Fußball-WM 2018

"Möchte unbedingt weiterspielen" Boateng schließt DFB-Rücktritt aus

An einen Rücktritt aus der Nationalmannschaft denkt Jerome Boateng nicht.

An einen Rücktritt aus der Nationalmannschaft denkt Jerome Boateng nicht.

(Foto: imago/ULMER Pressebildagentur)

In der deutschen Fußball-Nationalmannschaft stehen die Zeichen nach dem vorzeitigen WM-Aus auf Neuanfang. Den will Verteidiger Jerome Boateng unbedingt mitgestalten. Am liebsten mit dem aktuellen Bundestrainer Joachim Löw.

Mit Jerome Boateng hat ein weiterer der tief gefallenen deutschen Fußball-Weltmeister einen Rücktritt aus der Nationalmannschaft ausgeschlossen und Bundestrainer Joachim Löw den Rücken gestärkt. "Das war nie ein Thema für mich", sagte Boateng der "Welt am Sonntag" über einen möglichen Abschied als Konsequenz aus dem blamablen Vorrunden-Aus bei der WM in Russland.

"Solange niemand auf mich zukommt und mir sagt, dass alles ganz neu sein soll und überhaupt nicht mehr mit mir geplant wird, möchte ich unbedingt weiterspielen", betonte Boateng. Er sei ein Führungsspieler und als solcher bereit dazu, mit anzupacken. "Ich werde versuchen, meine Erfahrung an die jungen Spieler weiterzugeben. Ich möchte unbedingt dabei helfen, dass wir spielstärker zurückkommen."

Weltmeister spricht sich für Löw aus

Auf die Frage, ob er auf einen Verbleib von Löw hoffe, sagte Boateng: "Auf jeden Fall. Wir Spieler waren und sind in der Pflicht. Wir standen auf dem Spielfeld. Der Trainer hat uns klare Worte und Anweisungen mitgegeben, die wir nicht umgesetzt bekommen haben." Das Aus nannte er einen "Schock, für alle von uns."

Es habe viel gefehlt. "Wille, Leidenschaft, Überzeugung - wir sind wie gelähmt aufgetreten", nannte der 29-Jährige einige Gründe und ergänzte: "Wir hatten einfach zu viele Ausfälle." Der Abwehrspieler des FC Bayern München verpasste das entscheidende dritte Gruppenspiel bei der WM, weil er in der Partie gegen Schweden eine Gelb-Rote Karte bekommen hatte.

Boateng nimmt Özil in Schutz

Boateng warnte davor, seinen Freund Mesut Özil als Sündenbock hinzustellen. "Das geht nicht. Mesut ist ein Mensch. Man darf die ganze Kritik nicht an einem ablassen, die ganze Mannschaft ist in der Verantwortung", sagte er. Das Erdogan-Foto sei "unglücklich" gewesen, "es war zuletzt eine sehr schwierige Situation für ihn".

Özils Präsenz auf dem Platz komme laut Boateng oft falsch rüber. "Mesut hat seinen Spielstil und seine Körpersprache nicht seit gestern. Er ist ein Künstler am Ball, kein Kämpfer in der Abwehr wie ich. Aber das heißt nicht, dass er nicht will oder gar mit Absicht Fehler begeht", betonte der Abwehrspieler.

Der stark kritisierte Özil brach wenige Tage nach dem Ausscheiden des DFB-Teams sein Schweigen: "Die Weltmeisterschaft bereits nach der Gruppenphase verlassen zu müssen, schmerzt so sehr. Wir waren einfach nicht gut genug." Özil werde einige Zeit brauchen, um darüber hinweg zu kommen, schrieb der Spieler des FC Arsenal auf seinem Instagram-Account.

Quelle: ntv.de, mba/sid

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