FC Chelsea

Didier Drogba geht. Der Ivorer hat die Entscheidung seinen Mitspielern schon persönlich mitgeteilt. Kommt es nun zum Totalumbruch beim FC Chelsea? Alles liegt in den Händen von Clubbesitzer Roman Abramowitsch. Der muss aber noch über eine weitere Personalie nachdenken.

An Matchbällen mangelt es im Champions-League-Finale gegen den FC Chelsea nicht. Nur an Typen, die sie verwandeln, klagt Präsident Uli Hoeneß und fühlt sich wie Bayern Leverkusen. Statt sich zur "Goldenen Generation" zu krönen, wecken Schweinsteiger & Co. Zweifel, dass sie große Titel holen können. Die Lösung dürfte im "Frustshopping" liegen, vielleicht in Spanien.

Nicht schön, aber unglaublich effizient: Der FC Chelsea setzt mit seinem Champions-League-Triumph ein Zeichen gegen den Jugendstil und erfüllt Klubbesitzer Roman Abramowitsch endlich seinen Milliardentraum. Trainer Roberto di Matteo macht sich binnen zwei Monaten unsterblich, muss aber dennoch um seinen Job bangen. Der wahre Held des wundersamen Fußballabends in München ist aber Didier Drogba.

Nicht nur beim FC Bayern München sorgt der Champions-League-Gewinn des FC Chelsea für Frust. Auch bei den Tottenham Hotspurs herrscht Trauer. Denn durch den Erfolg der "Blues" rutschen die Londoner aus den Qualifikationsplätzen für die Champions League und spielen nun nur in der ungeliebten Europa League.

Das Champions-League-Finale 2012 sollte die absolute Krönung werden für den FC Bayern und Uli Hoeneß, es wird ein Debakel. Die Münchner dominieren den FC Chelsea, verlieren aber trotzdem. Die Ursachen sieht Hoeneß im Interview in Unglück, aber auch Unvermögen. Eine "Teamkritik" verkneift er sich, der Schock ist zu groß: "Das ist ein Drama, unfassbar."

Es ist ein bitterer Abend für den FC Bayern. Das Champions-League-Finale im eigenen Stadion gegen den FC Chelsea soll die Erfüllung aller Titelträume werden. Doch das Spiel wird allen nur in trauriger Erinnerung bleiben. Nach Führung in der regulären Spielzeit, nach verschossenem Strafstoß in der Verlängerung und nach einem Elfmeterschießen, bei dem es zwischenzeitlich so aussieht, als ob die Münchener als die Sieger vom Platz gehen, bleibt: nichts. Beim traditionellen Bankett in der Nacht kann noch keiner fassen, was an dem dramatischen Fußballabend geschehen ist.

39:9 Torschüsse, 20:1 Ecken, aber trotzdem verliert der FC Bayern sein Champions-League-Heimfinale gegen den FC Chelsea. Auch Bundestrainer Joachim Löw leidet mit den Münchnern, er findet: "Fußball ist manchmal brutal." Und er hat Recht.

Der große Traum endet mit dem größtmöglichen Trauma, denn der FC Bayern München verliert sein Heim-Finale in der Champions League gegen den FC Chelsea denkbar unglücklich. Im eigenen Stadion unterliegt der deutsche Rekordmeister den Londonern mit 3:4 im Elfmeterschießen und fragt sich: Warum nur? Nach regulärer Spielzeit und Verlängerung hatte es trotz drückender Überlegenheit der Bayern 1:1 gestanden, in der Verlängerung vergibt Arjen Robben einen Foulstrafstoß - ehe im finalen Elfmeterkrimi Ivica Olic und Bastian Schweinsteiger die Nerven versagen.

Mit dem ultimativen Triumph im "Finale dahoam" will der FC Bayern seine titellose Saison zum Besten wenden und das Lebenswerk von Uli Hoeneß vollenden. Doch ausgerechnet im historischen Champions-League-Heimfinale gegen Chelsea droht ein unrühmliches Vize-Triple. Für Arjen Robben ist es "das Spiel unseres Lebens". Franck Ribery fordert: "Wir müssen alles probieren. Und wenn wir danach tot sind, sind wir eben tot."

Eine zerrüttete EM-Vorbereitung, Verletzungsprobleme von Miroslav Klose und Lukas Podolski, die Fehler der Münchner Nationalspieler im Pokalfinale: Joachim Löw wird zunehmend unruhig, auch wenn auf Sardinien hart für die EM gearbeitet wird. Noch wichtiger ist für den Bundestrainer aber ein Champions-League-Triumph der BVB-geplagten Bayern gegen Chelsea.