollen das Team sein, das wir in der Qualifikation waren und nicht nur von einem einzigen Spieler abhängig sein", betonte Cuper. "Wir haben enthusiastische und leidenschaftliche Spieler, die gegen Uruguay ein ausgezeichnetes Spiel liefern wollen."

Das wird schwer genug, denn der WM-Vierte von 2010 hat alle seine Stars an Bord und will nach dem frühen K.o. vor vier Jahren im Achtelfinale gegen Kolumbien dieses Mal weit kommen. "Träumen tut man immer groß", verkündete Sturm-Ass Luis Suarez kurz vor dem WM-Auftakt.

Der Angreifer vom spanischen Meister FC Barcelona sorgte bei den vergangenen Weltmeisterschaften eher für negative Highlights. 2010 in Südafrika klärte er im Viertelfinale gegen Ghana auf der Torlinie stehend einen Schuss mit der Hand und sah die rote Karte. Den fälligen Elfmeter vergaben die Afrikaner, Uruguay zog ins Halbfinale ein. 2014 sorgte Suaraz in Brasilien mit seiner Beißattacke gegen den Italiener Giorgio Chiellini für weltweite Entrüstung. In Russland will er an der Seite von Sturmpartner Edinson Cavani ausschließlich für positive Schlagzeilen sorgen. "Ich bin gereift", versprach Suarez.

Quelle: ntv.de, Martin Moravec, Eric Dobias , Benedikt von Imhoff, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen