"Es geht alles nur um Training" McLaughlin sorgt für nächsten Fabelrekord

McLaughlin distanzierte die Konkurrenz deutlich.

McLaughlin distanzierte die Konkurrenz deutlich.

(Foto: REUTERS)

Drei Tage vor ihrem 22. Geburtstag stellt Sydney McLaughlin einen neuen Weltrekord auf. In 51,46 Sekunden läuft sie über die 400 Meter Hürden und fliegt so förmlich zu Olympia-Gold.

Sydney McLaughlin hat bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio für den nächsten Fabel-Weltrekord gesorgt. Im Finale über 400 Meter Hürden verbesserte die 21 Jahre alte US-Amerikanerin ihre bisherige Bestmarke von Ende Juni um 44 Hundertstel auf 51,46 Sekunden.

Hinter McLaughlin blieb auch Ex-Weltrekordlerin und Landsfrau Dalilah Muhammad in 51,58 Sekunden noch deutlich unter dem alten Topwert. Bronze mit dem Europarekord von 52,03 Sekunden ging an die Niederländerin Femke Bol. McLaughlin beteuerte nach ihrem unfassbar schnellen Lauf: "Ich bekomme das gerade noch nicht in meinen Kopf. Ich muss es erst einmal verarbeiten, dann feiere ich später." Mit ihrer Fabelzeit sorgte die US-Amerikanerin zum zweiten Mal binnen 24 Stunden für Begeisterung - oder für ungläubiges Staunen: Zuvor hatte schon der Norweger Karsten Warholm im Männerrennen in 45,94 Sekunden ebenfalls einen geradezu irrwitzigen Weltrekord aufgestellt.

Die schnelle Bahn und eine neuartige Technologie bei den Spikes der Läuferinnen und Läufer sollen bei den Wunderzeiten tatkräftig behilflich sein. "Manche Laufbahnen schlucken deine Bewegung und deine Kraft. Diese hier gibt sie dir zurück, das ist eindeutig zu spüren", sagte McLaughlin noch zwischen Vorläufen und Finale, Warholm wird von seinem Ausrüster zitiert, die neuartigen Spikes "helfen mir, noch schneller zu laufen". Dazu kommen die hohen Temperaturen, die schnelle Sprints oftmals begünstigen. Die neue Olympiasiegerin hat aber noch eine andere Erklärung: "Es geht alles nur um Training, Vertrauen in den Trainer. Und das treibt dich dann über die ganze Runde an."

Ob noch etwas anderes die schnellen Athletinnen und Athleten noch schneller laufen lässt, ist nicht bekannt, es gibt auch keine konkreten Verdachtsmomente. Doch purzeln die Rekorde und dann noch so deutlich, schwingt natürlich nach den Erfahrungen aus vielen später einkassierten Bestzeiten und Medaillen ein Verdacht immer mit - gerade wenn die neuen Großleistungen inmitten einer Pandemie erzielt werden, die das weltweite Anti-Doping-System zeitweise fast vollständig außer Kraft gesetzt hat. Der ARD-Dopingexperte Hajo Seppelt sagte im Interview mit ntv.de: "Das waren ideale Schlupflöcher, um zu manipulieren. Es ist schon auffällig, dass im letzten Jahr in einigen Sportarten, in der Leichtathletik oder im Radsport zum Beispiel, Rekorde gepurzelt sind. Das ist schon sehr auffällig und passt zu dem Muster, dass die Dopingkontrollen in einem geringeren Maße stattgefunden haben."

Für die deutsche Meisterin Carolina Krafzik war im Halbfinale Endstation gewesen. In 54,95 Sekunden wurde die Sindelfingerin am Montag in ihrem Lauf Vierte.

Quelle: ntv.de, ino/dpa/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen