Remis gegen einen Fußball-Zwerg Italien blamiert sich total
04.06.2014, 23:41 Uhr
Mamma mia! Italiens Coach Cesare Prandelli textet Claudio Marchisio zu.
(Foto: AP)
Eigentlich kann Joachim Löw beruhigt sein: Kurz vor der WM haben auch andere große Fußball-Nationen noch viele Baustellen. Vor allem die Italiener sind noch außer Tritt. Bei den Niederlanden und England läuft auch nicht alles rund.
Blamage für Italien, Arbeitssieg für die Niederlande, und eine mäßige Vorstellung von England: Die großen Fußball-Nationen sind eine Woche vor Beginn der WM in Brasilien noch ein gewaltiges Stück von ihrer Bestform entfernt.
Der viermalige Weltmeister Italien kam in Perugia gegen Luxemburg nicht über ein enttäuschendes 1:1 (1:0) hinaus und entfachte wie bereits beim mageren 0:0 gegen Irland in der Vorwoche keine Euphorie. Claudio Marchisio hatte das Team von Nationaltrainer Cesare Prandelli zwar früh in Führung gebracht (9.), kurz vor Spielschluss markierte Maxime Chanot aber den Ausgleich für den Fußball-Zwerg (85.).
Bei den Italienern kam BVB-Neuzugang Ciro Immobile nicht zum Einsatz, der Ex-Wolfsburger Andrea Barzagli fehlte wegen einer Mandelentzündung mit Fieber. Der 33-Jährige soll laut Mitteilung des Verbandes aber am Donnerstag mit der Mannschaft von Rom nach Brasilien aufbrechen.
Robben macht den Unterschied
Vizeweltmeister Niederlande feierte dank Arjen Robben im abschließenden Testspiel vor der Abreise nach Brasilien ein Erfolgserlebnis. Der Offensivspieler des deutschen Meisters Bayern München erzielte beim 2:0 (1:0)-Erfolg gegen Wales in Amsterdam zunächst das Führungstor (32.), den zweiten Treffer durch Jeremain Lens bereitete er dann mustergültig vor (76.).
Wie schon beim Test gegen den deutschen Gruppengegner Ghana (1:0) tat sich die Mannschaft von Bondscoach Louis van Gaal aber lange Zeit äußerst schwer, auch wenn Robben (9. und 25.) und Robin van Persie (41.) weitere gute Möglichkeiten besaßen. Der Schalker Klaas-Jan Huntelaar wurde in der 78. Minute eingewechselt. Bei Wales fehlte Topstar Gareth Bale von Champions-League-Sieger Real Madrid.
England müht sich gegen Ecuador
England musste sich gegen WM-Teilnehmer Ecuador in Miami/Florida mit einem 2:2 (1:1) begnügen. Für den Weltmeister von 1966 trafen im Sun Life Stadium Stürmerstar Wayne Rooney (29.) und Rickie Lambert (51.), Enner Valencia (8.) und der eingewechselte Michael Arroyo (70.) erzielten die Treffer für Ecuador. Ab der 78. Minute spielten beide Seiten nur noch mit zehn Mann, da Antonio Valencia und der Engländer Raheem Sterling die Rote Karte gesehen hatten.
Die Nationalmannschaft Algeriens feierte derweil eine gelungenen Generalprobe. Beim 2:1 (1:1) gegen Rumänien erzielten Nabil Bentaleb (21.) und El Arbi Hillel Soudani (65.) die Tore für das Team von Trainer Vahid Halilhodzic. Alexandru Chipciu (27.) hatte zwischenzeitlich für die Rumänen ausgeglichen, bei denen Alexandru Maxim vom VfB Stuttgart in der Startelf stand. Das über weite Strecken mäßige Spiel wurde von unschönen Szenen auf den Rängen begleitet. Der Schweizer Schiedsrichter Nikolaj Hänni hatte in Genf bereits nach 43 Minuten zur Pause gepfiffen, nachdem Zuschauer Gegenstände auf den Platz geworfen und Pyrotechnik gezündet hatten.
Quelle: ntv.de, wne/sid