Gold im Judo für Kelmendi Erste Olympia-Medaille für Kosovo

Majlinda Kelmendi weiß nach dem Kampf, dass sie Geschichte geschrieben hat.

Majlinda Kelmendi weiß nach dem Kampf, dass sie Geschichte geschrieben hat.

(Foto: AP)

Majlinda Kelmendi ist Welt- und Europameisterin, in der Klasse bis 52 Kilogramm kommt an der Judoka keiner vorbei. Bei den Olympischen Spielen in Rio gelingt ihr dazu noch ein historischer Sieg. Sie holt die erste Olympia-Medaille, die das Kosove je errungen hat.

Judoka Majlinda Kelmendi hat die erste Olympia-Medaille für das Kosovo geholt. Die 25-Jährige wurde in Rio de Janeiro Olympiasiegerin in der Klasse bis 52 Kilogramm und gewann Gold. Im Finale besiegte sie die Italienerin Odette Giuffrida, die im Achtelfinale die Deutsche Mareen Kräh ausgeschaltet hatte.

Kelmendi, Europameisterin und Weltmeisterin von 2013 und 2014, gewann durch eine kleine Yuko-Wertung. Dass die 25-Jährige die erste olympische Medaillengewinnerin ihres Landes werden würde, stand bereits vor dem Finale fest. Mit ihrem Halbfinalsieg über die Japanerin Misato Nakamura hatte Kelmendi Silber bereits sicher.

Die Judoka hatte ihr Land bei der Eröffnungsfeier im Maracana-Stadion bereits als Fahnenträgerin angeführt. Vor vier Jahren hatte sie noch Bronze für Albanien gewonnen. In ihrer Disziplin galt Kelmendi als klare Favoritin. Das Kosovo ist in Rio acht Jahre nach seiner Unabhängigkeit erstmals bei Olympischen Spielen dabei.

Serbiens Sportminister Vanja Udovicic hatte seine Sportler bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro zum Boykott von Siegerehrungen mit Athleten aus Kosovo aufgerufen. Udovicic hatte bestätigt, dass die serbische Regierung ihren Olympiastartern die Empfehlung gegeben habe, in diesem Fall das Podium zu verlassen. Die Entscheidung liege aber bei den Sportlern selbst.

"Es ist ein komplexes Problem. Aber wenn ein Sportler bei der Siegerehrung auf dem Podest bliebe, würde dies bedeuten, dass er die Unabhängigkeit des sogenannten Staates Kosovo anerkennen würden", sagte Udovicic. Während bisher etwa 110 Staaten das kleine Balkanland völkerrechtlich anerkannt haben, will Serbien diese Region wieder zurückbekommen.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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