Jamaikaner vergleicht sich mit Ali Bolt ist schnell, aber Gatlin ist schneller

"Ich will eine Legende werden", sagt Usain Bolt (r.) und will Justin Gatlin keine Chance lassen.

"Ich will eine Legende werden", sagt Usain Bolt (r.) und will Justin Gatlin keine Chance lassen.

(Foto: dpa)

Das Duell zwischen den Sprint-Superstars Usain Bolt und Justin Gatlin wird erneut Olympia-Geschichte schreiben. Das jedenfalls prophezeit der jamaikanische Weltrekordhalter. Bolt ist siegessicher, doch hat zuletzt geschwächelt - ganz anders als Gatlin.

Usain Bolt schwebt schon in ganz anderen Sphären. "Ich will für die Leichtathletik das sein, was Muhammad Ali fürs Boxen ist. Der Größte", sagte der Sprint-Superstar dem Stern. "The Greatest" ist Bolts letzte Referenz auf dem Weg in die Sport-Geschichtsbücher: "Ich will eine Legende werden." Nach der Karriere sollen die Menschen "mit Ehrfurcht von mir sprechen", hofft der Jamaikaner. Mögen die Bolt-Spiele beginnen!

Bolt verspricht vor dem Beginn des Sprint-Spektakels die nächste große Show, seine Gegner um den US-Rivalen Justin Gatlin scheint der mittlerweile 29-Jährige nicht mehr richtig ernst zu nehmen. "Wenn ich in Form bin, gibt es keine Konkurrenten. Denn ich bin ich sehr, sehr schnell", sagte Bolt. Am Zuckerhut peilt er sein persönliches Triple-Triple an: Den dritten Gold-Hattrick über 100 m, 200 m und 4x100 m nach 2008 und 2012. "Ich bin bereit, Großes zu leisten", sagte Bolt, der über alle Strecken den Weltrekord hält.

Doch in diesem Jahr schwächelte der Unbesiegbare - wieder einmal. Auch vor der WM 2015 in Peking war sein Herausforderer Gatlin schneller unterwegs, auch diesmal führt der schon wegen Dopings gesperrte 34-Jährige die Weltbestenliste über 100 m mit 9,80 Sekunden an. Bolt kommt nur auf 9,88 Sekunden. "Es war keine perfekte Saison, aber ich bin besser in Form als letztes Jahr", sagte Bolt, der unter der Woche bei einem Pressetermin ganz relaxed mit jungen Brasilianerinnen Samba tanzte: "Ich habe gut trainiert und werde immer schneller."

Saubermann gegen Bad Boy

Am Samstag kommt es in den Vorläufen (17 Uhr) zum ersten Kräftemessen, am Sonntag (3.25 Uhr) wird der Vorhang zum großen Finale gelüftet. Bolt hat mittlerweile eine Kunst daraus gemacht, immer im richtigen Moment topfit zu sein. Seine Konkurrenten verzweifeln, weil er immer dann, wenn es darauf ankommt, da ist. "Meisterschaften sind das, was zählt", sagte Bolt, der in dieser Saison von einer Muskelverletzung und Rückenproblemen ausgebremst wurde. Sein Lieblingsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, der auch die deutsche Fußball-Nationalmannschaft betreut, hat die Wehwehchen rechtzeitig behoben.

Dem Vorwurf, seine Probleme seien nur inszeniert, widersprach Bolt. Das seien "keine taktischen Spielchen", sagte er. Gatlin nimmt ihm das nicht so recht ab. "Wir sind Showmänner", sagte der 34-Jährige.
Auch diesmal läuft wieder alles auf das Duell Bolt gegen Gatlin hinaus, vermeintlicher Saubermann gegen Bad Boy. "Hungrig" sei er, sagte Gatlin, der der älteste Sprinter werden kann, der jemals Olympia-Gold über 100 m holt: "Ich werde einfach rausgehen und tun, was ich tun muss."

Doch wird es reichen, um Bolts Nimbus der Unbesiegbarkeit zu knacken? Schließlich hat der Schlaks aus dem Dorf Trelawny noch nie ein großes Finale über 100 m im direkten Duell verloren. Und das soll auch so bleiben. Bolt will "Einmaliges hinterlassen".

Quelle: ntv.de, Kristof Stühm und Christoph Leuchtenberg, sid

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