Ankara

Der drastische Wertverlust der türkischen Lira ruft die Notenbank in Ankara auf den Plan. Das Geldinstitut verkauft in großem Stil US-Dollar. Daraufhin erholt sich der Kurs der Lira etwas. Die Währung bleibt dennoch unter Druck.

Während die Kurdenpartei BDP einen Bericht zum Haushaltsentwurf der Regierung vorstellt, gehen Mitglieder der nationalistischen Partei MHP auf sie los. Auslöser: Jemand hat den Begriff "Kurdistan" benutzt.

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Die EU will Türken erlauben, ohne Visum in den Schengen-Raum einzureisen. Was großzügig klingt, ist ein Affront - gegen die Bürger der EU, gegen Ankara und gegen den Rest der Welt. Ein Kommentar von Issio Ehrich

Die Kurdenkonflikt schwelt seit Jahrzehnten in der Türkei. Ministerpräsident Erdogan will eine Übereinkunft mit der PKK erlangen. Er empfängt den irakischen Kurdenchef Barsani - nicht in Ankara, sondern im südosttürkischen Diyarbakir. Erdogan will sich die Vermittlungsdienste Barsanis sichern.

Es soll ein Zeichen für Reformen und für demokratische Hoffnungen sein. Die EU macht bei den Beitrittsverhandlungen mit Ankara wieder etwas Tempo. Die Türkei soll zu weiteren Reformen ermutigt werden.

Die jüngste Währungskrise in einigen Schwellenländern erfasst die Türkei. Das Wachstum schwächt sich deutlich ab, die Lira befindet sich gegenüber dem US-Dollar im freien Fall. Die Notenbank in Ankara will die Geldpolitik straffen. Vier Zinssätze können sich täglich ändern. Bei Experten kommt dies nicht gut an.

Bei einer Demonstration in Ankara feuert ein Polizist einen tödlichen Schuss ab. Er trifft einen Demonstranten in den Kopf. Weil er aber aus Notwehr gehandelt haben soll, kommt er bis zur Verhandlung frei. Dagegen haben nun zahlreichen Menschen protestiert.

Die diplomatische Krise zwischen Deutschland und der Türkei verschärft sich. Nach deutschlandkritischen Aussagen hatte Außenminister Westerwelle den türkischen Botschafter einbestellt. Nun zieht Ankara nach und lässt den deutschen Botschafter antreten.

Der Krach zwischen Berlin und Ankara gewinnt an Schärfe: Die Türkei warnt Kanzlerin Merkel, wegen der Unruhen die Beitrittsverhandlungen zur EU zu verzögern und die Lage für Wahlkampfzwecke zu missbrauchen. Das Auswärtige Amt bestellt daraufhin den türkischen Botschafter ein. Das lässt die Türkei nicht auf sich sitzen und zieht nach.

Obwohl die Demonstrationen in der Türkei nach dem harten Durchgreifen der Sicherheitskräfte etwas abflauen, ist der Protest für die Regierung noch lange nicht erledigt. In Istanbul und Ankara stürmen Anti-Terror-Einheiten regelrecht Wohnungen und durchsuchen sie. Es kommt zu Festnahmen.